Mein Freund hat ein neues Hobby. Er zerhackt tagtäglich Unmengen an Pixelblöcken in Minecraft und das mit einer Begeisterung, die einem Fünfjährigem im Matchboxauto-Himmel gleichkommt. Jeden Abend schnetzelt er sich mit seiner selbstgebauten Spitzhacke durch unterirdische Tunnelsysteme und lässt einen Freudenschrei sondergleichen los, sobald er Lava- oder Wasserströme findet. Er, ein ganzer Schwung seiner Kumpels und tausende andere Zockernerds sind im Minecraft-Fieber. Nur warum? Was ist so faszinierend an dem pixeligen Sandbox Indie-Game?
Die Grafik kann es nicht sein. Denn die sieht wie ein überdimensional großes Zelda Gameboy-Abenteuer aus: kantige Pixelblöcke wo das Auge hinsieht! Es liegt wohl eher an der Möglichkeit seiner Kreativität vollkommen freien Lauf zu lassen. Denn sobald ein Steinquader zerlegt ist, können seine Einzelteile eingesteckt und mit anderen in der Spielwelt gefundenen Überresten kombiniert werden. Dabei werden an keiner Stelle Eures Heldendaseins Tipps zu Mischverhältnissen der Komponenten gegeben. Trial and Error lautet das Motto. „Oh, jetzt hab ich einen Knopf. Dabei wollte ich doch eigentlich eine Leiter bauen.“ höre ich Stephan von drüben begeistert und gleichzeitig verwirrt vor sich hin nuscheln. „Wie zur Hölle bastelts Du eigentlich aus Stein und Holz einen Knopf? Und wozu brauchst Du das überhaupt?“ frage ich ihn. „Für irgendwas ist das bestimmt nützlich.“ grinst er mich wie ein Honigkuchenpferd an. „Vielleicht nutze ich das für mein Schloss oder den Aussichtsturm. Ich könnte aber auch eine Schatulle bauen und den Knopf dort reinlegen.“ – „Wie Dein Schloss und Aussichtsturm?“ Ja, da ist es um mich geschehen. Denn in Minecraft kann man nicht nur zerstückelte Gegenstände zu neuen kombinieren, sondern mit den beschafften Rohstoffen ähnlich einem Lego-Baukasten alles verbauen wie es einem beliebt. Quasi Sims-Häuserbau nur ohne das nervige Social-Gedöns!
Also nichts wie rein ins Abenteuer. Ich schnappe mir Stephans Account, den er durch den Kauf des Spiels für 10 Euro auf der offiziellen Seite angelegt hat, und werde ohne jegliche Ausrüstung und Items in die unbekannte Welt teleportiert. Ein hübscher Strand, ein wenig Sand, einige Grasflächen, Bäume und sogar Kühe und Hühner erspähe ich. Mit meiner bloßen Hand dresche ich auf einen Sandblock ein (linke Maustaste gedrückt halten) und sammle nach ein paar Sekunden seine Überreste auf. Entweder ich platziere den Block nun an einer anderen Stelle oder ich verwahre ihn erst mal in meinem Rucksack auf. Ich entscheide mich für eine dritte Option: den Sprungtest. Denn Markus Persson, Entwickler von Minecraft, hat an alles gedacht. Betätigt Ihr die Leertaste hüpft Euer kleiner Lego-Held durch die Klötzchenwelt.
Mit den ersten Rohstoffen im Gepäck ist es Zeit das Handwerks-Tool zu testen. Öffnet mit der Taste „i“ Euer Inventar und platziert in der Crafting-Box zwei Holzstücke übereinander. Prompt erscheint daneben Euer erster selbst erstellter Gegenstand: ein Stock. Ein sehr praktisches und überlebenswichtiges Instrument, da es ein weiteres recht amüsantes Spielelement in Minecraft gibt. Sobald es Nacht wird, erscheinen nämlich aggressive Zombies, die Euch das Leben in der Pixelwelt erschweren. Nur mit einer Waffe, wie zum Beispiel einem simplen Stock, könnt Ihr sie niederstrecken und Euren Tod vermeiden. Wollt Ihr solche Zweikämpfe lieber vermeiden ist auch das kein Problem. Baut Euch eine eigene Hütte, einen Unterschlupf, der Euch vor den Attacken der Untoten schützt. Mit den zahlreichen Rohstoffen, die Ihr überall findet, könnt Ihr Eurer Kreativität freien Lauf lassen und alles bauen, was Euch in den Sinn kommt.
Wird das Spiel nun seinem Hype gerecht? Sammler, Bastler und Abenteurer werden ihren Heidenspaß haben. Grafikverwöhnte MMO-Nerds werden sich hingegen schnell unterfordert fühlen. Noch befindet sich Minecraft in der Alpha und es wird permanent weiterentwickelt. Viele Neuerungen, Verbesserungen und zusätzliche Gimmicks werden also hinzukommen. Mein Tipp: Für 10 Euro sollte sich jeder Computerspielliebhaber das Indie-Game kaufen und sich an einem verregneten Herbsttag in der Welt von Minecraft austoben.
Ich bin Fan 🙂 .
10€ no way!
Das Spiel ist in der Alpha und kostet trotzdem schon Geld? Sowas hab ich ja noch nie gehört „staun“
Is halt ne Investition, wenn dus so sehen willst. Bzw das was es bei grossen MMOs auch gibt: Vorbesteller mit Beta-Zugang 😉
Mount & Blade hat es genauso gemacht, je näher der Releasetermin war, umso teurer wurde es. Und auch in diesem Spiel hat sich die anfängliche Investition durchaus gelohnt, auch wenn das Spiel anfangs entschieden „schlimmer“ war, als es letztendlich zu Release war!
Mittlerweile ist das Spiel über sich selbst hinausgewachsen und hat an einem einzigen Tag über 350.000 US-Dollar Gewinn eingespielt. Bei einem Verkaufspreis von 9,95 € sind das ganze 25.936 Exemplare an einem einzigen Tag. Der krasse Erfolg des Spiels hatte zwischenzeitlich sogar dazu geführt, dass Perssons Paypal-Account gesperrt wurde, wegen „verdächtiger Geldbewegungen“. Insgesamt konnte Persson schon über 250.000 Versionen von Minecraft absetzen, was einem Umsatz von knapp über 2,5 Millionen Euro entspricht. Persson im Interview mit IDG: „Es fühlt sich alles unwirklich an. Ich dachte, dass ich von dem Spiel leben könnte, aber ich hätte nicht erwartet, damit reich zu werden.“
Schön geschrieben!
Interessant find ich es auf jedenfall. Auch wenn ich mir noch nicht 100% sicher bin ob sich die 10€ lohnen und ob es auch wirklich auf Dauer so bleibt oder ob es nach dem ersten Schloss langweilig wird wenn man nicht mehr weiss was mann bauen soll 😉
Ganz ohne Idee was man machen kann muss man btw nicht sein. Dafür gibt es immerhin ein eigenes Wiki mit Rezept Sammlung etc
http://www.minecraftwiki.net/
also ich habe mir das spiel gratis gezogen da gibts viele anleitungen auf youtube wei das geht(werde es mir kaufen sobald ich 18 bin derweil bin ich noch 16 und kann somit im internet nichts kaufen)
Hab das Spiel gekauft. Ist richtig gut, wenn man ein Schloss gebaut hat, kann man sich einen Unterwasserpalast bauen. Hab ich auch gemacht. Hab mir erst ’n Schloss gebaut am Wasser. Dann hab ich mir ’nen Unterwasserpalast gebaut und ’nen Tunnel, der wieder zu meinem Schloss führte und dann hab ich neben meinem Gang einen dangen gefunden. Dadurch hab ich jetzt ’ne Spinnenfarm, die fast überfüllt ist. Ich glaub, ich stell bald mal Monster aus und vergrößere die Farm. Das Spiel macht süchtig; müsst ihr unbedingt kaufen ist. Richtig geil. 🙂 🙂 🙂
[Anm. Benny: Bitte achtet bei euren Kommentar halbwegs auf Rechtschreibung und Interpunktion. Das Leben wird nicht schlechter, wenn man sich vernünftig in Schriftform mit anderen Menschen austauschen kann.]
Du verbesserst andere in Sachen Rechtschreibung? Und was ist dann bitte ein dangen?? Ich glaube du meinst eher ein dungeon.
Bitter unterlasse deine Besserwisserei, wenn du es selbst nicht kannst. Ich fand den Kommentar von Benni (i nicht y!) sehr verständlich!