Gauntlet mussten wir schon aus der reinen Neugierde heraus anspielen. Einen Spielhallenklassiker aus den 80ern wiederzubeleben ist dann trotz aller Retromanie nicht gerade Standardvorgehen und wir wollten mal hineinspitzen, wie sich so ein Arcade-Klopper modern aufarbeiten lässt. Und auf einmal waren ein paar Stunden vergangen. Gauntlet bleibt dabei überraschend nahe an seinen Wurzeln (auch wenn unsere Gesundheit nicht kontinuierlich sinkt und nur durch Geldnachwerfen wieder erhöht werden kann wie beim Spielautomatenoriginal, Chance für Microtransaktion verpasst), spielt sich aber trotz allem flüssig, schnell und vor allem spaßig. Allerdings nur, wenn man zum Gamepad greift.
Mit der Tastatur ist Gauntlet nämlich eine ziemliche Katastrophe und Linkshänder können schon mal gleich aufgeben, weil die Tastenbelegung auch nicht neu zugeordnet werden kann. Immerhin ist das Spiel so fair und sagt einem direkt, dass man es lieber mit Gamepad spielen sollte. Wenn man sich dann mit den Daumen auf den Sticks ins Dungeon stürzt, hat man vier Charaktere zur Auswahl, die auch gemeinsam zu viert lokal oder online gemeinsam spielen kann, was den Spielspaß noch drastisch erhöht. Jede der Figuren – ein Krieger, eine Walküre, ein Zauberer und ein bogenschießender Elf – spielt sich deutlich unterschiedlich. Während der Krieger recht simpel draufhaut und zwischendurch eine Sonderattacke starten kann, muss man beim Zauberer kontinuierlich durch 8 verschiedene Zauber wechseln und sich dabei ja nicht treffen lassen. Der Schwierigkeitsgrad schwankt damit teils extrem zwischen den Figuren.
Bei allem Rollenspiel-Flair ist das aber kein Rollenspiel – es lockt keine Itemspirale, der Charakter kann nur in sehr geringem Maße verbessert werden und das Gameplay bleibt eigentlich die ganze Zeit gleich, es kommen nur alle paar Level ein paar neue Elemente zu den Dungeons hinzu wie begrenztes Sichtfeld, unterschiedliche Fallen oder Schiebe- und Schlüsselcombos. Es ist einfach ein Dungeoncrawler wie er im Buche steht.
Und trotzdem ist es uns schwer gefallen, die Gamepads wegzulegen. Das Tempo, das altmodische und dabei durchdachte Leveldesign und die Mischung aus mal modernen, dann wieder nostalgisch altmodisch klingelnden Soundeffekten spricht irgendwie geschickt ein Belohnungszentrum im Hirn an und kaum dass man sich’s versieht, ist es ein paar Stunden später.
Um euch einen Eindruck davon zu geben, haben wir beim Reinzocken mitgeschnitten und liefern euch eine Mischung aus Let’s Play und Bewertung im Video:
Sind die Level/Dungeon bei jedem betreten Unterschiedlich?
Falls nicht, wirds doch arg schnell langweilig, wenn ich mir das so anschaue.
Also für einmal anspielen mit 3 Kumpels/Kumpelinen
und spaßig durchzocken (wieviel Level/Dungeons gibts?) und dann nie wieder anfassen. Mhhhh.
Die sind wie im Video gesagt immer gleich. E sind 15 Dungeons, die aus jeweils 3 Ebenen bzw aus nur einer Ebene (Bosslevel) bestehen. Damit käme man auf 39, wenn ich nicht irgendwas übersehen hab.