Veröffentlicht vonKarsten

Langweilig: die Quests

Mangels Quest-Vielfalt ist es schon ein kleiner Höhepunkt, wenn unser Held für eine Aufgabe eine Ranken-Wand erklimmen muss.

Auch dieses Thema hatten wir im Podcast bereits ein wenig beleuchtet. TERA wird keinen Blumentopf für innovatives Quest-Design gewinnen. Es gibt zwar in den bisher gespielten Gebieten keinen questlosen Grind (also das wiederholte und stupide Töten von Gegnern ohne zugehöriges Quest-Ziel), doch drehen sich gefühlte 90 Prozent der Aufgaben um das allseits beliebte „Töte 10 X“. Ab und an muss dann doch mal was eingesammelt werden oder wir müssen mit Typ Y reden oder Kreatur/Wesen/Geschöpf Z von A nach B eskortieren. (Die Eskort-Quests sind dabei sogar ausgesprochen nervig, weil der hilflose NPC fußlahmer durchs Land streift als Johannes Heesters in seinen letzten Jahren.) Das war es dann aber auch an Vielfalt. Zumindest soweit ich spielen konnte.

In dieser Mission zähmen wir Panzerferkel und liefern diese dann beim hiesigen Bauern ab. Einmal konnte ich das Zeitlimit nicht einhalten, weil ich eingeschlafen bin, während ich auf das Schwein wartete.

Auch ein SWTOR hatte nicht wirklich mehr Abwechslung, doch gab es dort die motivierende Geschichte und das tolle Gefühl, sich mit einer Star Wars-Klasse durch die Feinde zu schnetzeln. In TERA sucht Ihr eine toll präsentierte Geschichte mit der Lupe. Zumindest gibt es selten recht coole Videosequenzen, in denen zum Beispiel Euer nächster Gegner präsentiert wird. Der große Teil der Quests (und der Geschichten hinter den Aufgaben) wird aber durch Texte vermittelt, die schlicht und ergreifend nicht gelesen werden. Dasselbe Problem hat auch WoW, doch kann das Spiel dort auf sechs Jahre Lebenszeit zurückschauen. Und ja, der MMO-König zeigt, wie Quest-Vielfalt aussehen kann. Dort tötet und sammelt man nicht nur – Bärenkinder müssen von Bäumen gerettet werden, Pflanzen müssen Zombies zurückschlagen und immer wieder steigt man in irgendwelche Fahrzeuge und nimmt von dort die Feinde aufs Korn.

Hier müssen wir einen NPC vor angreifenden Gegner-Wellen schützen. Wenig innovativ aber dafür ganz spaßig.

Langweilig designte Quests und keine Story, der man folgen möchte? Dennoch macht TERA Spaß. Zumindest noch. Und zwar dank dem Kampfsystem. Auch am zweiten Wochenende habe ich mich einfach gerne durch die Feinde geschnetzelt. Schade nur, dass ich mit Stufe 16 noch kein PvP machen darf, denn darauf hätte ich richtig Lust. Doch wird die Motivation bis zur maximalen Stufe 58 (60) tatsächlich nur durch den spaßigen Kampf getragen? Ich bin mir sehr unsicher. TERA scheint auf jeden Fall nicht den Weg von Guild Wars 2 und SWTOR zu gehen. Der Weg ist hier nicht das Ziel. Vielmehr gilt es, bis zur maximalen Stufe den Umgang mit der eigenen Klasse zu erlernen. Das richtige Leben fängt dann im High-Level-Content an, in dem PvP, Raids und das Politik-System auf die Spieler warten.

Interessant: allerlei Beobachtungen

Ob wir unsere Sonnenessenz wiedersehen? Mit etwas Glück verdoppeln wir die investierten Materialien.

Natürlich lebt so ein Spiel nicht nur durch die großen Features, gerade in einem neuen Online-Rollenspiel gibt es ohne Ende Inhalte, die erst noch entdeckt werden müssen. Ungewohnt war es zum Beispiel, dass mit Stufe 10 kein Skillbaum parat stand, in dem ich nach jedem Level-Aufstieg einen Talentpunkt unterbringen durfte. Stattdessen gibt es Glyphen im Spiel, mit denen man die eigenen Fertigkeiten gezielt verbessern kann. Gesehen habe ich bisher leider keine. Doch gibt es auch noch weitere Möglichkeiten, sich zu stärken. Befindet sich Euer Held in der Nähe eines Lagerfeuers, kann er durch die Nutzung eines Talismans einen kurzzeitigen Buff erzeugen, der zum Beispiel die Chance erhöht, Feinde bei einem Angriffe niederzuschlagen. Bis zu drei solcher Effekte können auf Euch wirken. Beim Lagerfeuer könnt Ihr auch dem Glücksspiel frönen. Ihr findet ab und an Kisten bei Euren Feinden, in die Ihr zum Beispiel gesammelte Erze reinlegt. Die Kiste rüttelt und schüttelt sich und entweder Ihr habt Glück und die Anzahl der reingelegten Steine verdoppelt sich oder Ihr habt Pech und die Kiste brennt mit Eurem Kram durch. Ich selber hatte bisher nur einmal Glück, dafür lässt sich auf diesem Weg schnell das Inventar aufräumen.

Mit Stufe 11 haben wir unseren ersten Gaul erhalten. Ein bisschen klein für meinen stolzen Kämpfer.

In den großen Weiten eines Online-Rollenspiels darf ein funktionierendes Schnellreise-System nicht fehlen. Zum einen gibt es an ausgewählten Punkten Teleporter, mit denen Ihr Euch zu anderen Teleportern in dem Bereich „beamen“ könnt. Zwischen den Gebieten bewegt Ihr Euch dagegen via Pegasus-Flug. Sieht toll aus, dauert aber ewig, da der Gaul unnötige Schleifen fliegt. Und wollt Ihr von der Pampa zurück in die zivilisierte Gegend reisen, hilft Euch eine Transport-Rolle, die sich nach der Nutzung in Luft auflöst. Ebenfalls schön: Mit Stufe 11 gibt es bereits den ersten Gaul. Eigentlich ist es sogar ein stattliches Pferd, doch pfeift es bei dem Gewicht meines Amari bereits nach wenigen Metern aus dem letzten Loch (zumindest gefühlt – WoW-Tauren wissen, was ich meine).

Im Gildenstatus seht Ihr nicht nur, welche Gilden es auf Eurem Server gibt und wie viele Mitglieder sie haben, Ihr könnt Euch auch gleich über das Fenster bei einer passenden Gilde bewerben.

Es gibt noch weitere Kleinigkeiten, die ich ganz cool finde. So findet Ihr im Spiel eine Gildenübersicht, in der Ihr Informationen zu Gilden erhaltet und einzelne Gilden sogar empfehlen könnt. So war es für mich sehr leicht, eine Gilde mit ausreichend Mitgliedern zu finden. In dieser Übersicht gab es auch einen „Bewerben“-Knopf, den ich aber nicht genutzt habe. Gefallen hat mir auch, dass es diverse Möglichkeiten gibt, den eigenen Charakter zu verbessern. Es gibt ein Verzaubern-Fenster, in dem man Gegenstände verbessert. Ein extra Handwerk muss man dafür wohl nicht erlernen. Waffen wiederum kann man mit einer Vielzahl Kristalle ausrüsten, die zum Beispiel das Bewegungstempo während des Kampfes erhöhen oder die Magie-Regeneration ankurbeln. Und eigentlich Pflicht für jedes neue Online-Rollenspiel: Das Interface ist anpassbar. Einzelne oder alle Elemente skalieren oder verschieben? Kein Problem. Gleichzeitig gefällt mir die Minikarte in Kombination mit der Quest-Hilfe sehr gut. Die Karte ist unaufdringlich, zeigt nur das Nötigste und ergänzt auf Knopfdruck die Ziele einer bestimmten Aufgabe.

>>Weiter geht’s auf der dritten Seite mit schöner Grafik, Nervfaktoren und dem bisherigen Beta-Fazit.


Bildergalerie

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10 Kommentare

  1. Sehr netter Bericht .. dank dir .. Bestärkt mich weiterhin dies nicht auf den Schirm haben zu wollen .. Sry Silberfuchs .. xD
    Einfach net mein Ding ..

  2. Ich erinnere mich da an einen gewissen „Telefon-Joker“ in einem Buffed-Cast, der mehr oder weniger exakt die selbe Meinung zum Spiel hatte. Tihi… ähem. Mal unabhängig von persönlichen Meinungen usw – Tera wird P2P? Seid Ihr alle bekloppt, Frogster? Das funktioniert sicher 1-2 Monate, solange der Hype und der new game smell noch existieren und dann wird’s doch eh F2P. Aber vielleicht ist ja genau das der Plan. :-/

  3. Also mal ehrlich, die einzigen MMOs bei dem das Questen Spaß macht, sind WoW und Swtor, später dann wahrscheinlich GW2, aber solche Spiele wie Aion oder Tera kann man nur unter starken Alkoholeinfluss genießen, soll nicht heißen das die Spiel schlecht sind.^^

    1. Also ich hatte meinen Spaß bei AION! Ein Jahr lang .. wenn man aber dann merkt das man einfach kein MMO Typ ist dann bringt einem auch der schönste Spaß nix .. xD
      Und beim spielen war ich immer nüchtern

  4. Kann bitte jemand das völlig unqualifizierte Gestammel von Anonymous & Co. löschen? Ein Spiel nicht zu mögen ist vollkommen in Ordnung, allerdings sollte man das auch ordentlich begründen können und nicht auf dem Niveau einer anderen Seite einfach rumblödeln.

    Ich finde den Bericht von Dir Karsten im Großen und Ganzen ordentlich. Es werden sowohl das Für als auch Wieder beleuchtet, allerdings:

    Die ewigen Vergleiche mit WoW sind nervig. In diesem Spiel ist heutzutage vieles Standard geworden, was z.B. für mich absolut nicht in ein Onlinerollenspiel gehört, die Rechnung hat Blizzard auch präsentiert bekommen. Ist es denn wirklich zu viel verlangt, sich den Aufgabengegenstand selbst für ein paar Minuten in die Aktionsleiste zu ziehen? Ich denke nicht. Wer dauernd WoW in das Spiel bringt, darf sich nicht darüber wundern, wenn die Leute irgendwann genervt sind und darüber herziehen. Ich fange doch auch nicht mit WoW neu an und bringe dann dauernd Aion, VG oder sonst was in das Spiel ein. Das Niveau im allgemeinen Kanal war allerdings erschreckend und eigentlich hätte es schon erste Betaverbannungen geben müssen, da hast Du leider recht.

    Mit Stufe 16 kannst Du auch noch keine Glyphen gesehen haben, diese werden erst ab Stufe 20 freigeschalten und sind dann in Velika beim Instruktor zu bekommen.

    Aufgaben bekommst in Du außerhalb von Velika – abgesehen vom Gaul – nicht, weil die Gegend danach für Stufe 30 + ausgelegt ist. Wenn Du z.B. im Aufgabenfenster unter den Geschichtsaufgaben nachsiehst, wird Dir auffallen, dass man Dich in Holzhausen bereits erwartet 🙂

    Die Aufgaben an sich sind zum Glück wenig nervend und versuchen auch nicht, das Rad neu zu erfinden. Ich kann mich gut erinnern , dass ich in der ach so hochgelobten Torbeta bereits nach Stufe 3 oder 5 keine Lust mehr auf die ewig langen und sinnlosen Dialoge hatte. Mir ist es lieber, ein Studio konzentriert sich auf die Kernaspekte eines MMORPG, mag Geschmackssache sein, natürlich.

    Nur für mich steht fest, die beste und individuellste Geschichte schreibt immer noch der Spieler selber, durch seine Taten im Spiel.

    Ich hoffe inständig, dass Tera ein Nischenspiel mit einer loyalen und niveauvolleren Spielerschaft wird und Leute, die eigentlich im Ballerspielgenre besser aufgehoben wären, schnell das Weite suchen.

    1. Die ewigen Vergleiche mit WoW werden mit Sicherheit nicht so schnell aufhören, ganz einfach deshalb, weil es das bekannteste und am meisten gespielte MMO der Welt ist. Da muss es als Vergleich herhalten, ob man das nun mag oder nicht. Was soll man sonst als Maßstab nehmen, Runes of Magic vielleicht?

    2. Ein Vergleich mit WoW bietet sich dann an, wenn ein neues Spiel die gleiche Kundschaft bedienen will und auch dementsprechend ähnlich aussieht. z.B. WoW und Rift oder ToR.

      Warum muss man Spiele überhaupt immer vergleichen? Klar, ich schaue auch wo gibt es Ähnlichkeiten zu einem Aion, aber trotzdem werde ich nicht von „veraltet“ oder sonst was reden, nur weil eine reine Faulheitsfunktion fehlt. Welche Spielerschaft man damit anzieht, zeigt ja das große Blizzardspiel vor.

      Früher ging man an die Spiele ran und es gab 2 Möglichkeiten:

      1. es gefällt <<< weiterspielen
      2. gefällt nicht <<< was anderes suchen

      Ein Grund für die vielen Klone heutzutage ist leider auch, dass Spieler zwar was Neues erwarten, aber viele auch die Ersten sind, welche nach Funktion X aus W schreien, das muss natürlich schiefgehen.

      Mich nervt es einfach, weil es bei jedem Spiel das Selbe ist, das Schundblatt für Onlinespiele verglich sogar damals FFXIV mit WoW…

      ps: veraltet ist nicht immer schlechter, ganz im Gegenteil. Ich denke da nur an die vielen Funktionen früherer Onlinespiele und den Zusammenhalt unter den Spielern.

    3. Hach ja, das Thema mit den Vergleichen 🙂

      Warum muss man Spiele überhaupt immer vergleichen?

      Nun, wir Spiele-Redakteure nutzen Vergleiche, um zum Beispiel Mechaniken im Spiel für Leser verständlich aufzudröseln, die mit dem Titel noch gar keinen Kontakt hatten – und dafür müssen natürlich zwangsläufig die großen Platzhirsche herhalten, die von möglichst vielen Spielern gespielt wurden.

      Dabei muss es sich übrigens nicht zwingend um dieselbe Kundschaft handeln. Und man kann auch durchaus Äpfel mit Birnen vergleichen, wenn man die Unterschiede herausstellen will. Es gibt nicht wenige Spieler da draußen, die froh sind zu erfahren, wenn zum Beispiel das Kampfsystem anders ist als in WoW. Oder wenn es keinen Raid-Finder gibt. Kein Damage-Meter. Sobald man anmerkt, was es in Spiel x nicht gibt, vergleicht man immer automatisch. Und wenn man solche Infos nicht explizit erwähnt, tauchen genau die Fragen auf.

      Sprich: Vergleich sind gut und notwendig – wenn sie richtig eingeordnet werden und nicht nur dazu da sind, über Spiel x zu flamen. Und Vergleiche sind auch gut, um ein neues Spiel von einem älteren Titel abzugrenzen – damit die Kritiker erkennen, dass hier vielleicht ein neues, tolles Spiel wartet. Und wenn der Vergleich Gemeinsamkeiten zwischen Spiel X und Y feststellt, dann ist das doch auch okay. Dann können Kritiker von Spiel X leicht feststellen, dass Spiel Y nix für sie ist. Ist doch super.

      PS: Ich lasse mich nicht gerne als faul titulieren, nur weil ich den Komfort eines Quest-Items in der Quest-Verfolgung schätzen gelernt habe 🙂 Du musst nicht meiner Meinung sein, aber respektieren solltest du sie schon.

    4. Da bin ich wohl jemanden auf den Schlips getretten?
      Ich habe nur das Quest Design bemängelt und wen man mal ehrlich ist, es ist schrecklich, es geht einfach besser.
      Selbst in Rift ist das Quest Design nicht die Wucht.

  5. Karsten Du hast mich falsch verstanden, das war generell gemeint. Es leider wirklich oft so, dass fehlende „Faulheitsfunktionen“ oft als veraltet bezeichnet werden. Ich für meinen Teil kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich zu Wotlk (führte das doch ein oder?), genervt war, weil neben jeder zweiten Aufgabe irgend ein Symbol war. Musste mir dann extra eine Erweiterung besorgen, welche mir die klassische Aufgabenverfolgung anbot.

    Trotzdem ein kleiner Tip, wenn Du eine neue Aufgabe annimmst halte das Inventar offen, die neuen Gegenstände werden kurzzeitig nämlich hervorgehoben dann ziehst es in die Leiste und fertig. Klappt bei mir zumindest ganz gut.

    Deine Erklärung zu den Vergleichen finde ich jetzt sogar nachvollziehbar, wenn man sie so nützt wie Du, ist sicher hilfreich. Leider wird sie von vielen (auch Redakteuren) oft dazu genutzt, aufzuzeigen warum Spiel X besser W ist…in meinen Augen völliger Quatsch weil eben Geschmackssache. Ich weiß ja auch nicht, welche Kundschaft man mit Tera ansprechen möchte, aber wenn ich mir Grafik und die späteren Gebiete ansehe, gehe ich schon davon aus, dass es z.B. eine Andere sein wird.

    @Anonymous natürlich geht es besser, es geht immer besser ganz egal, um welchen Kernaspekt es sich handelt. Am Beispiel Tera sieht man das ja ganz gut, stell Dir vor das Kampfsystem hätte auch noch physikalisch korrekte Trefferzonen und Elemente der Ragdollengine 🙂 Ich hab bis auf wenige Ausnahmen immer ohne Alkoholeinfluss gespielt und hatte viel Spaß dabei, daher fand ich die Aussage einfach blöd, tut mir leid.

    Ich behaupte ja auch nicht, man könne Tor & Co. nur spielen, wenn man Augenkrebs immun ist.

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