Veröffentlicht vonKarsten

Gears of War 3

Euch war es bis hierhin ein bisschen zu „emo“? Aus meiner Sicht noch nicht emotional genug – spielen doch gerade Gefühle eine entscheidende Rolle bei dem Erleben eines magischen Moments. Als mindestens ebenso traurig wie die eine oder andere Entwicklung in Final Fantasy empfand ich auch eine Szene in Gears of War 3. Das Team rund um Marcus Fenix ist eingeschlossen von den Truppen der Locusts und droht, überrannt zu werden. Erst als Dom mit einem Laster in nahe Benzintanks rast und sich dabei selbst opfert, schafft es das Team aus dem Griff der Feinde zu entkommen. Obwohl ich erst mit dem dritten Teil eingestiegen bin, wurde diese Sequenz so grandios gut präsentiert, dass ich am ganzen Körper Gänsehaut hatte. Ich habe mit Marcus um den Verlust seines Freundes getrauert als hätte ich selber einen Kameraden verloren. Und auch heute noch setzt quasi sofort die Gänsehaut ein, sobald „Mad World“ im Hintergrund angestimmt wird. Grandios. Gut. Gears of War.

Heavy Rain

Im Zuge der Geile Games-Serie hatte ich Anfang des Jahres eine kleine Ode an Heavy Rain geschrieben. Doch wäre ein Artikel über „magische Spielemomente“ einfach nicht vollzählig, wenn ich dieses Kunstwerk deswegen in diesem Artikel außen vor lassen würde. Der erste wirklich fassbare Killer-Moment kam für mich, als mein Alter Ego mit seinem Sohn draußen im Garten spielte. Den kleinen Reaktionsspielchen folgend drückte ich – wie in vielen anderen Spielen auch – passgenau die gewünschten Tasten, bis ich … bis ich mich plötzlich hinterfragte, was ich hier eigentlich gerade treibe. Ich spiele mit meinem Sohn und schlage ihn dank der geschulten Reaktionen ohne Schwierigkeiten. Ist es aber nicht logisch, dass ich ihn als liebender Vater beim Spielen gewinnen lasse? Bin ich als Gamer wirklich so auf das „Reagieren“ getrimmt? Diese Erkenntnis hat mich wirklich umgehauen. Es gibt noch weitere Höhepunkte dieser Art. Erlebnisse, die einen ganz eng mit Ethan Mars und seinem Sohn verbinden. Noch verstärkt durch den Fakt, dass jeder Spieler dank der vielen Entscheidungsmöglichkeiten und der 22 unterschiedlichen Enden sein ganz eigenes „Heavy Rain“ erleben kann. Und einige der Entscheidungen sind aus der Hölle. Wahlmöglichkeiten, die schmerzen. Wie im richtigen Leben auch. Ein ganz besonderer Titel. Hier ein Video mit ein paar Eindrücken aus dem Spiel:

Portal

Manche Titel eignen sich auf den ersten Blick so gar nicht für einen magischen Moment. Zum Beispiel Portal: Eine schnell durchgespielte Rätsel-Einlage, garniert mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor. Zwar die Überraschung der Orange Box, aber dennoch „nur“ ein Rätsel-Spiel, oder? Ich dachte es zumindest, bis ich im Abspann von dem geilsten Song der Spielegeschichte überrascht wurde. Ein Lied, das zu dem Spiel passt, wie die Faust aufs Auge. So viel Humor. So viel Liebe zum Detail. Und dazu melodisch absolut ohrwurmig. Ich hatte damals Gänsehaut und auch heute noch richten sich die Haare auf meinen Armen nach oben, wenn ich den Song mitträllere. The cake is a lie. Und hier gibt es den Song:

Star Wars – Knights Of The Old Republic

Magische Momente sind eigentlich schnell geschaffen: Führe den Spieler Stunde um Stunde auf die völlig falsche Fährte, nur um irgendwann einen Story-Twist loszulassen, der ihn mit offener Kinnlade und einem großen WTF über dem Kopf zurücklässt. Hört sich leicht an, oder? Ist in der Praxis aber nur selten zu finden. Sucht ihr Beispiele dieser Art, stolpert ihr zwangsläufig über eine Szene in Star Wars – Knights Of The Old Republic.

Kurz zur Story: Die beiden Jedi Revan und Malak mischten sich in den Mandalorianischen Krieg ein und das gegen die Entscheidung des Rats der Jedi. Als der Krieg endet, sind beide mitsamt der Streitmacht für einige Monate verschwunden. Als sie wieder auftauchen, haben sie eine große Streitmacht im Gepäck und wollen auf Seiten der Sith die Republik stürzen. In einer Schlacht gelingt es dem Jedi Bastila Shan, das Schiff von Revan zu entern, doch Malak zerstört den Kreuzer und tötet damit seinen Meister und die gesamten Besatzung. Der Held, den wir in diesem Spiel erschaffen, kämpft also gegen Darth Malak und seine Sith-Flotte. Wir leiden an Amnesie, rollen im Verlaufe der Abenteuer nach und nach unsere Vergangenheit auf, erfüllen Aufträge im Namen der Republik, sammeln Mitstreiter ein, die unser Team verstärken, und wandeln stets auf dem schmalen Grat zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht. Und dann kommt plötzlich eine Szene, in der wir in einer Vision beobachten, wie Sith-Lord-Revan seine Maske abnimmt – und darunter erkennen wir … unser Gesicht.

Ich habe schon beim Schreiben dieser Zeilen Gänsehaut. Ich saß damals gefühlte Minuten apathisch vor dem PC und habe wie ein kleiner Schuljunge gegrinst. Ich konnte es einfach nicht fassen. Einige Jedi haben es mit Revan vor der Explosion vom Schiff geschafft, sodass der Sith für die Zwecke des Rats der Jedi eingesetzt werden konnte. Ihm wurden seine Erinnerungen und Machtfähigkeiten entzogen, gleichzeitig erhoffte sich die Republik, dass Revan – also wir – die Jedi unbewusst zu Malak führen, um das Geheimnis der mächtigen Streitmacht aufzulösen. Mit die beste Geschichte der Spiele-Historie, perfekt vergoldet durch diesen grandiosen Twist. Hier die passenden Szenen zu Revans Enthüllung:


>>Weiter geht’s auf der vierten Seite mit Amnesia, Red Dead Redemption, Metal Gear Solid und Call of Duty: Modern Warfare

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11 Kommentare

  1. Schöner Artikel!

    Ich hatte bislang nur zwei Magic Moments, abgesehen von den vielen in WoW:
    – Den in Knights of the Old Republic hast du exakt so beschrieben, wie ich ihn auch erlebt habe.
    – Meinen ‚Far Away‘-Moment aus Red Dead Redemption hab ich mir leider durch meine Neugier selbst zerstört, indem ich, als die Musik begann, vom Pferd gestiegen bin, um zu testen, ob die Musik dann weiterläuft. Tut sie nicht. :-/ Somit war das das dann bei mir. Ich halte das für einen Bug des Spiels.
    Aber dennoch war RDR für mich magic, nämlich bei der überraschenden Mission am Ende, als es keine Alternative gibt. Das hat mich aus den Socken geworfen. Als ich dann aus Verzweiflung den allerletzten Storyauftrag ausgeführt habe, bekam ich den Abspann zu sehen mit dem großartigen Song ‚A Dead Mans Gun‘, der mir gefühlsmäßig den Rest gegeben hat.

    Gruß, CodeNaga

  2. Mein persönlicher Magic Moment: Der „The End“-Screen von Zelda: Ocarina of Time. Es fing harmlos mit der Grippe meiner Mitbewohnerin Sandra an. Da sie das Bett hüten musste und ihr langweilig war, lieh ihr ein Freund den N64 mit Zelda als einziges Spiel aus. Ich steh im Flur, bügel meine Hose, will zur Uni und frage nur kurz was sie da denn spiele. „Zelda. Ist eigentlich ganz lustig.“ Das war der Anfang vom Ende. Ich bin nicht mehr zu meiner Vorlesung gegangen; auch nicht die nächsten zwei Wochen. Ich musste Sandra schließlich unterstützen, Ganondorf zu besiegen. Man muss da Prioritäten setzen. Endresultat: Meine gesamte WG mitsamt Nachbarn saß nach zwei Wochen Dauerzockerei in meinem Zimmer und hatte Tränen in den Augen, als „The End“ auf dem Bildschirm flackerte.

  3. Update: Auf der letzten Seite wurde mittlerweile das alte Ragnaros-First-Kill-Video meiner Gilde hinzugefügt. Danke noch einmal an Haggy für die Musik-Überarbeitung.

  4. Hey Ninjas, was ist los? Ich will hier eure magischen Momente lesen! Bei über 700 Aufrufen und 19 „likes“ ist da doch wohl was mehr drin, oder wollt ihr mir etwa sagen, dass ihr solche Momente noch nie erlebt habt?

  5. Nicht unbedingt Magic Moments, aber zwei alte Videos aus dem Jahre 2005. Die Musik musste ich leider durch freie Youtube-Musik ersetzen. Vorher war da noch wesentlich schönerer Black Metal zu hören. So muss das!

    Woohoo, erster Silithus-Boss des Servers Eredar (super Green-Screen): http://www.youtube.com/watch?v=uFF-1PtuhiA

    Stark alkoholisierter UBRS-Run (15 Leute) – mit 5 Leuten – so gaaanz früher: http://www.youtube.com/watch?v=F624Qv2IVtY

    edit: Ich sehe gerade, dass ich damals noch die Trachten des wahren Glaubens hatte. TOOOLLE SCHNEIDEREIROBE!

  6. ich würde ja gerne auch paar magic moments hinschreiben…aber alle wirklichen magic moments die ich hatte waren in Final Fantasy welche zu abgedeckt hast XD Ich hoffe ja schon seit jahren darauf das es ein grafisches remake von final fantasy 7 gibt. das wäre doch spitze…final fantasy 7 mit der grafik von final fantasy 13!

    und wenn hier schon alle wow videos posten gebe ich auch mal meinen senf dazu. Hier mein erstes (und bisher einziges) ingame musik video das ich zum einjährigen unserer gilde in einer nacht zusammengebastelt habe :p
    http://www.myspace.com/madsilli/videos/wow-walhalla/45140927

  7. Sehr schöne Videos ihr beiden 🙂 (Auch wenn das Bild in dem Video von Kuusou bei mir ziemlich gestockt hat)

    In dem Zusammenhang muss ich natürlich auch dringend die Videos von La Guilde Empire nennen, die aus meiner Sicht die besten Raid-Videos für World of Warcraft gemacht haben. Als Beispiel verlinke ich mal das letzte Video, welches in Kombination mit Nihilium entstanden ist, weil die Gilde leider in dieser Phase auseinander gebrochen ist:

    http://www.youtube.com/watch?v=LU9bTYxUEs0&feature=related

    Gänsehaut-Garantie

    Ich bin froh, dass ich noch alle Videos von denen irgendwo auf einer Sicherungs-DvD rumfliegen habe…kann man sicher immer mal wieder anschauen – alleine bei der Musik geht mir ständig einer ab.^^

  8. leider war das bei mir eine FRAPS test version. daher ist die quali zu schlecht =(

    die La Guild movies hab ich auch noch alle 3 auf der platte. Aber wegen magic moment…wie konnte ich es nur vergessen…die movies „Tales of the Past“…vorallem der 3. teil ist so epic das ich am ende immernoch gänsehaut bekomme =)
    http://www.warcraftmovies.com/movieview.php?id=53953

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