Benny 2019: Brettspiele mit Miniaturen spielen, Kindern Zöpfe flechten und am PC mehr programmieren als Videospiele spielen. Zeiten ändern sich. Veröffentlicht vonBenny Matthiesen

Schnetzel-Popetzel, Diablo ist zurück. In der dritten Auflage des altbekannten „Besiege den Gehörnten trotz Sehnenscheidenentzündung“-Themas bietet Entwickler Blizzard Entertainment abseits des eigentlichen Spiels (Klicken) allerlei Komfortfunktionen – unter anderem ein regionsweites Auktionshaus. Was auf dem Papier toll klingt, lässt den Menschen hinter dem Manga-Zauberer Dargalin verzweifeln: Ich will ein Spieler sein, bin aber doch nur Käufer und Verkäufer.

Ich bin kein großer Diablo-Fan und war es nie. Mephisto- und Baal-Runs konnten mich nicht hinter dem Ofen hervorlocken. Dennoch schaffe ich es seit neun Tagen nicht, mich dem dritten Teils der Hack’n’Slay-Reihe zu entziehen. Die Gestaltung der Spielwelt, Kämpfe und Fertigkeitensystem bringen mich seit vielen Stunden dazu, meinen Zauberer der Stufe 60 immer wieder durch die infernalen Akte des höchsten Schwierigkeitsgrades zu hetzen. Klick, klick, Gegner tot, Nephalem-Buff erneuert, Beute eingesackt. Ich spiele das Spiel.

Und dennoch schwindet die Motivation zusehends, auch weiterhin Diablos Heerscharen in den Allerwertesten zu treten. Grund hierfür ist das Beutesystem, dessen mehrstufige Zufälligkeit mehr frustriert als anspornt. Dabei ist nicht die Anzahl der Beutestücke ausschlaggebend, die mein Jüngling-Zauberer einsteckt, sondern deren Beschaffenheit:

  • Zufallsstufe 1:
    • Trotz Inferno bleiben sehr viele Gegenstände mit einer Stufe unter 60 zurück.
    • Klassenbeschränkungen und persönlichen Vorlieben (Zauberstab für Zauberer) grenzen Beute ein.
    • Ein Teil der möglichen Affixe ist schlicht nutzlos: +Erfahrung auf Gegenständen der Stufe 60
  • Zufallsstufe 2:
    • Die Kombination 2-3 passender Affixe ist aufgrund der Vielzahl der möglichen Affixe extrem selten. 4-5 passende Affixe wie ein Sechser im Lotto.
  • Zufallsstufe 3:
    • Zusätzlich ist die Spanne der Werte eines passenden Affixes extrem groß: 60er Gegenstände aus Inferno Akt 3 mit fast einstelligen Werten sorgen für Kopfschütteln.
  • Zufallsstufe 4 resultiert aus Kombination der Stufen 1-3:
    • Es muss Beute für die Klasse fallen.
    • Es müssen einige Affixe zur Klasse und Spielweise passen.
    • Alle zufällig erwürfelten Werte der Affixe müssen einen ausreichend hohen Wert haben. Schlägt auch nur ein Wurf für einen Wert fehl, verliert der Gegenstand immens an Wert. Beispiel Waffen: Ist der Wurf auf DPS oder +Zusatzschaden zu niedrig sind alle anderen Werte der Waffe egal, unabhängig davon, wie gut diese sind.
  • Waffenproblem:
    • Die prozentuale Steigerung des Schadens über Rüstungsteile hängt extrem von der Waffe und damit deren Grundschaden ab. Ohne gute Waffe nützt die beste Ausrüstung nichts.
    • Der Nutzen einer Waffe ist direkt an deren DPS-Roll bei der Generierung gebunden. Wer trägt schon Zweihandwaffen mit 150 DPS aus Inferno in Inferno?
    • Eine nützliche Waffe muss neben einem guten DPS-Roll zusätzlich +Schadensart aufweisen. Auch der Zufallswurf dieses Wertes muss klappen: +10-30 Arkanschaden auf Waffen aus Inferno trägt niemand in Inferno.
    • Damit eine Waffe wirklich gut wird, muss der zweite Affix ein +%-Schaden geben. Wieder ist man auf den Zufallswurf des Wertes angewiesen: +2% Schaden ist wie ein Tritt in die Intimpolygone, wenn man weiß, dass der Schaden im günstigen Fall auch bis zu 50% erhöht sein könnte.
    • Sockel und Primärattribut der eigenen Klasse sind natürlich ebenfalls wünschenswert. Doch ist die Zufälligkeit der ersten drei Komponenten – Grundschaden, Zusatzschaden und prozentualer Schaden – aufgrund der jeweiligen Spanne der möglichen Werte bereits enorm.
    • Hauptproblem der Waffen: Grund-DPS ist an Akte gebunden. Man kann noch so lange Inferno, Akt 1 farmen und wird doch keine Waffen mit 1000+ DPS finden, während im Auktionshaus für 50k Gold blaue Waffen der höheren Akte im Angebot sind.

Beutefrust aus fünf Tagen Inferno

Seit fünf Tagen prügelt sich Zauberer Dargalin mit einem großen Zweihandschwert durch Inferno. Mit etwas Übung und defensiver Spielweise lassen sich selbst vermeintlich unbesiegbare Champion-Packs bezwingen – die Dauer des Nephalem-Buffs wird ständig erneuert. Dieses Zweihandschwert kaufte ich vor fünf Tagen aus dem Auktionshaus – gegen Gold. Der kumulierte DPS-Wert von 650 war zu diesem Zeitpunkt eine ordentliche Steigerung meiner bisherigen Durchsetzungskraft und erschien mir ansprechend hoch. Dank des Auktionshauses weiß ich inzwischen, dass 650 DPS am unteren Ende der Stufe-60-Werte liegt. Das nötige Kleingold vorausgesetzt könnte ich Dargalin mit wesentlich hochwertigerer Beute ausstatten. Im Spiel selbst habe ich diese jedoch noch nicht gesehen. Hunderte Bögen, Äxte, Schwerter und Zauberstäbe wanderten aus Dargalins Reiserucksack zum Schmied, um aus ihnen Rohstoffe zu gewinnen. Das Auktionshaus kam für diese „seltenen“ Gegenstände nicht infrage; zu niedrig waren DPS und Affix-Werte. Fünf seltene Gegenstände landeten hingegen beim Auktionator, da sie zumindest über 2 oder 3 gute Affix-Kombinationen mit mittleren Schadenswerten verfügten, aber nicht für einen Zauberer zu handhaben waren. Eine äußerst magere Ausbeute für fünf Tage Monstermetzeln, wie ich finde.

Dabei geht es mir nicht darum, die bestmögliche Ausrüstung innerhalb einer Woche geschenkt zu bekommen. Ich möchte doch nur ein bisschen belohnt werden. Ich erwarte keinen perfekten Zauberstab mit 1200+ Waffenschaden und zugleich 4-5 tollen Affixen. Auch nicht das beste Zauberermützchen oder –Höschen. Darum geht es mir nicht. Das kann, darf und soll Wochen und Monate dauern. Ich würde nur zu gern auf diejenige Beute verzichten, die nicht einmal annähernd in die Regionen vorstößt, die mein bisheriger Zweihänder aus dem Auktionshaus bietet – Beute, die selbst Spieler des vorangehenden Schwierigkeitsgrades niemals tragen würden. Ich würde gern auf einen Zauberstab wechseln, auch dann, wenn damit geringe DPS-Einbußen einhergehen würden. Aber die Wahrscheinlichkeit aus Zauberstab * mittlerer Waffenschaden * mittlerer Zusatzschaden scheint aufgrund der Spanne der jeweils einzelnen Werte so unvorstellbar gering, dass ich nach fünf Inferno-Tagen nicht einmal in die Versuchung kam, meinen gekauften Zweihänder in die Ecke zu stellen.

Käufer statt Spieler

Hinweis: Beim ersten Mal noch ohne Nephalem-Buff
Beim ersten Mal noch ohne Nephalem-Buff.

Als Spieler bleibt mir nur, meinen Goldvorrat beständig zu vermehren, um in absehbarer Zeit doch wieder zum Käufer zu werden. Die nächstbessere Beute werde ich wahrscheinlich nicht nach einem kräftezehrenden Kampf aus den Klauen meiner toten Widersacher reißen, sondern mit einem einfachen Klick auf den Sofortkauf-Knopf dem Auktionshaus entnehmen. Denn Gold gibt es mit jeder gespielten Stunde; sinnvolle Beute selbst abseits der Waffen fast gar nicht. Ich werde in Diablo 3 weiterhin Käufer und gelegentlich Verkäufer sein statt Spieler, der selbst für das Wohl seines Alter Egos sorgt. Dabei wäre ich so gern ein Spieler. Vielleicht habe ich das Spielprinzip auch einfach nicht verstanden.

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25 Kommentare

  1. Klasse Kommentar Benny.

    Wir sind zwar erst AKT 1 Hölle…

    -es nervt wenn hier lvl 35 Loot aus dem Gegner,welcher über die halbe Map bis nach Tristam gekitet wurde,droppt !
    -es nervt wenn da Champions mit aberwitzigen Fähigkeiten auftauchen und welche natürlich nur Müll droppen.
    -es nervt,das ein BOSS,egal welcher,NUR blauen Loot fallen lässt !!!Ey Blizzard..BOSS..da gehört gescheiter Loot rein.Es gibt doch nix demotivierendes,als ein Boss den man versucht und versucht bis er umfällt und dann wird das nicht belohnt (ok,10 Punkte Erfolg oioioi)hrmpf…!

    Von den Massen an Schmiedekunst Vorlagen oder Set Items haben wir auch noch nix gesehen.
    OK..Bald wird das Echtgeld AH ja Online gehen…glaubt mal wie da dann Zeugs droppt !

    Wenn da wenigstens ab und zu mal ein Zückerchen droppen würde…..

    1. Das mit der grundsätzlichen Drop-Chance ändert sich ab Stufe 60, wenn du von Champion-Packs und Rare-Gegnern den Nephalem-Buff bekommst. Dieser bewirkt nicht nur die grundsätzliche Erhöhung des Attributs Magic Find, sondern lässt die Packs und Bosse auch garantiert seltene Gegenstände dropen. Man wird also mit diesen zugeschüttet.

    2. auf den rezz warten musst du damit du die mobs nicht einfach out-dpsen und dich somit durchsterben kannst.

      Denn während die Mobs nicht im Kampf sind reggen sie die HP hoch. Hättest du keinen Rez-Timer könntest du sie ganz einfach zu deinem Speicherpunkt kiten, und solange 10 hits machen, sterben und wiederbeleben bis sie down sind.

      Bei Demon-Huntern geht das aber trotzdem, die machen so viel schaden dass auch der Rezz-Timer nich hilft^^

  2. Schöner Kommentar. Mir gehts jetzt gegen Ende von Akt 1/Alptraum schon ähnlich. Es droppt jede Menge Zeug, aber meist ist das ab Lvl. 24 oder im besten Fall ab Lvl 31 – ich bin aber Lvl 37. Zeug für Lvl 37 droppt dann vermutlich erst in Akt 2 oder 3 von Alptraum. Bis dahin bin ich dann aber in meinen 40ern. Für wirklich aktuelle Ausrüstung bliebe fast nur das AH. Doof gebalanced oder mit Blick auf das Echtgeld-AH vielleicht auch Absicht?

  3. Ich denke und hoffe das da Blizz noch nachbessern wird.
    Aber mir macht das Spiel als Diablo-Neuling en Heidenspaß. Vllt liegt es auch einfach nur daran das ich halt die vorigen Teile nicht gespielt habe.

    Aber ich hoffe da auch die Blizzard Community die nach Änderungen brüllen .. xD

  4. Nun macht das Echtgeldauktionshaus auch wirklich Sinn. Wenn rare Dinge auch wirklich rar sind und nicht wie in der Vergangenheit in Massen vorhanden, ja dann klingelt die Kasse.
    Sprich ich nehme an das ist von Blizzard so beabsichtigt. Wenn ich mich nicht täusche sind sie ja prozentual an den Verkäufen beteiligt.
    Wenn das nicht der Fall ist läuft meine Behauptung natürlich ins Leere.

    Aber wie Benny das schildert klingt das nicht nach einem traditionellem Diablo. Loot war dort immer die treibende Kraft, wenn der fehlt hilft einem der gute Namen auf Dauer auch nichts. Contentupdates gibt es in dem Sinne ja keine. Irgendwann evtl. ein Addon. So kann man nur hoffen, das sie etwas an der Itemschraube drehen und uns nicht darben lassen.

    Ich könnte jetzt ja noch über Onlinezwang mosern und fehlende Server, wenn man SP spielen möchte, aber neee *grummel*.

  5. Inferno ist ein Witz. Die armen Barbaren… ich frage mich ob Blizz das nicht getestet hat?! RangeDPS können fast jeden Schaden ausweichen und Barbs werden ab Akt2, 2-Hitted!

  6. Kann ich voll und ganz bestätigen was du hier schreibst Benny!

    Diablo 3 macht wirlich fun, keine Frage. Die Items die ich trage kommen aber fast ausschliesslich aus dem AH… Lediglich mein Templer bekommt das was so brauchbares abfällt da mir die Kohle fehlt ihn auch noch gut auszustatten…

    Ich denke mir das Blizzard sich schon was beim Balancing der Items gedacht hat… Und hier bestätigt sich bisher meine grösste Sorge… Man baut das Spiel um das Auktionshaus und nicht andersrum… ohne im AH tätig zu werden schafft man doch niemals Inferno… zumindest nicht als Barbar….

    Mir persönlich macht es nicht so sonderlich viel aus auch mal ins Ingame AH zu schauen, aber meine Frau z.b. kann damit überhaupt nix anfangen.. Sie möchte eigentlich alles selber finden… das kann Sie aber es wird wohl ewig dauern…

    Generell kommt einem das Itembalancing nicht ausgereift vor. Entweder es zielt alles darauf ab Kohle mit dem Echtgeld AH zu scheffeln… oder es pendelt sich in ein paar Wochen alles noch ein wenig ein… Die paar Legendarys und Sets die man bekommen kann finde ich eher lieblos und auch deutlich zu schwach… auch sind die Teile schon in Massen im AH vorhanden… zwar zu horrenden Preisen aber sie sind da…

    insgesamt wirkt es unausgegoren und unfertig…. aber es bleibt die Hoffnung auf Nachbesserung…

  7. Hallo, Benny, ein FOren und alter UT-Kollege hat Dein Blogposting verlinkt im D3-Thread des Unreal Forums. Ich erlaube mir, meine Antwort dort auch hier zu wiederholen:

    „Die fiese Gegenfrage in den Foren lautet dann immer: Inwieweit war das in D2 anders? Ich sage nur Krone der Äonen z.B., die erstmal droppen musste und die Hoffnung auf den zweiten Sockelplatz und Resis bis zu 30. Da wurde auch der Randomgenerator der kritische Erfolgs- und Zufallsfaktor.

    Das ist halt das „Diablo“prinzip. Die loot-Tabellen aus Titan Quest, ich reite immer wieder darauf rum, finde ich auch wenstlich motivierender, ABER D3 hat nun das AH, das auch eine Cashcow sein soll. Und wenn viele zehn/hunderttausend Spieler Inferno farmen, haben hier und da welche die fast oder ganz „perfekten“ Rolls. Früher landete das im Tradespam oder Tradeforen oder ebay, jetzt dann halt im AH.

    Eigentlich kritisiere ich D3 seit Tagen nonstop im Freundeskreis, aber Benny in seinem Ninjaloot artikel muss man auf seinen Satz „Dabei wäre ich so gern ein Spieler. Vielleicht habe ich das Spielprinzip auch einfach nicht verstanden. “ einfach nur eine Bestätigung aussprechen. Ja, Du hast Diablo nicht verstanden, in diesem Aspekt. “

    Gruß

    Pay

    1. Das es in D2 genauso war, stimmt nicht. Vor allem Uniques hatten einige fest vorgegebene Parameter. Natürlich gab es die bestmögliche Stat-Kombination in der bestmöglichen Höhe – das war einer der Reize, die D2 ausgemacht haben. Aber diese kompletten Zufall bei allen Affixen und dazu vollständig und absolut unsinnigen Niedrig-Werte gab es in der Form schon allein deswegen nicht, da die Zahleninflation in D2 nicht so groß war; D2 hat grundsätzlich mit niedrigeren Werten gearbeitet, weswegen die Spanne automatisch begrenzter war und D2 lebte zwar von Ausrüstung, aber der Multiplikator der Ausrüstung auf die Grundfertigkeiten war bei weitem nicht so hoch, wie er es in D3 ist.
      All das führt dazu, dass der Zufall in D3 um einiges größer ist und dazu noch eine wesentlich gravierendere Rolle spielt.

      Ich farme derzeit nicht den vierten Akt auf Inferno und störe mich gar nicht daran, dass ich nicht die beste Ausrüstung bekomme. Ich störe mich daran, dass ich in 99 Prozent der Fälle aus den ersten drei Akten Ausrüstung bekomme, die mit Abstand schwächer ist, als die mittelmäßige Ausrüstung, die ich trage. Das liegt zum einen an der extremen Abhängigkeit von der Waffe (und damit den vier Zufallsstufen auf diesem einen Gegenstand) und zum anderen daran, dass Beute offensichtlich an Akte gebunden ist. Man muss sich Inferno als noch einmal vier neue Schwierigkeitsgrade vorstellen. Die Beute aus den höheren Akten kann nicht einmal per Zufall fallen. Auch das war in D2 anders geregelt.

      Das führt unter anderem dazu, dass ein Teil der Spieler während der ersten drei Durchgänge (Normal, Alptraum, Hölle) immer nur Beute erhält, die für den gerade gespielten Akt in der gerade gespielten Schwierigkeit vorgesehen sind. Der Charakter selbst ist aber dank sehr großzügiger Erfahrungspunktevergabe viel weiter. Es fühlt sich nicht so an, dass sich Gegenstände lohnen, wenn ihre Gegenstandsstufe 5-10 Stufen unter der des Charakters liegt. Dazu kommt, dass Bosse und Champion-Packs vor Stufe 60 – und damit ohne Nephalem-Buff – eine extrem geringe Chance auf seltene Gegenstände haben. Wenn diese dann auch noch Werte aus der Hölle haben, wird man als Spieler ins AH getrieben, damit man überhaupt eine Ausrüstungsverbesserung erhält. Der Nephalem-Buff ist eine gute Idee, um Spieler von reinen Boss-Runs abzuhalten. Für die Stufen bis 60 hätten sie sich eine Alternative überlegen müssen.

      Auf Stufe 60 hat man das Problem, dass es immer besser ist, eine blaue Waffe (von anderen in Inferno Akt 4 erspielt) aus dem Ah für einige Tausend Gold zu kaufen, um den hohen Grundschaden zu nutzen. Daraus folgt aber, dass es in Akt 1 und 2 keine Waffen mehr geben kann, die mit dieser einfachen blauen Waffe konkurrieren können. Selbst beim größten Zufall der Welt ginge das nicht, da Blizzard Tier-Stufen für Inferno-Ausrüstung eingeführt hat. Das ist absurd und stört das Belohnungsgefühl. Es ist also nicht wie in D2.

    2. Hi Benny!
      In D2 war Mechanik etwas anders. Es gab die „TC85 Gebiete“ (= Bezug zu Monsterlevel), die es in der Tat aktübergreifend gab. Da hast Du recht, da war D2 anders. Was aber gleich bleibt ist doch das Szenario, dass ich „farmen“ gehe fürs „besser werden“ und perfektionieren (nun mit der Option AH integriert statt der Trades via Chat/Foren). Wie lange hast Du D2 LOD gespielt (spielen „müssen“), bis Deine Chars nahe best-in-slot waren?
      Ich glaube, dass viele diese Wochen und Monate des Farmens verklären in der Retrospektive, weil man nach 7, 8, 9 Jahren D2 ein Netzwerk hatte an Spielern die sich halfen, man hatte nach Resets direkt raus, was der effizienteste Weg war. Man gab seinen Alts/Twinks gefarmtes Zeug und Uniques, Runenwörter etc.

      D2 ist keine 2 Wochen auf dem Markt.

      Die Flames hatten wir zu D2 auch. Ich bin 35 und kann mich evtl damit noch bessere daran erinnern als viele Diablo Späteinsteiger. Man neigt dazu, die Sachen besser zu sehen als sie waren.
      Dass 90 Baalruns oder TC85 Runs nun erfolgreicher waren bzw nicht genau so nervend oder demotivierend waren, möchte ich mal zur Diskussion stellen.

      Gruß!
      Pay

    3. Dann mal anders gefragt. Auf dem Weg durch die 5 Akte in D2 mit 3 Stufen, bis zum Baal Kill solo, wie sah Dein Char denn da aus? Wie oft musstest Du wieder los, bis Du so gutes Zeug hattest, um Akt 4 und 5 auf Farmstatus zu haben?

      P.S.: Davon abgesehen gibt es viele viiiieeele Dinge, die mich ebenfalls sehr demotivieren derzeit @ D3. Ich freue mich sehr auf Torchlight 2 und Grim Dawn

    4. Baal auf Hölle hab ich nie gesehen, da ich einfach kein großer D2-Fan war. Wenn ich mich recht entsinne, hab ich mit Mephisto aufgehört. Großartig farmen musste man dafür vorher nicht. War doch irgendwas mit ~20-25 Stufen pro Schwierigkeitsgrad. Und es ist auch in D2 viel mistige Beute gefallen – sehr viel. Aber immer wieder hatte man eine Belohnung, oder einen Gegenstand, der erst in einigen Stufen zu tragen war – entweder wegen der Stufen- oder Attributsanforderung. Man hatte während der Levelphase immer wieder Gegenstände in der Truhe, auf die man sich gefreut hat. Mit dem neuen System in D3 gibt es das nicht mehr. Das Spiel lässt es nicht mehr zu.

      Hinzu kommt, dass die künstliche Sperre bis zum eigentlichen Endgame dreifach vorhanden ist. Man farmt sich in Inferno Akt 1 Gegenstände, um in Akt 2 eine Chance zu haben, um Akt 3 und schließlich Akt 4 machen zu können – in Akt 4 wartet dann das eigentliche Endgame. Das ist auch der Grund, warum ich zum Beutesammeln wieder in die niedrigeren Akte zurückgewichen bin: Es ist nicht ganz so frustrierend fordernd, wie wenn man ab Akt 3 dauerhaft darauf achten muss, nicht einen einzigen Schlag abzubekommen. Da man eben nicht schnell zu einem Boss durchrennt, sondern Gebiete/Dungeons von Champion-Packs wieder und wieder befreit, und dann Gegenstände sieht, die in den Werten – noch nicht einmal in der Kombination der Affixe – auf dem Niveau und der Stufe unter 60 sind, dann demotiviert das meiner Meinung nach unsinnigerweise. Das Spielchen muss man schließlich 3x machen, bevor es dann um BiS geht. BiS darf dann gern dauern. Nur würde es mich da auch nerven, immer wieder Beute zu bekommen, die zu 99% nicht einmal für das AH taugt – nicht, weil die Affix-Kombination Müll ist, sondern weil selbst gute Kombinationen +13 Werte haben, wo doch selbst das Mittelmaß, also nicht die tollen Gegenstände, bei 100+ anfängt.

  8. „Man farmt sich in Inferno Akt 1 Gegenstände, um in Akt 2 eine Chance zu haben, um Akt 3 und schließlich Akt 4 machen zu können – in Akt 4 wartet dann das eigentliche Endgame“

    Genau DAS hat aber Jay Wilson doch auf der Blizzcon erklärt! It’s all about Inferno, für alle, denen casual solo oder mit Gruppen die Mobs kloppen nicht ausreicht. Wenn Du bereits auf Inferno – 10 Tage nach Release!!! – die ersten beide Akten solo gut farmen kannst, bist Du schon echt super dabei. Ich kenne genug, die sich auf Hölle noch die Zähne ausbeißen.
    Und die raren Items sollen rar sein, mit guten Stats für „Dich“ und „Deinen Char“ um so rarer. Supplies gibts durch das AH, wenn man das denn möchte.
    Deine Kritik war doch a prio, dass Du mehr Käufer bist als Spieler, wenn Du persönlich einen Itemsboost spüren willst, den Dir Drops nicht „erlauben“ bis dato.
    Das ist das D3 Prinzip und ich meinte provokativ, dass Du das nicht „verstanden“ hast, im Sinne von akzeptiert als Struktur des Endgames bei D3.
    Jay Wilson betonte, dass sie gespannt sind auf viable builds und kreative Spielerideen, wie man sich dem Trash stellt, den Special Mobs und den Bossen.
    Das Looten ist nur ein Teil des Ganzen, der Deine Builds mitgestalten soll.

    Die Umsetzeung finde ich – bis jetzt – eher mißlungen, wenn ich doch nur auf Vita+Main Stat und Resis achten muss primär. Aber nach vielen Jahren D2 + Titan Quest sehe ich die D3, Kritik was den Loot angeht, differenzierter sage ich mal.

    1. Das mag das D3-Prinzip sein. Aber es ist eben nicht das Diablo-Prinzip, wie man es aus den Vorgängern kennt, wie einige behaupten. Die Beschränkung der Beute auf Tier-Stufen, die multiplizierte Zufälligkeit in diesem Extrem und die zusätzlichen Item-Gates für jeden Akt gab es so bislang nicht. Mir gefällt diese Lösung nicht, sie demotiviert mich, weswegen ich diesen Kommentar verfasst habe.

      Das Problem: Theoretisch erlaubt mir die Beute in Akt 1 und 2 diese Gegenstandsverbesserung selbst zu erfahren. Theoretisch. Ich bin abgesehen von der gekauften Waffe nicht einmal mittelmäßig ausgestattet. Einziger Vorteil auf meiner Seite: Ich bin Fernkämpfer, nur deswegen schaffe ich die Akte allein, weil das Spiel nicht sonderlich gut gebalancet ist, leider. Aber, nun im sechsten Farm-Tag, die multiplizierte Zufälligkeit ist so hoch, dass diese theoretische Chance bislang praktisch noch nicht eingetreten: Ich trage größtenteils Gegenstände bis Stufe 59. Das demotiviert nach sechs Tagen, weil ich bereits Stufe-60-Gegenstände gesehen habe, die theoretisch allein von der Affix-Kombination gepasst hätten, deren zufällig erwürfelte Werte aber so niedrig waren, dass sie nicht einmal mit den Sachen der Stufe 59 mitgehalten haben. Und das, obwohl ich Hunderte „seltene“ Gegenstände in den Taschen hatte. Dazu kommt: In Inferno Akt 1 fallen sehr häufig seltene Gegenstände der Stufe 50-55. Warum auch immer.

      Gleiches gilt für meinen einzigen legendären Gegenstand: Ein Gegenstand der nur in Inferno Akt 1 erbeutet werden kann. Ein Gegenstand, der extrem selten ist. Ein Gegenstand, dessen DPS allein unter der des letzten Hölle-Aktes lag. Davon ab waren die Affixe bis auf Vita nicht gut. Und Vita hatte er knapp 20. Noch einmal: Es war ein legendärer Gegenstand aus dem Inferno-Schwierigkeitsgrad, der nicht einmal für Akt 3 und 4 gedacht sein soll. Aber er war nicht einmal ansatzweise für Akt 1 tauglich. Nicht einmal für einen Frischling oder Twink. Da waren Uniques in D2 anders beschaffen, da Blizzard diesen bewusst einen Grad an Zufälligkeit genommen hatte. Eben, damit sie den Spieler belohnen, selbst wenn sie nicht für seinen derzeit gespielten Charakter taugten.

  9. @Benny Du triffst den Nagel auf den Kopf.Ich wäre auch gern wieder Spieler und von mir aus auch Grinder,anstatt Käufer und Verkäufer.
    Aber meine einzige Motivation besteht darin,alle Schwierigkeitsgrade durchzuspielen und nicht auf Dropluck zu hoffen und Items zu farmen.
    Wozu auch,es gibt ja keinen Ring of Jordan und kein Harlekin Tschako etc.,also wozu dann der Aufwand.

    Diablo 2 kostete mich 3 Jahre meines Lebens und 60 DM,Diablo3 kostete mich 60Euro und maximal 2 Wochen meines Lebens.

    Billiger bedeutet in diesem Fall um Welten besser.

  10. Ich passe mich dem Spiel an und habe meine paar Wochen Spaß daran Items zu looten und zu kaufen. Es gibt das Auktionshaus, was ich auch sehr oft benutze, denn anders komme ich fast nicht an Verbesserungen dran.
    Was Benny meint ist schon richtig, deswegen gucke ich immer nach „günstigen“ Verbesserungen im AH. Die Items die droppen sind zu 99,99% nicht für meine Stufe oder die Werte sind so gering lächerlich, das diese direkt „entzaubert“ bzw. beim Händler verkauft werden. Wenn allerdings trotzdem mal etwas schönes und auch passendes droppt, dann freut man sich. Ich habe es zum Höllen-Modus geschafft und ich muss sagen, das der Schwierigkeitsgrad schon derbe angezogen hat.

  11. Es sei mal erwähnt das man das kaum selbst nachvollziehen kann wenn man nicht schon auf Inferno an den champs knabbert weil man bis dahin immer mit einem level up mehr oder auch nem Item aus dem Auktionshaus bis Hölle Endboss kommt.

    Bei vielen lesen ich hier Gegenargumentation und im letzten Satz dann „also bisher bin ich hölle Akt X und musste mich nur dem schwierigkeitsgrad anpassen“
    Es tut mir wirklich leid aber aber kommt doch erstmal Inferno und farmt den die ersten Akte nur um dann entnervt Goldfundbonus als 3. stat auf Items zu horten(tipp!) weil man einfach viel mehr von mehr Gold hat als das 1500. gelbe Item nichmal zu Schmiedematerial verarbeiten zu können weil es unter Level 60 is und damit auch etwa 33% weniger Gold bringt bei ähnlichen Stats.

  12. Benny trifft diabolische Realität kritisch!

    Seit kurzer Zeit bin ich auch 60, bis auf beide Waffen und Helm sind bei meinem Dämonenjäger alle Sachen zwischen Stufe 51-57 und ich weiß nicht wie oft ich mich jetzt schon durch den ersten Akt auf Inferno gequält habe, und es droppt nichts was auch nur ein klitzekleines Upgrade darstellen würde!

    Für Stufe 50+ in gut zwei duzend Stunden kein Update gefunden, und die Kämpfe gegen viele Champs sind der Horror, gegen die Kombination: Schnell+Mörser sieht mein Dämo fast kein Licht, und wenn mein kleiner grüner Doppelarmbrust-Ballerman sie doch mal geschafft hat….was bringts, ein paar Magics mit unterirdischen Werten…die nichtmal ein Stufe 30er anlegen würde, wenn er denn könnte.
    Mein Vorposter Blackjoke hat recht, Hölle ist Musikantenstadel dagegen was einem in Inferno mit den Champ Gruppen blüht. 😮

    Mittlerweile bin ich deshalb auf Goldfund-Bonus-Gear umgestiegen (auch für den KI-Begleiter) und mit 5x Nephalem Buff und Frettchen-Pets komme ich da auf 190+% und spiele immer wieder Hölle Akt 2 und Inferno Akt1.
    Das scheint momentan langfristig das einzig sinnvolle zu sein, wenn man irgendwann mal Diablo auf Inferno aus dem Himmelreich schubsen will.

    1. Eventuell sollte man Diablo 3 in „Der Chinafarmer-Simulator“ umbennen…
      …denn mit motivierender Itemhatz hat das Spiel nix zu tun, Gold klauben ist die einzige Motivation die sich seit dem Abschluss von Hölle bietet, und diese Motivation schwindet von Stunde zu Stunde zunehmends.

  13. Das Endgame ist und bleibt abzuwarten… In D2 war man auch nicht nach einer Woche mit Enigma und Fortitude, Hoto etc ausgestattet… Und eine Imba Hammerdin Skillung mit der jeder rumrennt gibt es zum Glück nicht, auch wenn der Dämonenhunter anfangs danach aussah…

    Trotzdem gefällt mir das was man bis jetzt vom Endgame gesehen hat überhaupt nicht, alles läuft auf eins raus… nämlich Auktionshaus… und eins ist klar… die besten Teile werden dann im EchtgeldAH zu erwerben sein… das ist für mich echt ein Totschlagargument für Diablo 3.

    Ich hätte lieber monatlich 10 Euro gelatzt anstatt diese mehr oder weniger Free to play Variante auf diesem Wege zu bezahlen…

    Der Weg bis Hölle war genial und wird auch mit den anderen Chars sicher nochmal durchgerockt aber Inferno ist momentan einfach nur uninteressant… und Goldfarmen bzw Dailys haben mich schon in WoW zum aufhören gebracht… ich gehe schon jede Woche 40+ Std arbeiten da brauche ich nicht noch eine Nebenerwerbstätigkeit….

    Bitter für mich ist: Ich war bisher absolutüberzeugt von DIII, mitlerweile mischt sich aber auch ein wenig Enttäuschung mit hinein… Wenn ich überlege wieviele unzählige Stunden ich mit D2 verbracht habe wage ich zu bezweifeln das D3 das leisten kann… ich hoffe einfach das Blizzard noch ein wenig am Endgame dreht…

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