{"id":19556,"date":"2011-05-21T18:36:37","date_gmt":"2011-05-21T16:36:37","guid":{"rendered":"http:\/\/ninjalooter.de\/?p=19556"},"modified":"2018-07-21T15:03:01","modified_gmt":"2018-07-21T13:03:01","slug":"the-witcher-2-fanboy-tagebuch-tag-0-1","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/ninjalooter.de\/19556\/the-witcher-2-fanboy-tagebuch-tag-0-1\/","title":{"rendered":"The Witcher 2: Fanboy-Tagebuch \u2013 Tag 0 und 1 +UPDATE: Tag 2: Auf in den Kampf"},"content":{"rendered":"
<\/p>\n Ein tiefes Grunzen durchbricht die Stille der Mittagszeit. Ein Lautenschlag zerstreut jeden Zweifel des Hexers. Felush ist erwacht. Auf der Laute klimpernd fr\u00f6nt der zu kurz geratene Troubadour \u00a0seiner geheimen Leidenschaft. Anstatt mit schmalzigen Versen die Herzen der Maiden zu erobern, grunzt und growlt es in der Mittagshitze. Der tiefe Bass raubt dem Hexer den Schlaf.<\/p>\n Der Hexer erhebt sich schlaftrunken. Mit einer Hand gegen die bauf\u00e4llige Scheune gestemmt, pisst er in die nahe Schweinegrube. Das Vieh grunzt ver\u00e4chtlich. \u201eBendeg\u00faz\u201c<\/em>, wendet sich der Sangesknabe an seinen Gef\u00e4hrten, \u201eziehen wir heute weiter? Wyzima liegt nur noch wenige Reitstunden entfernt. Und die verlausten Bauern werden dich doch nicht f\u00fcr die Beseitigung der Kikimora bezahlen. Verdammte Schei\u00dfe, Bendeg\u00faz, wir schlafen seit Tagen in dieser Scheune. Mein Arsch ist von Fl\u00f6hen zerbissen. Selbst die Dirnen meiden uns wie die Pest.\u201c<\/em><\/p>\n Mit einem lauten Furz kommentiert der Wei\u00dfhaarige die Fl\u00fcche seines Begleiters. Doch erinnert ihn das allseits pr\u00e4sente Jucken am ganzen K\u00f6rper an die Richtigkeit der Worte. Der bet\u00e4ubende Schmerz seines leeren Magens beginnt sich wie nach jedem Erwachen auszubreiten. Er muss etwas unternehmen: Ein Auftrag muss her. Ein bezahlter. Dem Hexer ist es gleich, ob er eine Bauersfamilie von einem wildgewordenen D\u2019yaebl-Rudel oder die Kanalisation einer Stadt von einem Zeugl-Befall befreien soll. Hauptsache die Bezahlung stimmt. Hauptsache die Neutralit\u00e4t der Hexer bleibt gewahrt. Ein Auftrag muss her.<\/p>\n Fortsetzung folgt\u2026<\/em><\/p>\n G\u00e4ste, die f\u00fcr ein wenig Unterhaltung einige Orens springen lassen w\u00fcrden, gibt es nicht. Seufzend blickt Felush in den leeren Geldsack, als eine dralle Br\u00fcnette die schummrige Wirtsstube betritt. Sie erblickt den Hexer und tritt unerschrocken zu ihm. \u201eBendeg\u00faz von Rivien?\u201c<\/em>, fragt sie mit sonorer Stimme. \u201eDas bin ich.\u201c<\/em>, antwortet der Hexer. Mit einem schimmeligen Kanten Brot wischt er die letzten Reste Haferbrei aus seiner Sch\u00fcssel. Eine leichte \u00dcbelkeit gesellt sich zum dumpfen Schmerz in den Eingeweiden.<\/p>\n Die beiden Abenteurer brechen auf. Als sie die Taverne verlassen wollen, ruft donnert die Stimme der Kurierin aus einer dunklen Ecke. Schmatzen bl\u00f6kt es: \u201eBendeg\u00faz, h\u00f6rt! Wenn Ihr auf Reisen seid, dann haltet Ausschau nach einigen problematischen Trollen. Die sollen neuerdings in den L\u00e4ndern Temeriens ihr Unwesen treiben.\u201c<\/em> Der Hexer quittiert diese Information mit einem Nicken. Trolle. In Temerien. Nicht zu fassen.<\/p>\n Fortsetzung folgt\u2026<\/em><\/p>\n <\/p>\n Felush wendet sich sogleich dem temerischen Bier zu, nicht ohne mit schmutzigen Zoten \u00fcber fette B\u00fcrgerst\u00f6chter und deren aufreizenden \u00c4rschen die Stimmung anzuheizen. Der Hexer will von alldem nichts wissen. Hi und da f\u00fchrt er mit vertrauten Gesichtern Gespr\u00e4che. Man redet \u00fcber alte Zeiten. Zeiten, an die sich der Wei\u00dfhaarige kaum zu erinnern vermag. Karge Worte handeln scheinbar belanglose Ereignisse ab, doch Bendeg\u00faz sieht die bruchst\u00fcckhaften Informationen. Seine Neugier verbirgt er.<\/p>\n Als der Morgen d\u00e4mmert, stiehlt sich der Hexer aus dem Lager. Ger\u00fcstet mit der Klinge, die so vielen Ruchlosen das Leben kostete, schleicht er lautlos durch das dichte Unterholz des nahen Waldrandes. Ist etwas Wahres an den Ger\u00fcchten um marodierende Eichh\u00f6rnchen-Banden? Nutzen die Scoia\u2019tael die Gunst der Stunden, um die verhassten Feinde hinterr\u00fccks niederzuschlagen? K\u00f6nige bekriegen sich. Die Anderlinge begehren auf und zwischen all diesem Unheil steht der Hexer.<\/p>\n Instinktiv hechtet er zur Seite. Der Streitkolben des zweiten Angreifers bohrt sich in das weiche Erdreich. Der Hexer f\u00e4ngt sich wieder. Ein schneller Stich verfehlt seine Wirkung. Der h\u00fcnenhafte Elf dringt weiter auf ihn ein. Ein Ausfallschritt und Bendeg\u00faz setzt zu einem kr\u00e4ftigen Hieb auf die ungedeckte Flanke des Scoia\u2019tael an. Kein Schrei ert\u00f6nt, als Haut und Muskeln rei\u00dfen. Der zweite Hieb zersplittert Knochen.<\/p>\n Tag 0: Die Sonne prasselt erbarmungslos auf die kleine Taverne nahe der kleinen Ortschaft Lipsk. Das Vieh suhlt sich in der schattigen Jauchegrube. Mistgeruch h\u00e4ngt […]<\/p>\n","protected":false},"author":21,"featured_media":19630,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[2848,359,59],"tags":[644,520,551],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/19556"}],"collection":[{"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/21"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=19556"}],"version-history":[{"count":31,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/19556\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":46835,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/19556\/revisions\/46835"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/19630"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=19556"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=19556"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=19556"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}<\/a>Tag 0: Die Sonne prasselt erbarmungslos auf die kleine Taverne nahe der kleinen Ortschaft Lipsk. Das Vieh suhlt sich in der schattigen Jauchegrube. Mistgeruch h\u00e4ngt schwer in der Luft. Eine Fliege bahnt sich ihren Weg durch das dichte Gestr\u00fcpp einer tiefen Kraterlandschaft. Ihr Ende kommt unerwartet. Mit einer raschen Handbewegung erschl\u00e4gt der Wei\u00dfhaarige das l\u00e4stige Insekt in seinem Gesicht. Furzend dreht er sich im gammeligen Stroh auf den R\u00fccken. Ein lautes Grollen k\u00fcndet schmerzlich vom tagelangen Hunger des geschundenen Schl\u00e4fers. Sein Name: Bendeg\u00faz von Riva. Von der Vorsehung zum Hexer erkoren. Vom Schicksal zum Ge\u00e4chteten verdammt. Stets auf der Suche nach neuen Abenteuern.<\/p>\n
\n
<\/a>Seit Tagen schlagen sich die heruntergekommenen Halunken durch die vertrockneten Landen Temeriens. Die Hitze setzt Mensch und Tier stark zu. Felder verdorren. Das ausgezehrte Vieh wird geschlachtet, um die letzten Reste mageren Fleisches nicht verkommen zu lassen. Die M\u00e4rkte leeren sich Woche um Woche zusehends. Der Handel kam fast g\u00e4nzlich zum Erliegen. Schlechte Zeiten f\u00fcr Spielmann und Hexer, wenn die Bauern kaum mehr Orens zum Leben, geschweige denn f\u00fcr Unterhaltung oder als Lohn f\u00fcr die Beseitigung d\u00fcsterer Wesen er\u00fcbrigen k\u00f6nnen. Noch schlimmer wiegen nur die eingefallenen Dekollet\u00e9s der einst \u00fcppig ausgestatteten Schankmaiden. Mit leerem Magen bumst es sich ohnehin nur schwerlich; erst recht wenn man keinen festen, fleischigen Halt findet.<\/p>\n
\n
<\/a>Tag 1: Die kleine Taverne kurz hinter der Ortschaft Lipsk erweckt nicht den Anschein einer guten Wirtsstube. Dennoch beschlie\u00dfen Bendeg\u00faz und Felush das erste und wohl einzige Mahl des Tages in dem kleinen, stickigen Raum einzunehmen. Ein zahnloser Wirt bringt nach mehrmaligem Rufen zwei Kr\u00fcge gef\u00fcllt mit Bier. Abf\u00e4llig beanstandet der Wei\u00dfhaariger die w\u00e4ssrige Pl\u00f6rre. Zwei Sch\u00fcsseln mit Haferbrei m\u00fcssen f\u00fcr heute reichen. Die geschmacklose Kost mildert den Hunger und d\u00e4mpft den Schmerz.
<\/p>\n
<\/a>\u201eFoltest schickt mich. Ich bin ein Kurier. Nehmt diesen Brief und richtet Euch nach dessen Anweisungen. Der K\u00f6nig duldet keine Widerworte.\u201c<\/em> Die Br\u00fcnette fingert ein dreckiges Couvert zwischen ihren m\u00e4chtigen Br\u00fcsten hervor. Ihr ein paar M\u00fcnzen zuschieben greift der Hexer nach dem Umschlag. Die dahingeschmierten Buchstaben der beiden beschriebenen Seiten entziffert er nur m\u00fchsam. Obwohl in allerlei Sprachen unterrichtet, n\u00fctzt ihm sein Wissen nichts, wenn der Verfasser in eigenwilligem Stil schreibt. Nach geschlagenen 45 Minuten beendet der Wei\u00dfhaarige seine Lekt\u00fcre. \u201eFelush, wir haben einen Auftrag. Foltest bittet uns zur Burg der La Valettes. Ein Krieg zieht auf.\u201c<\/em><\/p>\n
<\/a>Der Tag zieht ins Land. W\u00e4hrend Felush auf seiner Laute klimpert, blickt Bendeg\u00faz gedankenverloren auf die vergangenen Stunden und die ungewisse Zukunft. Was wird die beiden erwarten? Problemlos verlief die \u00dcbergabe der Briefe. Wenn auch unverst\u00e4ndlich geschrieben, so beschenkte ihn Foltest schon bei der \u00dcbergabe des Auftrages mit allerlei N\u00fctzlichem, um ihm die anstehenden Strapazen schmachhaft zu machen. Selbst eine kostenfreie Information zu einem omin\u00f6sen Troll-Problem wurde ihnen zugesteckt. Und w\u00e4hrend der ersten Reisestunden in den s\u00fcdlichen Landen Temerien gab es keinerlei Schwierigkeiten. Eine fehlerfreie Reise, k\u00f6nnte man sagen. Wie konnte der Hexer nur die Sch\u00f6nheit der Felder und W\u00e4lder Temeriens vergessen? Opulent, bildgewaltig, stimmig. Diese Worte geistern durch des Hexers Hirn, als er auf dem R\u00fccken seiner Stute einnickt. Pl\u00f6tze wird ihn sicher tragen.<\/p>\n
\n
<\/a>Tag 2: Stunden verstreichen. Die glei\u00dfende Sonne versinkt am Horizont. Das Gespann n\u00e4hert sich der belagerten Burg La Valettes. Rauchschwaden stehen \u00fcber den Lagerfeuern der Truppen Foltests. In schier endlosen Reihen stehen die provisorischen Unterk\u00fcnfte Spalier. Der Geruch von Schwei\u00df, Pisse und Kotze h\u00e4ngt in der Luft. Dahingegr\u00f6lte, frivole Reime schmettern durch die stickige Luft. Ein Kriegslager.<\/p>\n
<\/a>Mit W\u00fcrfelspiel und Armdr\u00fccken vertreibt er sich die Abendstunden. Schl\u00e4gt Betr\u00fcgern ein Schnippchen. Erleichtert schwachsinnige Fleischberge um ihren Sold. Die Nacht zieht dahin, der Weinschlauch beginnt seine Wirkung zu entfalten. Immer wieder begegnen ihm Gesichter, die er zu kennen glaubt. Die Fratzen der Soldaten beginnen zu verschwimmen. Es sind seelenlose S\u00f6ldner; keinen Orens wert. Kaum trennt man sich, sind Name und Miene vergessen. Was macht es da, wenn in der Erinnerung einer dem anderen gleicht?<\/p>\n
<\/a>Ein Knacks. Der buschig gefederte Pfeil schl\u00e4gt nur wenige Zentimeter neben dem Auge des Hexers in einen Baumstamm ein. Ohne das kleinste Ger\u00e4usch zieht der Bendeg\u00faz sein Stahlschwert, \u00fcberbr\u00fcckt im Spurt die wenigen Meter, die ihn vom Sch\u00fctzen trennen. Im Sprung versenkt er die Schneide in der Seite des Elfen. Blut spritzt. Adrenalin bringt seinen K\u00f6rper zum Pulsieren; doch die Atmung bleibt flach. Eine knappe Handbewegung beschreibt das Zeichen Quen. Die Luft um den Hexer beginnt sich aufzuladen. Ein Pfeil schie\u00dft auf den Wei\u00dfhaarigen zu. Das Geschoss zersplittert an der unsichtbaren Energiebarriere.<\/p>\n
<\/a>Nur wenige Augenblicke sp\u00e4ter haben drei Elfen den Wei\u00dfhaarigen umzingelt. Einen flinken Dolchsto\u00df pariert er mit seinem Schwert. Funken blenden den Angreifer, als Bendeg\u00faz das Zeichen Igni wirkt. Mit zwei schnellen St\u00f6\u00dfen aus der Drehung besiegelt er das Schicksal des Elfen. Der leblose K\u00f6rper sinkt zu Boden. Kurz nur wallt das Blut des Hexers auf. Eine Unachtsame Sekunde. Ein m\u00e4chtiger Hieb in die Seite raubt ihm die Luft. Der Wald schwimmt vor seinen Augen.<\/p>\n
<\/a>Aus dem Augenwinkel sieht der Hexer eine d\u00fcrre Gestalt auf ihn zust\u00fcrmen. Es bedarf nur weniger Sekunden der Konzentration, um das Zeichen Aard zu wirken. Dem D\u00fcrren presst es die Luft aus den Lungen. F\u00fcr den Bruchteil einer Sekunde bleibt sein Herz stehen. Bendeg\u00faz beendet sein Leben mit einem lautlosen Streich. Ein Kopf rollt \u00fcber den moosbedeckten Waldboden. Stille kehrt zur\u00fcck. Der Hexer atmet noch immer flach.<\/p>\n
\n