Angelmeister in New World ♡ Veröffentlicht vonImke

Desktop DungeonsNur noch einer. Ein kleiner Dungeon und ich setz mich wieder an meinen WoW-Artikel. Ehrlich! Eine Stunde später sitze ich immer noch gebannt vor dem Monitor und knobel den richtigen Weg für meinen Pixelhelden aus. Schräg rüber zum Schleimmonster oder doch links um die Ecke zum Ziegenbock, um ihn mit Feuerball, Erstschlag und XP-Bonus zu zerlegen? Desktop Dungeons hat mich vollends in seinen Bann gezogen. Wer braucht auch schon eine spektakuläre Grafik, wenn die Spielidee einfach genial ist? Taktik, eine kleine Portion Glück und ein simples Verständnis der Mechanik reichen vollkommen aus, um sein eigenes Königreich zu Ruhm und Ehre zu führen.

Spiel: Desktop Dungeons | Preis: 10$ (gut 7€) | Plattform: PC

Dungeon Ein- und AusgangDie Idee ist simpel: Man nehme die übliche Rollenspielkomponente, verschiedene Rassen und Klassen wie Zwerge, Elfen, Schurken und Magier, vermische sie mit einem taktischen Spielprinzip wie Schach und gebe dem ganzen eine trendige Pixelgrafik. Heraus kommt ein Spiel, das im ersten Moment einfach aussieht, bei näherer Betrachtung aber ein komplexes Puzzle darstellt.

Vorsicht Beta!

Desktop Dungeon PreiseDas häufig auch als Rogue-like RPG bezeichnete Spielkonzept begeistert derzeit unzählige Spieler. Zwar befindet sich Desktop Dungeons gerade mal in der Beta, vorbestellt haben es dennoch etliche Leute. Ähnlich dem Verkaufsprinzip von Minecraft, könnt Ihr das Spiel im jetzigen Status vergünstigt erwerben, um schlussendlich die Vollversion umsonst zu erhalten. Zehn Dollar, ein wenig über sieben Euro, kostet der Spaß. Eine Investition, die sich für knobelwütige Zocker allemal lohnt, für Freunde des Rambo-Style Durchschnetzelns aber nicht unbedingt die Ausgabe wert ist. Denn bei Desktop Dungeons zählt nur eins: Plane deine Züge so weit wie möglich im Voraus, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben.

Knobeln will gelernt sein

Desktop Dungeon KingdomNach einem kurzen und durchaus witzigem Tutorial, das Euch die wichtigsten Regeln des Spiels erklärt, erreicht Ihr Euer eigenes kleines Königreich. Ein winziges Städtchen, das es gilt auszubauen. Wie nicht anders zu erwarten, kostet das jedoch jede Menge Geld. Geld, das Ihr als neu gekröntes Oberhaupt natürlich nicht besitzt. Wie praktisch, dass es rund um Euer Städtchen herum Verliese gibt, in denen unzählige Schätze verborgen liegen. Wie es sich aber nun mal für ein waschechtes Rollenspiel gehört, sind diese Schätze von etlichen Monstern umringt und nicht mal eben auf die Schnelle eingesackt. Schnappt Euch also einen Eurer Dorfhelden und prügelt Euch mit ihm durch ein Verlies.

Leveln ist doch sooooo schön

Desktop Dungeons: Komplett aufgedeckter DungeonBei jedem Dungeon-Besuch startet Euer Held mit Stufe 1 – egal wie oft Ihr vorher bereits Verliese leergefegt oder Euer Königreich ausgebaut habt. Ihr beginnt immer von vorn und müsst Euren Recken innerhalb des Dungeons hochleveln. Ziel eines jeden Verlieses ist es, den Endboss zu besiegen. Der besitzt meist Stufe 10. Eine sehr hohe Stufe, die Euer anfangs kleiner und unbeholfener Held erst erreichen muss, um überhaupt eine Chance gegen den Fiesling zu haben. Schnetzelt Euch also durch die niedrigstufigeren Gegner, um durch Stufenanstiege Eure Lebens- und Manapunkte sowie Euren ausgeteilten Schaden zu erhöhen. Greift Ihr den Dungeonlord zu früh an, sterbt Ihr und all Euer eingesammeltes Gold und Eure hart erarbeiteten Gegenstände sind futsch. Hört sich nach langwieriger Arbeit an, spielt sich jedoch tatsächlich alles innerhalb von wenigen Minuten ab. Jeder Dungeon ist in bis zu zehn Minuten, einer kleinen Kaffeepause also, schnell durchquert, die Beute eingesackt und das Königreich aufgemotzt.

Die Qual der Wahl

Desktop Dungeons: DiebesgildeBevor Ihr einen der Dungeons betretet, habt Ihr genügend Zeit Euch einen Helden herauszusuchen, von dem Ihr glaubt, dass er am ehesten den Herausforderungen gewachsen ist. Entscheidet zuerst welche Rasse Euer Abenteurer haben soll und teilt ihm dann eine Klasse zu. Jedes Volk und jede Klasse bietet unterschiedliche Vorteile. Menschen teilen zum Beispiel um zehn Prozent heftiger aus, wohingegen Zwerge pro Level einen Lebenspunkt mehr erhalten und Elfen eine bessere Manaregeneration besitzen. Diebe finden mehr Gegenstände in den Verliesen, Priester verursachen mehr Schaden an Untoten und Kämpfer starten Ihr Abenteuer mit einem einmaligen Todesschutz. Je nach Dungeon empfiehlt es sich also eine andere Klassen-Rassen-Kombination zu wählen. Steht Euer Held fest, könnt Ihr ihm außerdem Gegenstände wie Schwert, Schild und Talisman in die Hand drücken, damit er einen besseren Start im Verlies hinlegt. Aber Achtung: Jedes mitgenommene Teil kostet ein paar Goldstücke Leihgebühr. Sterbt Ihr im Verlies ist das Geld weg und Eure Kasse um einige Goldstücke ärmer. Überlegt Euch also gut, ob Ihr Items mitnehmt oder doch lieber so Euer Glück versucht.

Rechenaufgabe Kampf

Desktop Dungeons Tod Statistik„You will die A LOT!“ Wie wahr, wie wahr.  Sind die ersten Stufe-1-Monster noch schnell umgenietet, wird es bei den höherstufigen Gegnern doch recht knifflig. Am rechten Bildschirmrand wird mit Hilfe von wenigen Angaben, klar und deutlich anhand der Lebensbalken gezeigt, wie ein Schlag gegen einen Widersacher enden wird. An sich handelt es sich dabei um eine simple Rechenaufgabe. Ich greife mit einer bestimmten Zahl an Angriffspunkten an und mein Gegenüber haut mit einer bestimmten Punktzahl zurück. Haue ich mehr Schaden als das Monster raus, stirbt es, ich gehe siegreich aus der Partie hervor und erhalte Erfahrungspunkte. Um die Kämpfe nun aber ein wenig aufzupeppen, gibt es Zusatzkomponenten wie Erstschlag, Vergiftung, schnelle Regeneration und vieles mehr. Je nachdem welchem Widersacher ich gegenüberstehe, muss ich also genau überlegen, wo seine Schwachstelle ist und wie ich sie für mich nutzen kann. Fehlentscheidungen sind anfangs noch kompensierbar, im späteren Verlauf des Spiels, führen sie jedoch dazu, dass Ihr Euch schlichtweg verkalkuliert und somit den Endboss nicht töten könnt. Ihr habt entweder eine zu geringe Stufe, habt keine Heil- und Manatränke mehr oder nicht die richtigen Zauber im Gepäck.

Zukunftsmusik

Desktop Dungeons: Eis DungeonEin Veröffentlichungstermin für die fertige Version von Desktop Dungeons steht noch nicht fest. Allerdings wurde im Vorfeld angekündigt, dass das Knobelspiel auch für Android, iPhone und Macs zur Verfügung stehen wird. Zusätzlich wird das Indie Game auf Steam erscheinen. Aufgrund der zahlreichen Updates, die während der Beta in regelmäßigen Abständen stattfinden, läuft Desktop Dungeons derzeit im Browser. Später wird es jedoch ein eigenständiges, herunterladbares Spiel zusätzlich zum Web Client geben. Abgespeicherte Spiele sind über beide Plattformen zugänglich. „This is way too hard, how do I stop dying?!“ – Ein Blick ins Forum, ins Wiki oder in den Survival Guide wirkt wahre Wunder.

Daumen Hoch!Fazit: Ein absolut süchtig machendes Spiel für Zwischendurch. Sind die Dungeon-Herausforderungen anfangs noch recht gut zu bewältigen, werden sie im späteren Verlauf jedoch zur echten Nervensache. Rechnet man nicht strikt alles durch und legt sich eine vernünftige Taktik zurecht, ist das eigene Scheitern vorprogrammiert und damit die Frustgrenze schnell erreicht. Bedenkt jedoch, dass es sich bei der von mir getesteten Version um die Beta von Desktop Dungeons handelt. Bis zur finalen Veröffentlichung wird sich nicht nur grafisch noch einiges tun, sondern ganz bestimmt auch noch hier und da einiges an der Kampfmechanik gebastelt. Grundsätzlich kann ich das Spiel jedem knobelwütigem Rollenspiel-Zocker nur wärmstens ans Herz legen. Mit viel Liebe zum Detail und einer wirklich guten Spielidee könnte Desktop Dungeons zu einem echten Indie-Bestseller werden.

Beteilige dich an der Unterhaltung

1 Kommentar

  1. Hi,

    in wie weit unterscheidet sich die Beta im Vergleich zur Alpha, welche ja komplett kostenlos ist? Gibt es wirklich große Vorteile? Die „neuere“ Grafik finde ich eher häßlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert