Geile Games: Sony Playstation – Teil 2

Legacy of Kain: Soul Reaver

Ich habe den ersten Teil Blood Omen leider nie gezockt, weiß nur, dass man den Fiesling aus Legacy of Kain: Soul Reaver dort noch in der Heldenrolle selber gespielt hat. Welch interessanter Kniff der Entwickler. Im zweiten Teil schlüpft man dagegen in die Rolle von Raziel und legt sich mit Kain an, der mittlerweile zum Herrscher über Nosgoth und alle Vampir-Clans gereift ist. Gleich in den ersten Spielminuten wurde uns dabei ein Render-Video präsentiert, dass mich ähnlich zu begeistern wusste wie die grandios guten Squaresoft-Filmchen rund um Final Fantasy. Schön inszeniert war auch das restliche Spiel. Die 3D-Schauplätze waren mit ihrer Architektur echte Augenöffner. Der Held läuft, schwimmt und gleitet geschmeidig durch die Areale. Die Kämpfe gehen gut von der Hand und machen doppelt Spaß, weil man allen möglichen herumliegenden Kram zur Vampir-Vernichtung einsetzen durfte: Mit Fackeln zündete man die Dreckskerle an, Rohre und spitzes Zierwerk dienten als Aufspieß-Instrumente. Jetzt den Untoten noch die Seele aussaugen und der Dämon ist besiegt. Begleitet wird die Schnetzelei durch eine absolut stimmige Soundkulisse. Bringen wir es auf den Punkt: Legacy of Kain: Soul Reaver ist mit das beste Action-Adventure für die Playstation.

MediEvil

Wem das ganze Vampir-Gehabe damals zu ernst war, der fand vielleicht in MediEvil eine passende Alternative voller schwarzer Humor. Ihr schlüpft in die Rolle von Sir Daniel Fortesque, der eigentlich tot ist, aber aufgrund eines „alle Toten bitte untot aufstehen“-Zaubers ins Leben zurückgerufen wird. Schuld an der unfreiwilligen Weckaktion ist der fiese Zauberer Zarok, wegen dem Sir Daniel damals überhaupt erst gestorben ist. Der möchte mit seiner Armee von Untoten nämlich die ganze Welt erobern. Oder so. Das Besondere an dem Spiel: die skurrilen Charaktere, euer Arm, den Ihr nach Gegnern werfen könnt und der unwiderstehliche Genre-Mix. Ihr hack&slay´ed Euch durch Gegnermassen, kauft oder sammelt allen möglichen Kram ein, den Ihr in Eurem Inventar aufbewahrt und löst zudem knifflige Aufgaben, die Ihr überall gestellt bekommt. Insbesondere die abwechslungsreichen Level fand ich sehr cool. Neben dem handelsüblichen Friedhof wartet eine Kürbisschlucht, ein Totenschiff, ein Irrgarten und ein Vogelscheuchenfeld auf Euch. Mit dem ersten Teil hatte ich eine Menge Spaß, beim Nachfolger MediEvil 2 bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich den überhaupt gespielt habe. Jaja, das Alter.

Nightmare Creatures

Wer ein wirklich atmosphärisches Action-Adventure sucht, der stolperte zwangsweise irgendwann über Nightmare Creatures.  Im alten London müsst Ihr in die Rolle von Ignatius oder Shirley stürzen, um die hässlichen Kreaturen des Bösen aus den Gassen der Stadt zu vertreiben. Besonders gelungen ist dabei das Design der Locations. Ihr schleicht durch verdunkelte Straßen, leichte Nebelschwaden ziehen durch die Luft und in der nächsten nachtschwarzen Ecke könnte das nächste Monster lauern. Die diversen Kreaturen sind übrigens nur mit Geschick zu bezwingen. Ignatius greift zum Beispiel auf einen Kampfstab zurück, für die Pistole ist meist nur sehr wenig Munition vorhanden. Nur mit rechtzeitigen Ausweichmanövern und gut getimten Schlägen erledigt Ihr die Fieslinge, passt Ihr nicht auf, liegt Ihr schnell besiegt am Boden. Dafür „belohnt“ das Spiel den Sieg mit ordentlich Blut und zerteilen Torsos – nichts für schwache Gemüter also (zumindest damals). Wir Horror- und Splatter-Fans kamen dagegen voll auf unsere Kosten, auch wenn meine Erinnerung mir sagt, dass die späteren Level sehr frustrierend waren.

Tenchu

Ihr wisst bestimmt schon, dass ich gerne in die Rolle eines Ninjas schlüpfe, daher wird es Euch nicht erstaunen, dass Tenchu eines meiner absoluten Lieblingsspiele für die Playstation ist. In dem Stealth-Action-Adventure schlüpft Ihr in die Rollen von Rikimura oder Ayame, um für Euren Meister Lord Gohda ninjamäßige Aufträge zu erfüllen. Ein korrupter Minister ist zu gierig? Euer Katana wird es richten. Die Tochter eines Monarchen wurde entführt? Eure Shuriken sind geschärft. Doch müsst Ihr in all den Missionen den offenen Kampf nach Möglichkeit meiden. Als Ninja verschmilzt Ihr mit der Nacht, nutzt Deckungen wie Bäume oder Fässer oder hangelt Euch mit Eurem Wurfhaken lautlos Dächer hoch. In keinem anderen Spiel hat mir das herumschleichen und aus dem Hinterhalt Wachen aus dem Verkehr ziehen mehr Spaß gemacht als in Tenchu. Und wird der Ninja doch mal entdeckt, kann er seine Verfolger mit Rauchbomben oder Eisennägel abschütteln oder gleich zu den explosiveren Granaten greifen. So ein Spiel würde ich gerne noch mal in der heutigen Zeit mit einer aktuellen Grafik-Engine genießen.

Diablo

Ihr erinnert Euch bestimmt noch an die Command & Conquer-Feierstimmung aus dem ersten Playstation-Rückblick als der Klassiker endlich auch für meine Gaming-Plattform veröffentlicht wurde. Nicht ganz so heiß, aber heiß genug war ich auf Diablo. Ebenfalls ein Spiel, was ich bis dato nur bei Freunden zocken konnte und ehrlicherweise bis dahin auch nur ein klägliches Stündchen gezockt hatte. Natürlich fand ich bereits diese Stunde richtig geil, also musste das Hack&Slay schließlich auf der Playstation her. Und weil wir damals ja nix hatten, war es total egal, dass kein Geschnetzel im Lan möglich war. Dass ich das Spiel maximal mit einem Freund gemeinsam hätte spielen können. Ich hab es eh nur alleine gespielt, wollte alle Gegenstände nur für mich haben und am Ende Ruhm und Groupies ohne Ende einsacken. Die Ladezeiten und benötigten Speicherkapazitäten für Spielstände waren indes wirklich aus der Hölle – dennoch war Diablo auch für die Konsole das beste Schnetzel-Game weit und breit.

>>Weiter geht es auf der fünften Seite mit Metal Gear Solid, Tomb Raider, einigen Adventures und was zum Lachen.