Veröffentlicht vonKarsten

Metal Gear Solid

Es gibt einige, wenige Spiele, die aus allen anderen Titeln klar herausstechen. Die den Spieler bei den Eiern packen, weil sie Dinge einfach anders machen. Weil sie auf eine ganz besondere Art und Weise unterhalten. Weil sie ein einzigartiges Spiele-Vergnügen bieten, dass man so wohl nie wieder erleben wird. Oh, natürlich gibt es auch bei solchen Meilensteinen Schwächen, aber Fans dieser Spiele können da locker drüber hinwegsehen. Und natürlich gibt es Kritiker…und die finden das Spiel dann aber nicht nur ein bisschen schlecht, sondern so richtig. Solch ein besonderer Meilenstein ist Metal Gear Solid von Hideo Kojima. Alleine die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wurde: Ewiglange Dialoge zwischen Freund und Feind, Agent und Auftraggebern. Dank gezielter Schnitttechnik, Zoom-Einblendungen und Kameraschwenks bekamen die Gespräche dabei fast filmischen Charakter. Die einen ödet so etwas nach einigen Minuten an, die anderen geben sich voll der Geschichte hin und lehnen sich genüsslich zurück. Die Story war auch gar nicht schlecht, insbesondere da die Bösen wirklich Charakter hatten. Nur schwarz und weiß gab es hier nicht. Jede Figur hatte diverse Grautöne, durch die sie menschlicher wirkten als die echten Schauspieler in vielen Actionstreifen. Apropos Bösewichte: Von Psycho Mentis und seinen Geistestricks hab ich schon ausführlich im „Magische Momente„-Artikel geschwärmt. Doch auch die anderen Bosskämpfe waren durch die Bank weg einzigartige Erlebnisse. Vulcan Raven, Sniper Wolf, Revolver Ocelot, Decoy Octopus und natürlich Liquid Snake –  jede Figur, jeder Kampf war etwas besonderes. Schade nur, dass die deutsche Synchro teilweise aus dem RTL2-Mittagsprogramm geklaut wurde. Dadurch verlor der Titel ein wenig an Atmosphäre.

Aber auch die einfache Stealth-Action machte gehörig Spaß. Die Wachen gezielt und lautlos ausschalten, den Sichtbereich der Überwachungskameras meiden und notfalls unter einer Kiste oder im Spind verstecken, bis die Gefahr gebannt ist – das funktionierte alles richtig gut. Musstet Ihr die ersten Minuten auf der Insel noch unbewaffnet bestehen, winkten im weiteren Verlauf der Geschichte neben Waffen auch die ABC-Schutzmaske (politisch korrekt ausgedrückt), Stör-Granaten, C4 oder auch die Infrarot-Brille, mit der Ihr Laser-Barrieren und versteckte Minen erkennen konntet. Ach und ein nettes Detail am Rande: Snake hinterließ im Schnee tatsächlich Fußspuren. Damit konnte man notfalls auch eine Wache von dem normalen Rundgang abbringen und so aus dem Sichtbereich der Kollegen locken. Jaaa, es wird in dem Spiel so viel erklärt, dass viele unlogische Dinge fast noch mehr ins Gewicht fallen als bei anderen Titeln. Die Synchronstimmen sind zum Teil echt schräg. Die über zehn Minuten langen Gespräche fordern vom Spieler eine Menge Geduld, aber….ABER: Metal Gear Solid ist ein absoluter Meilenstein, eine so geniale Gesamtkomposition findet man nur ganz, ganz selten und es ist eigentlich eine Schande, dass gerade dieser Teil in der HD-Collection der Serie fehlt.

Tomb Raider

Ich kenne keinen Kerl (dessen Meinung zählt), der nicht auf Indiana Jones oder hübsche, knackig gebaute und wohl proportionierte Damen steht. Tomb Raider war im Jahre 1996 die Quintessenz aus beidem und dadurch eine Art heiliger Gral eines jeden Kerls (die Ausnahmen gehören in die „hat keine Ahnung“-Ecke). Ja klar, dass sie sehr kurze Hosen trägt und eine große Oberweite hat, ist sicherlich dem einen oder anderen aufgefallen. Aber: Das Spiel hinter den Brüsten war richtig, richtig gut. Die Grafik war damals absolut bombastisch. Die detaillierten Texturen, die Lichteffekte, gerade auch unter Wasser – ganz, ganz großes Kino. Dazu die nette Abenteuer-Geschichte, in der ordentlich geballert, geklettert und gerätselt werden musste. Ich muss echt zugeben, dass Tomb Raider damals mein erstes und einziges Spiel war, das mich zur Hotline getrieben hat, weil ich nicht weiter kam. Internethilfen gab es damals noch nicht und da die Kosten des Telefon-Services recht hoch war, musste ich vorher brav Mama und Papa um Erlaubnis fragen. Blöderweise kam ich gleich beim nächsten Rätsel wieder nicht weiter – verfluchte Unkosten. Ich konnte zwar auch dieses und einige weitere Kopfnüsse knacken, doch tatsächlich hab ich den ersten Teil der Serie bis heute nicht ohne Cheats durchgespielt. Abschließend noch ein wenig Kritik: Einzig die Steuerung war leider zum Teil recht unpräzise und träge – das hat mich neben den Rätseln weitere Nerven gekostet.

Ebenfalls gut gefallen hat mir übrigens auch der zweite Teil. Mit einem Kumpel zusammen haben wir das Spiel durchgezockt und richtig viel Spaß dabei gehabt. Venedig auf den Kopf zu stellen, das tibetanische Hochland zu besuchen und die chinesische Mauer zu erklimmen, das hatte schon was. Die Grafik war schöner, Laras Züge weicher und die Kämpfe noch intensiver. Natürlich gab es auch wieder diverse Rätsel, an denen wir zum Teil richtig lange saßen. Die Teile 3, 4 und 5 wurden mir dann aber doch etwas zu viel des Guten. Ich hatte mich an der jungen Dame ein wenig satt gespielt, wollte viel lieber mal wieder auf einen anderen Po starren. Falls Ihr mit den späteren Tomb Raider-Titeln aber noch schöne Erinnerungen verbindet, dann ab damit in die Kommentare. Ich freue mich aufgrund der langen Pause auf jeden Fall tierisch auf das kommende Lara-Abenteuer.

Discworld

Oh, ich muss mich outen: Ich bin ein riesiger Terry Pratchett-Fan, ich liebe seine Scheibenwelt-Romane und daher waren die drei Discworld-Titel für mich natürlich absolute Must-have-Spiele. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es machte einfach so wahnsinnig viel Spaß, mit Rincewind und Truhe die ersten beiden Abenteuer zu bestehen. Ich hab Tränen gelacht, weil der Humor des Altmeisters auch in den Spielen sehr gut rüberkommt. Mein Kopf hat gequalmt, weil die Lösungen der Rätsel zum Teil schaurig schräg an den Haaren herbei gezogen wurden. Und ich habe mich über jede bekannte Figur gefreut, der ich über den Weg gelaufen bin – der Bibliothekar, TOD, Lady Käsedick und viele mehr. Der dritte Teil spielt zwar auch auf der Scheibenwelt, doch steuerte man nun Ankh-Morporks besten, weil einzigen, Privatdetektiv Luton. Die Stimmung des Spiels ist eher an den Noir-Film angelehnt, Luton erinnert an Humphrey Bogart und natürlich betritt zu Beginn des Spiels eine schöne Frau das Büro des Helden. Doch es gibt auch bekannte Elemente und Figuren – natürlich. So kreuzt man den Weg von Hauptmann Mumm, dem Patrizier oder von Leonard da Quirm. Unterm Strich kann man die Discworld-Spiele sicherlich nicht auf eine Stufe mit Maniac Mansion oder Monkey Island stellen, aber für mich als Fan dieses Universums waren es ganz besondere Spielerlebnisse auf der Playstation.

Baphomets Fluch

Eigentlich schummel ich jetzt ein bisschen, denn beide Baphomets Fluch-Teile (Broken Sword im Original) habe ich tatsächlich auf dem PC gespielt. Dennoch mag ich die beiden Titel auf jeden Fall erwähnen, auch wenn gerade die Playstation-Portierung des ersten Teils richtig schlecht gewesen sein muss. Da liest man in alten Tests, dass das Spiel aufgrund der Ruckler, Sprachhänger und der trägen Maussteuerung teilweise unspielbar war. Schade eigentlich, auf dem PC strich auch der erste Teil richtig gute Wertungen ein und das völlig zurecht. Klar, die Detektivgeschichte rund um einen sagenumwobenen Ritterorden, der die Weltherrschaft anstrebt, ist nicht ganz so abgedreht wie die Scheibenwelt- oder Day of the Tentacle-Abenteuer, aber dafür wurde die Story spannend erzählt, die Protagonisten George und Nico waren sympathisch und Synchro, Grafik und Musik passten ebenso. Einzig die berühmte Ziege aus dem ersten Teil hat mit ihrem fiesen Rätsel so ziemlich jeden Gamer in den Wahnsinn getrieben.

You don’t know Jack

Wer kennt es nicht, dass lustigste Quiz der Videospielegeschichte? So viele Teile gibt es mittlerweile und so viele tolle Rubriken wurden im Laufe der Zeit erfunden. Sekt oder Selters, die total unmögliche Frage, Suchbabenstalat oder Bleifuß. Ich weiß gar nicht mehr genau, ob all diese Kategorien auch im Playstation-Teil dabei waren, aber ist auch völlig egal. Es macht einfach Spaß, das Quiz gemeinsam zu erleben, seine Gegenspieler zu „nageln“ (den Gegenüber zu einer Antwort zwingen) und über den tollen Sprecher und die vielen Gags zu lachen. Irgendwann kennt man schließlich alle Fragen in und auswendig, aber bis dahin ist You don’t know Jack eines der besten Party-Spieler ever – auch heute noch.

>>Weiter geht es auf der sechsten Seite mit Colony Wars, Froschgeräusch 2 und weiteren Action-Titeln.

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2 Kommentare

  1. Du poeser Pursche den 2ten Teil darf man doch nicht erwaehnen/vorfuehren oder Lobpreisen … xD
    Aber du hast verdammt viele Spiele die ich liebe hier erwaehnt gepriesen sei die damalige PSX Zeit … es war genial und ich bin froh das ich einige Perlen hier habe … xD

  2. Ich dachte kurz, Froschgeräusch 2, wo hat er das denn ausgegraben und dann musste ich so lachen, das ich weinte. Sehr schöne Umschreibung und sehr gute Spiele, auch wenn ich einige nur auf den PC kenne.

    Aber PS1 war schon eine geile Zeit. Nicht ganz so gut wie mit dem N64 oder dem SNES aber war schon geil 😀

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