Puh, Telltale, das war ja mal ein Schuss in den Ofen. Mit dem am 03. Juli veröffentlichten DLC 400 Days zum Zombie-Abenteuer The Walking Dead, wollte Entwickler Telltale die Wartezeit auf die nächste „Staffel“ der wie eine Fernsehserie aufgebauten Adventure-Reihe verkürzen. Nun, kurz passt, aber Lust auf mehr macht 400 Days leider nicht, wenngleich man es erst kaum merkt…
Was gibt’s denn da zu meckern, mag der ein oder andere fragen. Ein DLC für knapp 5 Euro, der knapp 2 Stunden Spielspaß bietet – ein Kino-Film kostet mehr! Jap, der unterhält auch besser. Nicht, dass Entwickler Telltale seine Tugenden vergisst: Harte Entscheidungen, grausame Tode, knallhartes Survival-Flair und eine Prise fieser Humor – alles drin. Nur leider kommt all das viel zu kurz, denn Telltale begeht einen schwerwiegenden Fehler. Anstatt einer gut erzählten Story, die sich Zeit für die Charaktere und deren Entwicklung nimmt, bekommt man fünf Story-Häppchen geboten.
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Zu Beginn des DLCs, der übrigens nur ganz vage ein paar mal die Ereignisse oder Personen der Haupthandlung des The Walking Dead-Spiels streift, wählt Ihr einen von fünf Charakteren. Etwa Wyatt, den zotteligen Kiffer, der vor irgendwas mit seinem Kumpel auf der Flucht ist. Oder Vince, einen Sträfling, der im Bus auf dem Weg zum Knast ist oder den einsamen Wanderer Russell, der zu seiner Oma will und unterwegs einen durchgeknallten Typen mit Auto trifft. Und damit haben wir Euch auch schon fast komplett gespoilert, denn viel mehr als diese Häppchen erlebt man kaum. Klar, das was man sieht, entscheidet und fühlt ist auf dem bekannt hohen Niveau. Doch das nutzt nichts, wenn man kurz nachdem man sich den Vornamen des gespielten Charakters gemerkt hat, schon wieder zum nächsten der Fünf springt. So spielt Ihr der Reihe nach Eure Helden runter, zum Schluss gibt es noch eine Mini-Zusammenkunft, von der aber niemand weiß, wie sie Zustande kommt. Denn Ihr spielt zu unterschiedlichen Zeiten – Vince etwa erlebt die Zombie-Apokalypse an Tag 2, Russel hingegen spaziert am 184. Tag umher – man trifft sich dann am namensgebenden 400. Tag. Was den Protagonisten in der Zwischenzeit widerfährt? Das behält Telltale schön für sich.
Somit verwundert es auch nicht, wenn das letzte Achievement des DLCs den schönen Namen „Offene Fragen“ trägt. Denn mehr als der Anfang einer neuen Story ist 400 Days nicht – hoffentlich legt Telltale bald mehr nach. Nur im Zusammenhang mit einer längeren, tiefgreifenderen Story würde 400 Days überzeugen – derart allein gelassen aber nicht.
„Denn mehr als der Anfang einer neuen Story ist 400 Days nicht“ – mehr will es doch auch gar nicht sein.
Wie ich finde, eröffnet 400 Days, unabhängig von der Story um Clementine, eine interessante zweite Perspektive für Season 2. Besonders mit der „Enthüllung“ am Ende des DLC.
Außerdem finde ich, dass der Wiederspielwert des DLC wesentlich höher ist, als beim Hauptspiel, weil ich rausfinden will, wie ich am Ende alle fünf Charaktere überzeugen kann.
Jo, dennoch ist es ja grade mal ein Teaser anstatt ein richtiges Spielerlebnis. Käme jetzt Season 2 in 2 Wochen raus, ok. Aber da ist ja noch nicht mal was zu angekündigt…
War mir einfach in allen Belangen deutlich zu kurz und oberflächlich, damit haben sie dem Spieler keinen Gefallen getan 😉
es als langweilig zu bezeichnen finde ich unfair. natürlcih war es zu kurz, natürlich gab es offene fragen, aber trotzdem fande ich die kurz episoden unterhaltsam. alleine die beiden kiffer habn einen hohen unterhaltungswert.
Ach, wenns 66%/75% off ist kauf ichs. Ist ja nicht so, als ob mir langweilig wäre…
Da mein Spielgeschmack normalerweise Flos komplett entgegenläuft, freue ich mich jetzt auf die Episode. 🙂
Hehehe, war mir eine Ehre, viel Vergnügen 😉
Gerade weil es nur Häppchen sind, macht mir 400 Days Lust auf mehr. Und gerade weil ich mehr, nämlich wissen will, wie es weiter geht, spricht das für mich für die Qualität von 400 Days. Ich fand’s sehr kurz, aber gut. Bin gespannt, ob die Storys von 400 Days mit DLC fortgeführt werden oder Anküpfungspunkte für Season 2 sind – oder beides.
Auch ich fand 400 Days irgendwie… sagen wir seltsam.
Klar, man kann in knapp 2 Stunden nicht mit fünf verschiedenen Personen auf Tuchfühlung gehen, und eine solche Bindung aufbauen wie in Staffel 1 des Spiels. Aber warum dann 5, und nicht nur 3 Charaktere?
Zumal auch die deutschen Untertitel zum Teil nicht gepasst haben :/
Alles in allem für 5 Euro ok, aber leider nicht super super gut …
Egal, dafür kracht die zweite Staffel dann umso mehr 😀