indiegamemag.com<\/a> einen Testbericht zu ihren Spielen zu erhalten. Eine Aufwandsentsch\u00e4digung f\u00fcr den Tester, der Zeit und Arbeit aufbringen m\u00fcsse, um einen neuen Indie-Titel in ausreichendem Umfang zu spielen und anschlie\u00dfend seine Eindr\u00fccke zu verschriftlichen.<\/p>\nAber das Gewitter im Planschbecken war schon l\u00e4ngst entfesselt. Videospieler und Indie-Entwickler gleicherma\u00dfen gehen auf die Barrikaden. Die Kritik lautet: Niemand will gekaufte Artikel! <\/b>Unabh\u00e4ngigkeit und Aufrichtigkeit sind die Verpflichtungen gegen\u00fcber den Lesern! Wer kein anst\u00e4ndiges Gesch\u00e4ftsmodell vorweisen k\u00f6nne, um seine Webseite \u00fcber Werbeeinnahmen zu finanzieren, der habe es eben nicht verdient, von seiner Arbeit zu leben.<\/p>\n<\/span>Kunden sind die Werbefirmen, nicht die Leser<\/span><\/h1>\nDabei ist es schon heute ein nicht gelebtes Ideal, dass Journalisten, und damit auch Videospieletester, einzig ihren Lesern verpflichtet w\u00e4ren. Nat\u00fcrlich schreiben wir alle f\u00fcr unsere Leser, wollen diese m\u00f6glichst umfangreich und unterhaltend mit Informationen versorgen und haben daf\u00fcr nur die edelsten Motive. Aber das ist eben nur ein Teil der Wahrheit.<\/p>\n
Vielmehr sind wir Schreiber unseren Auftraggebern, den Verlagen, verpflichtet. Nur mit Auflage rechtfertigen wir unseren Monatslohn oder das gezahlte Honorar. Solange die Auflage und im Internet das \u00c4quivalent Seitenaufrufe stimmt, m\u00fcssen wir keine Rechenschaft \u00fcber unsere Arbeit ablegen. Von der reinen Auflage kann aber kein Verlag seine Angestellten oder freie Mitarbeiter bezahlen. Es sind die Werbeeinnahmen die mit den Klickzahlen und verkauften Magazinen einhergehen.<\/p>\n
F\u00fcr Verlage seid Ihr Leser keine Kunden. Ihr seid eine W\u00e4hrung, ein Tauschgegenstand, der zu Geld gemacht werden kann. Werbefirmen sind die eigentlichen Kunden, denen die Verlage verpflichtet sind. Ein Verlag \u00fcberlebt nur dann, wenn er die Interessen seiner Kunden bedient. Und diese sind \u00fcberaus simple: Liefert uns mehr relevante Menschen, die wir umwerben k\u00f6nnen. Nicht anderes z\u00e4hlt, auch nicht der Leser.<\/p>\n
Wer unter dem neuen Gesch\u00e4ftsmodell des Indie Game Magazines den Ausverkauf des Videospielejournalismus sieht, hat noch nicht verstanden, dass wir uns und unsere Arbeit seit jeher verkaufen.<\/p>\n
<\/span>Videospielejournalisten sind trotzdem Idealisten<\/span><\/h1>\nEin anderer Teil der Wahrheit ist aber auch, dass wir Videospielejournalisten trotzdem Idealisten sind. Tagt\u00e4glich k\u00e4mpfen wir uns durch Pflichtarbeit, Spiele und Artikelstrecken, die unseren Lohn rechtfertigen. Wir liefern unseren Auftraggebern, den Verlagen, Material, damit diese wiederum ihren Kunden, den Werbefirmen, Auflage und Klickzahlen liefern k\u00f6nnen. Warum wir das machen? Damit wir ein Argument in der Hinterhand haben, wenn wir bei der n\u00e4chsten Team-Besprechung f\u00fcr ein Spiel eintreten k\u00f6nnen, von dem wir wissen, dass es f\u00fcr die Verlage nicht ausreichend relevant ist.<\/p>\n
Nischenprodukte und Liebhaberst\u00fccke werden querfinanziert. Wir schreiben den n\u00e4chsten Guide zu World of Warcraft, damit wir in derselben Ausgabe eine Vorschau auf einen Nischentitel im Genre der Rundentaktik bringen k\u00f6nnen. Wir produzieren t\u00e4glich die Millionste News zu Call of Duty und Battlefield 3, damit am Ende der Woche die Besucherzahlen stimmen und wir uns in einem Video dem nur wenig Interesse weckenden, aber tollen Aarklash Legacy widmen k\u00f6nnen. Wir sind gezwungen, unsere Kunden zu bedienen, damit unsere Leser mehr als nur Werbebotschaften erhalten.<\/p>\n
<\/span>Sind wir Ninjalooter bessere Menschen?<\/span><\/h1>\nAls Blogger auf Ninjalooter.de k\u00f6nnen wir uns nur deswegen aus diesem Teufelskreis befreien, weil wir ihn an anderer Stelle bedienen, n\u00e4mlich bei bezahlter Arbeit. Als freier Autor m\u00f6chte kein Verlag dieser Welt ausf\u00fchrliche Videos zu den Schlachten in Der Herr der Ringe Online einkaufen. Zu aufwendig sind diese zu produzieren und damit schlicht zu teuer. Ein Testvideo oder eine kurze Vorschau zu einer neuen Erweiterung alle zw\u00f6lf Monate sind das h\u00f6chste der Gef\u00fchle. Nicht, weil die Redaktionsleiter kaltherzige Menschen w\u00e4ren (ganz im Gegenteil, immer wieder versuchen sie, wenig lukrative Auftr\u00e4ge unter die Verkaufsschlager zu mischen), sondern weil dieser Nischentitel keine Auflage bringt und damit f\u00fcr die eigentlichen Verlagskunden nicht relevant ist. Und als Redaktionsleiter ist man nun einmal seinem Verlag verpflichtet. Wenn Ihr also wirklich glaubt, The Indie Game Magazine w\u00fcrde sich erst mit dem neuen Review-Konzept verkaufen, dann \u00fcberseht Ihr, dass wir alle uns seit Beginn des nicht mehr verlagsintern subventionierten Videospielejournalismus verkaufen.<\/p>\n
Der Mythos, dass sich gro\u00dfe Publisher Bestwertungen und besonders viel Aufmerksamkeit bei Verlagen erkaufen w\u00fcrden, ist deshalb auch nur ein Mythos. Die Verlage gieren stattdessen nach Exklusivstrecken und \u00a0dem „MEGA-TEST“, weil sie nur mit diesen ihre wahren Kunden beliefern k\u00f6nnen. Gleichzeitig ist es schon heute g\u00e4ngige Verlagspraxis, dass die kleinen Publisher eine Aufwandsentsch\u00e4digung leisten m\u00fcssen, oder unter dem Radar fliegen; nicht nur \u00a0bei der Webseite\u00a0The Indie Game Magazine.<\/p>\n
Auf der Suche nach echten Alternativen gewinnen indes die eigentlich Werbenden an Einfluss, indem sie die beiden Mittelsm\u00e4nner Werbeagenturen und Verlage ausschalten: Die Publisher schaffen ihren eigenen Journalismus auf hauseigenen, kritiklosen Webseiten, der g\u00e4nzlich auf die Querfinanzierung f\u00fcr Nischenprodukte verzichtet, die wir Ninjalooter und unsere Kollegen in den Verlagen zumindest versuchen. Der Leser bleibt auch da die W\u00e4hrung.<\/p>\n
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Was f\u00fcr ein abartiges Gesch\u00e4ftsmodell ist es eigentlich, wenn eine Webseite f\u00fcr Indie-Spiele 50 US-Dollar von Entwicklern verlangt, damit deren Spiele \u00fcberhaupt getestet werden? Steht […]<\/p>\n","protected":false},"author":21,"featured_media":43465,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[2848,709],"tags":[2713,263,2373,2371,2370,2372],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/43462"}],"collection":[{"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/21"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=43462"}],"version-history":[{"count":3,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/43462\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":43466,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/43462\/revisions\/43466"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/43465"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=43462"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=43462"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/ninjalooter.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=43462"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}