Disney – Angriff der Klon-Mäuse: LucasArts aufgelöst

Von 2007 bis 2013 Redakteur bei buffed Seit Februar 2013 Media Manager bei Infernum Productions AG Geboren, aufgewachsen und studiert in Bonn Veröffentlicht vonFlo

LucasArtsDa wischt man als Zocker-Veteran schon mal verstohlen die ein oder andere Träne weg. Laut einem Bericht der australischen Webseite Kotaku.com schließt Disney das Traditionsstudio LucasArts, unter dessen Mitwirkung zahlreiche Toptitel der Spielekultur entstanden, darunter die Monkey-Island-Reihe, Maniac Mansion, Day of the Tentacle, X-Wing, Tie-Fighter, X-Wing: Alliance, Indiana Jones, Jedi Knight oder Knights of the Old Republic, um nur einige Highlights zu nennen.

Gerade im Bereich der Adventures und der Space-Combat-Simulatoren prägte die Spieleschmiede eine ganze Generation von Gamern, noch heute spricht man viele Namen aus der langen Veröffentlichungsliste nur mit Ehrfurcht aus. Doch bedeutet dies nun, dass wir uns definitiv nie wieder auf ein neues X-Wing, ein weiteres Monkey Island freuen dürfen? Nein, denn so vermeldet Kotaku weiter, die Firma bleibt bestehen und soll fortan vor allem Lizenz-Geber sein. Wie es ja schon mit Spielen wie Kotor 2 oder diversen anderen Titeln geschah. Dennoch, traurig ist dieser Schritt von Disney für jeden passionierten Gamer allemal, ein regelrechtes Sakrileg. Mal abgesehen von den angeblich rund 150 entlassen Mitarbeitern. Was sind Eure Lieblings-Erinnerungen an LucasArts-Spiele? Der Autor dieser Zeilen wünscht sich ja nichts sehnlicher als einen Nachfolger von X-Wing: Alliance, jene geniale Raumkampf-Simulation, die zahlreiche begeisterte Stunden vor dem Monitor ermöglichte. Wer weiß? Vielleicht ergibt sich ja die Chance für ein anderes Studio, die Lizenz zu ergattern?

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Und ein neues Jedi-Knight? Die Sterne für das bereits angekündigte und schon mehrfach gezeigte Star Wars 1313 stehen laut Kotaku allerdings schlecht, die Quellen der Seite behaupten, bisher habe sich kein Studio gefunden, was das Spiel weiterentwickeln wolle. Sehr schade, schließlich sah es ziemlich, mit Verlaub, geil aus.

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Tja, vielleicht ergibt sich ja neue Hoffnung für das Projekt – oder worauf hofft Ihr? Return of the Tentacle? More than Full Throttle? Ab in die Kommentare damit. Und zum Schluss noch ein persönlicher Kommentar von Flo zur Schließung: „Doof.“

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11 Kommentare

  1. Anscheinend möchte Disney in Zukunft mit diesem Schritt in die Fußstapfen des „großen Vorbilds“, EA, treten und dem Pfad auf die dunkle Seite folgen. EA macht auch aktuell immer wieder vor, wie man es nicht machen sollte, erfolgreiche und namenhafte Studios wie Origin, die u.a. für die Ultima-Reihe verantwortlich zeichneten, Bullfrog mit ihrem Meisterwerk Syndicate oder die Black Isle Studios, deren erfolgreichste Titel : Planescape Torment u. Baldur’s Gate, gerade eine inoffizielle Fortsetzung, bzw. eine Neuauflage erfahren, werden alle nach dem selben Schema förmlich zerstört. Die Studios werden aufgekauft, zerschlagen und aufgelöst. Neben dem unschönen Personalabbau, wandern eben die bereits o.g. Lizenzen in den Besitz von EA und werden quasi weggeschlossen, Titel die sich bereits in der Entwicklung befanden werden einfach eingestellt und eines der unbeliebtesten Unternehmen der USA, wie die alljährliche Wahl auch dieses Jahr wieder zeigte, löscht mit jeder Schließung und jeder eingestellten Entwicklung ein Stück Spiel- und Spielergeschichte aus. Anstatt diese Lizenzen z.b. an interessierte und fähige Entwicklerstudios herauszugeben, scheuen eben diese ganz offensichtlich die utopischen Preisvorstellungen des neuen Besitzers und sicherlich auch den damit aufkommenden, enormen Druck.
    Disney hat sich damit sicherlich keinen Gefallen getan und viele treue und enttäuschte Fans der Filme und Spiele gegen sich aufgebracht. Anscheinend wird hier von Disney dem zweifelhaften „Vorbild“ EA nach dem Motto nachgeeifert : besser ein schlechtes Vorbild als gar keines. ^^
    Dennoch rührt sich seit 2012 der Widerstand in Form von wieder erstarkten Wegbereitern und Visionären, u.a. unter dem Banner von Sir Richard Garriot, oder der Schirmherrschaft von Peter Molyneux, die sich von den Tyrannen lösten und mit Hilfe der im Untergrund verharrenden Community über Kickstarter Aktionen ihre Projekte neu auflegen oder fortsetzen wollen, bisher mit durchschlagendem Erfolg. Ohne einen Geldverschlingenden und Menschenverheizenden Publisher im Rücken zu haben, der nur seine eigenen, finanziellen Interessen im Kopf zu haben scheint, kontinuirlich massiven Druck ausübt, was am Ende die Qualität enorm leiden lässt, werfen sich die Altmeister mit tatkräftiger Unterstützung vieler neuer Indie-Entwickler den Dämonen, EA „wer braucht schon die Community“ und Disney „Zerstörer von Kindheitserinnerungen“, mit aller Macht entgegen. Der wachsende Erfolg und die aufopfernde Unterstützung der wieder erstarkten Community geben ihnen Recht.
    Dinosaurier wie EA sind vom Aussterben bedroht, wie uns die Geschichte bereits lehrte. Bildlich gesprochen wären EA und Disney demnach dem T-Rex gleich, der größte und gefrässigste Zeitgenosse jener Tage. So lange er nur genug zum Fressen hatte, war er unangefochtener König unter den Panzerechsen und nicht weniger erfolgreich. Sobald aber der plötzliche Urknall, hier z.B. in Form des Kickstarter Projekts, ihm die Lebensgrundlage nahm, ging er jämmerlich zugrunde; überlebt haben nur die sich über Jahrmillionen unter der Erde versteckten Indie-Säugetiere!
    Ohne Studios, die auf einen finanzstarken Publisher angewiesen sind, der sich bereits zu oft auf zerstörerische Weise über die Community, seine goldene Gans, hinweggesetzt hat, werden EA und Disney eher früher als später, die Möglichkeiten ausgehen, sich der Konkurrenz durch Übernahme und Zerschlagung, zu entledigen. Im Gegenteil, die Community bestimmt in Zukunft, welche Spiele sie finanziell unterstützen und Spielen wollen, dankbar und ohne Druck oder eigene, zweifelhafte Interessen.
    Genießt die kurze Zeit die euch noch verbleibt, ihr Tyrannen, ruht euch auf den Lorbeeren eurer zumindest anfangs glorreichen Zeiten aus, sie werden der Scherbenhaufen sein, vor dem ihr bald stehen werden und im Gegensatz zu denen die ihr vernichten wolltet, wird euch Niemand auch nur eine Träne nachweinen!

    mfg Rubynight

    1. Starke Worte, und wie bei starken Worten meist der Fall, zu pauschalisierend. Man kann EA und auch ActivisionBlizzard verfluchen und zu T-Rexen erklären, habe ich sogar gewisse Sympathien für, nur endet die Analogie vermutlich deutlich vor deren Untergang. Kickstarter ist kein einschlagender Komet, sondern eher der friedlich grasende Brontosaurier um die Ecke. Kickstarter-Projekte erlösen im Idealfall wenige Millionen Dollar, da verschlingen Fifa und CoD Jahr für Jahr allein fürs Marketing höhere Summen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Kickstarter-Projekte noch andere Geldmittel hinzuziehen, sind und bleiben es kleinere Fische im Gamesmarkt, die sich in ihren Nischen wohlfühlen und gedeihen, die aber die großen Tiere nicht weiter kratzen. Große Publisher wird es auch in 10 oder 20 Jahren noch geben, für richtige Großprojekte sind sie einfach erforderlich.

      Und nicht jeder Publisher sollte über einen Kamm geschoren werden. Würdest Du auch Zenimax keine Träne hinterherweinen? Dann gäbe es vermutlich auch keinen Skyrim-Nachfolger mehr (und wenn doch, hätte sich ein anderer großer Publisher die Rechte gesichert). Oder Square Enix? Kein Deus Ex mehr, kein Hitman. Selbst das so beliebte CD Project Red agiert als Publisher.

      Ich wäre da vorsichtiger mit meinen Wünschen.

  2. Um Star Wars 1313 finde ich es auch sehr schade….ansonsten kam in der letzten Zeit ja kaum was erwähnenswertes von denen, oder? Sakrileg – aye. Aber leider nimmt die Gewinnmaximierung darauf keine Rücksicht.

    1. Also KotoR kam doch nicht wirklich von den Jungs sondern von Bioware. Lucas Arts war da maximal als Berater tätig. Auch die letzten Jedi Knight Spiele sind glaube unter Raven Software entstanden.

      Ich wüsste ehrlich gesagt nicht was das Studio in den letzten Jahren so getrieben hat. Ich könnte Google und Wikipedia fragen aber dann macht das ja keinen Spaß^^ Die großen Zeiten des Studios sind aber vorbei. Wenn ich mich recht entsinne kamen da vorrangig nur noch so B Spiele zu den Filmen. Keine Totalausfälle aber auch nix was mich im Dreieck springen lässt.

  3. Ich habe von interenen und zuverlässigen Quellen erfahren das Satan schon einen Platz neben EA am „Tisch der Profitgeilheit“ reserviert hat *Eg* :p

    Aber mal ehrlich, das es irgendwann mal passieren würde war klar. Dennoch finde ich es schade das sie nicht gewartet haben bis die aktiven Projekte fertig sind, schon alleine der Mitarbeiter zu liebe.
    1313 und First Assault sahen so schnicke aus, ich hoffe wirklich das sich jemand diesen Projekten annimmt und Sie nicht in einer Schublade vergammeln =(
    An spielen habe ich vieles gern gehabt…gerade die point and click adventure wie full throttle, indiana, monkey island, DotT etc etc waren zu meiner zeit grandios und haben einem am rechner gefesselt.

  4. Auch wenn es schon gesagt wurde: die Spiele, an die sich viele so gerne erinnern und mit LucasArts verbinden, sind alt. Von dem Studio selbst kam bis auf The Force Unleashed schon lange nichts mehr, was erwähnenswert wäre (man möge mich korrigieren, wenn ich irre).

    Zwar haben wir keinen Blick in die Finanzbücher, aber für die Aussage, dass das Studio nicht unbedingt profitabel ist, muss man sich deshalb nicht weit aus dem Fenster lehnen. Von außen betrachtet und losgelöst von jeglicher Nostalgie, erscheint es mir mit derart starken Lizenzen sogar ganz sinnvoll die Entwicklung an andere Studios auszulagern. Dass das funktionieren kann, hat KotOR (und vielleicht sogar jüngst SW:TOR, je nach Gewinn/Verlust) ja gezeigt.

    StarWars 1313 war so ein Spiel, dass nach langer Zeit mal wieder erhöhte Aufmerksamkeit bekommen hat. Aber wie weit das in der Entwicklung war (viel haben wir davon bisher ja nicht gesehen) wissen wir nicht. Auch bin ich skeptisch, ob das Spiel ein breiter Erfolg gewesen wäre. Sicher, Star Wars- und Shooter-Fans hätten zugegriffen, aber der große, große Rest?

    Naja, eh alles Spekulatius. Schade um das Studio und blöd für die Mitarbeiter ist es allemal.

    1. Ich denke 1313 hätte ein ähnliches Schicksal erlitten wie Republic Commando damals. Das war auch ein genialer Shooter mit viel Witz, tollen Ideen und alles in allem richtig gut. Nur hat es halt keiner gekauft.

  5. Wobei ich generell Disney ja nicht als Zerstörer von Kindheitserinnerungen sehe, sondern als das genaue Gegenteil (Cap&Capper, Robin Hood!). Aber in diesem Fall haben sie echt die Ente abgeschossen, den Tiger am Schwanz gepackt, es mal mit Gemütlichkeit probiert und es voll verbockt.

    Finanzen hin oder her, so ein Studio kann man auch reformieren und was draus machen. Es ist immer ein leichter aka doofer Ausweg, etwas komplett zu zerstören, zumal es wie hier eine große Fanbasis hat. Ich hätte mir gewünscht, dass jemand die Helle und die Dunkle Seite wieder zusammenführt und das Gleichgewicht der Finanzmacht wiederherstellt. Aber so bleibt natürlich nur, auf die Rückkehr der LucasArts-Ritter zu hoffen… vielleicht auf Kickstarter. Dann heißt das Spiel eben K-Wing 😉

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