Facebook aus dem Browser verbannt, TweetDeck gar nicht erst gestartet und das iPhone vorsorglich auf stumm geschaltet. Gott und die Welt spielt derzeit Portal 2 – nur ich nicht! Ich warte seit gestern sehnsüchtig auf den Paketlieferanten, der mir hoffentlich heute noch meine PS3-Version in die Hände drückt. Gastschreiberling Kevin hat sich hingegen schon ins Abenteuer gestürzt und prompt seine ersten Eindrücke in einem Beitrag zusammengefasst. Viel Spaß beim Lesen.
Eigentlich sollte der Releasetermin des sehr erfolgreichen, auf der Half Life Source Engine basierenden Portal-Nachfolgers am 21. April erscheinen. Doch Valve ließ es sich nicht nehmen, mit den Käufern zu spielen. Beziehungsweise die Käufer spielen zu lassen, um den Releasetermin selbst zu bestimmen. 13 Spiele galt es mit einer bestimmten Anzahl an gleichzeitigen Spielern zu spielen, um einen virtuellen Rechenprozess zu beschleunigen, damit Portal 2 noch früher erscheint. Am 19. April, gegen 6:00 Uhr unserer Zeit war es dann so weit: Alle 13 Spiele waren „Completed“ und Portal 2 war ab sofort über Steam spielbar. Denn alle Vorbesteller durften sich Portal 2 schon vorab herunterladen. Der Spaß konnte also beginnen!
Fortsetzung Deluxe!
Doch wer nur an eine schnöde Fortsetzung denkt, der wird enttäuscht. Portal 2 ist deutlich länger als sein Vorgänger und beinhaltet nun einen Mehrspielermodus. Gemeinsam kann man im Koop-Modus spezielle Level spielen. Hier sind nicht wie im Singleplayer zwei, sondern vier geschickt platzierte Portale nötig, um das Level zu beenden.
Dank neuer Spielelemente ist Portal 2 ein gelungener Nachfolger des ersten Teils. Zum Beispiel gibt es neben den altbekannten Würfeln, Lasern und wild um sich ballernden Türmchen auch neue physikalische Spielereien. So gibt es nun Lichtbrücken, die man durch Portale geschickt verbinden kann oder auch Gelsorten, die einen zum Beispiel schneller machen – und noch vieles mehr.
All das verbindet Valve im Einzelspieler- und Koop Modus hervorrangend miteinander. Die Lernkurve ist in beiden Spielmodi sehr motivierend und auch fordernd. Die Knobeleien sind nicht auf Anhieb zu durchschauen. Zudem gibt es Erfolge, die es zu bewältigen gibt. Das motiviert zum mehrfachen Durchspielen.
Doch genug von den trockenen Fakten zum Spiel: Ich habe es gespielt. Eine Stunde im Single Player und eine Stunde im Koop-Modus! Ich bin begeistert.
Wie war das gleich noch?
Für alle, die Portal 1 nicht gespielt haben sollten, denen sei eine Kurzeinführung gewährt:
Als Testsubjekt in einer Anlage wird man durch verschiedene Logiktests geführt, begleitet von einer Roboterstimme, die am Ende eine Party und Kuchen verspricht. Man bekommt die Portal-Kanone, mit welcher man zunächst nur ein Portal – später beide Portale (Ein- und Ausgang) erstellen kann, um so Rätsel selbstständig zu lösen. Doch schnell wird klar, dass der Computer mit der angenehmen Frauenstimme nicht auf das Wohl der Protagonistin (oh ja, man spielt eine Frau namens Shell) aus ist, sondern mit ihrem Sarkasmus deutlich macht, dass Menschen minderwertige Lebensformen sind und sie das Überleben von Shell nicht gerade toll findet. Im Endkampf trifft man auf eben diesen Computer: GLaDOS. Man besiegt die geschwätzige Blechkiste mit Witz und Geschick und wird daraufhin mit einem der wohl schönsten und gleichzeitig berühmtesten Lieder der Geek-Szene belohnt.
Auf ein Neues!
Portal 2 setzt an der Story vom Vorgänger an: Man erwacht in einem Wohnraum – so scheint es – aus dem Cryoschlaf. Gewisse Fähigkeiten, die einen mit der Bedienung vertraut machen, setzen mit witzigen Anweisungen die Grundsteine für die Bewegung im Spiel. Danach wird man abermals in den Cryoschlaf versetzt und erwacht erneut. Doch diesmal sieht alles anders aus: Nicht sauber und aufgeräumt, und auch der Computer scheint zu spinnen.
Schnell wird klar: Hier stimmt was nicht! Da taucht auch schon ein Roboter mit der deutschen Stimme des Synchronsprechers von Brad Pitt auf. Er erläutert einem die Anlage und legt einem nahe nichts von „Tod“ oder so zu sagen. Man habe alles noch „lebend“ in der Anlage vorgefunden. Sarkastische und lustige Anweisungen bestimmen die ersten Minuten und man erfährt zudem, dass man einer von über 10.000 Testsubjekten in der Anlage ist. Nach und nach erfährt man, was passiert ist und lernt sich zu bewegen, bis einem die erste Portal-Kanone in die Hände fällt.
Die ersten Rätsel sind nicht besonders knifflig und fangen somit auch Portal-Neulinge gut auf. Durch einen ungewollten Zwischenfall belebt man den sarkastischen, menschenhassenden Computer GLaDOS wieder. Das Spiel beginnt von vorne: Knifflige Rätsel, die zweite Portal-Kanone und immer schwerer werdende Levels mit immer neuen Spielelementen können schon für Momente sorgen, in denen man sich ordentlich anstrengen muss und den Level nicht auf Anhieb lösen kann.
Anfangs ist GLaDOS überraschend freundlich und hilft einem auch. Weshalb sie das tut, erfährt man jedoch nicht. Sie freut sich nur darauf, dass sie noch das ganze Leben lang (also so lange wie Shell zumindest lebt) Tests durchführen kann. Grandios! Ziel ist es wieder einmal, GLaDOS auszuschalten. Diesmal für immer?
Fazit
Generell kann ich nur sagen: Portal 2 ist wohl eines der besten Spiele in diesem Jahr – wenn nicht sogar das Beste. Einzig der Preis im Verhältnis zur kurzen (ca. 4 Stunden) Singleplayer-Kampagne könnte stutzig machen – doch der Multiplayerteil ist ja auch noch da!
Meine Empfehlung: Nicht nur Fans von Knobelspielen greifen zu. Ein Must-Have im Spielejahr 2011.
Gastbeitrag von Kevin Waberski. Leidenschaftlicher Zocker, Webdesigner und Spieletester von Aquariumterror.
ohne zuviel zu sagen aber das spiel auf deutsch zu spielen ist schon ein schlag ins gesicht. allein wheazly (die kugel die einem im zimmer besucht) hört sich im englischen dermaßen viel besser an.
try it!
achja: das spiel ist auch für „alte“ portal-spieler ordentlich knackig!
Ich hab 10-15 Minuten auf Deutsch gespielt und dann sofort umgestellt. Ich kann mich einfach nicht an die deutsche Stimme von GLaDOS gewöhnen. Das liegt aber wahrscheinlich einfach an der eigenen Erfahrung mit dem ersten Teil.
Oha, netter Ersteindruck. Danke, Kevin. Da ich selbst für die kommenden Monate Portal-abstinent bleiben werde, stört mich der vollkommen, total und überhaupt nicht zu erwartende Story-Spoiler auch kein bisschen.
Und noch einmal ein Link (ich glaube, den gab es hier schon oft) für alle Nicht-Käufer, die dennoch einmal 2D-Portal Luft für lau schnuppern wollen: Portal: Das Flash-Spiel
Ich muss sagen so viel Spaß wie gestern beim Coop-Portal’n hatte ich lange nicht mehr in einem Spiel. Die Rätsel sind eine intelligente Fortsetzung der Single Player Elemente und fühlen sich dabei nicht an wie „ach das Rätsel kenn ich, nur eben diesmal mit mehr Portalen!“. Es ist wirklich sehr viel Absprache und Planung nötig. Aber Valve bietet gleich die nötigen Tools: Voice Chat und verschiedene Countdown und Zeiger-Optionen. Mit einem Fremden spielen, stelle ich mir dennoch schwierig vor, wenn man die Level nicht bereits kennt.
Haben leider aus Zeitgründen erst zwei Coop Level spielen können, aber das wird sich sicher bald ändern 🙂
Der Single Player ist im Grunde Portal 1 in besser, schneller, bunter. Obwohl die Rätsel hier teilweise ewas simpel im Aufbau sind (ähnlich wie im Vorgänger), sind sie unterm Strich doch größtenteils schwieriger als noch im ersten Teil. Neue Elemente wurden gut platziert und machen das Spektrum an Möglichkeiten größer. Viele neue Elemente sind es nicht, die sorgen aber schon für genug Änderung um die Gehirnwindungen auf ganz neue Weise zu verknoten.
Als man gerade das Gefühl bekommt Portal spiele sich wie eine Aneinanderreihung von Mini Games und sein Geld nicht wert steht Valve schon bereit und bringt etwas Schwung in die Sache.
Nach, laut Steam, 4 Stunden Spielzeit bin ich immer noch begeistert von den Dialogen, den Rätseln und allgemein dem Spielgefühl.
Ach @Ueps: Ich spiele Portal 2 mit deutscher Synchro. Mag sein, dass sie schlechter ist als die englische, aber finde sie eigentlich gut gelungen.
Co-Op kann ich nur bestätigen! Meine Tochter und ich haben es hier gestern per Split-Screen gespielt und es macht echt sehr viel Spaß. Gerade weil bei den meisten Räumen eine direkte Absprache und aufeinander aufbauende Vorgänge nötig sind.
Ja!
Gestern mit Kami-Sama gezockt.
Via Ingame Sprachchat (PC) über eine Stunde total Spaß gehabt!
Hm, ich gehöre ja zu der Sorte Spieler die einige Klassiker die irgendwie jeder kennt und gespielt hat (Portal 1, Starcraft1 eca.) nie gespielt hat und sich auch nicht dafür schämt 🙂
Portal 2 sieht eigentlich recht witzig und spaßig aus aber ich werde es mir denke ich erst zulegen wenn es a weng günstiger ist.
10 Stunden Solospielzeit hat es laut Gamestar.de und dafür sind mir 40-50 Euro „a weng too much“.
Allen Anderen Glück auf mit der Portal-Gun!
Naja der Kaufpreis als solcher ist ok, richtig unverschämt wird es beim Item Shop. Da kann man z.B. für 5 Euro seinen Character umfärben, oder ihm für 3 Euro einen Hut aufsetzen… super :O
Item Shop?!?! Wie jetzt, bei einem Offline-Spiel ein Item-Shop?
Hoffentlich guckt sich das kein anderer Publisher ab, das wäre ja schon Schritt 4 in der „Verinternetisierung“ der Spiele.
Schritt 1 : Unfertige Spiele
Schrit 2: Unverschämte Kopierschutzprogramme
Schritt 3: DLC
Schritt 4: Itemshop für Offline-Games.
Naja ist für den Coop. Aber das sind immer max zwei Spieler und die Unterschiede sind kaum bemerkbar.
Gerade den Single Player abgeschlossen. Etwas kurz, aber dafür intensiv.
Fazit:
Du hast wen für Coop Portal’n? Sofort kaufen, lohnt sich! Tipp: die PS3 Version ist kompatibel mit der PC Version und enthält einen Download Code für die PC Version. Ist dafür aber auch etwas teuer (10 Eur?)
Nur alleine Portalisieren? Würde ich frühestens für 30 Eur kaufen, eher etwas weniger. Der Umfang ist schon recht gering, wenn auch sehr, sehr geil. Videothek fällt fürchte ich flach wegen Steam Aktivierung. Wie das auf Konsolen aussieht weiß ich nicht.
In dem Fall warte ich noch, keiner meiner Kumpels hat was für Portal 2 übrig, die sitzen Alle an dem- wie hieß es noch gleich, achja- World of Warcraft. 😉
Die Ps3 Version ist laut Amazon.de ganze 22 Euro teurer als die Pc-Version 😮