Für die 121. Ausgabe des NinjaCasts gab es keine Themen. Zumindest dachten wir das noch vor der dreistündigen Aufzeichnung. Imke, Flo, Lars und Benny müssen selbstverständlich über die aktuellen Rollenspielthemen wie The Witcher 3, Dragon Age: Inquisition, aber auch Telltales neuestes Adventure zu Game of Thrones sprechen. Dazu gesellt sich ein bisschen Häme ob der Fehlkäufe in Hearthstone und mit Christian Liebert von PlayMassive.de gesellt sich ein versierter Spieler zur Runde, der uns über die Vorzüge eines Assassin’s Creed: Rogue aufklärt.
Und wer hätte das gedacht: Rogue scheint das bessere Unity zu sein. Immerhin verzichtet Ubisoft im Spiel für die alte Konsolengeneration auf App-Exzesse und das verbuggte Paris. Außerdem erklären Lars und Christian der Runde, warum Destiny mit dem ersten kostenpflichtigen DLC „Dunkelheit lauert“ (hihi) von einem brauchbaren Shooter auf Konsolen zu einem Nervspiel degeneriert ist. Aber he, vielleicht wird mit dem zweiten DLC alles besser.
Und weil die Themen auch immer besser werden, je häufiger man über sie spricht, kommen wir während des gesamten Podcasts immer wieder auf Dragon Age: Inquisition zu sprechen. Schließlich müssen wir von Flo und Lars noch eine Meinung zu BioWares Open-World-Rollenspiel einholen. Außerdem eignet sich so ziemlich jedes Theme, um mal wieder nach Ferelden abzuschweifen. Und Christian hat schließlich auch noch eine Meinung dazu, die wir nicht unter den Tisch fallen lassen wollen.
Flos Eindrücke zum neuen Telltale-Adventure sind übrigens ebenso hörenswert wie Christians Meinung zu Lords of the Fallen und den DLCs für Dark Souls 2. Doch bevor sich eine wirklichen Diskussion zwischen Benny und Christian entwickeln kann, würgen wir das Thema lieber ab, um noch ein wenig mit Flo über Satellite Reign zu palavern. Das hat jetzt nämlich grünes Licht für den frühzeitigen Zugang und spielt sich – tja, wie ein Spiel mit frühzeitigem Zugang.
Zum Ende der Runde driftet eben diese immer wieder geschickt von einem Thema zum nächsten ab, sodass Benny komplett die Übersicht und damit auch die Erfassung der Zeitstempel verloren hat. Das könnte schade sein, bietet euch allerdings die Gelegenheit den 121. NinjaCasts als auditiven Weihnachtskalender zu erfahren: Minütlich öffnet sich ein neues Türchen, von dem kein Mensch weiß, was sich dahinter verbergen mag. Herrlich. Reingehört.
NinjaCast Folge 121
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Ich kann mich mit eurer Verächtlichmachung der damaligen Datenschutzkritik an Origin nicht so recht anfreunden. EA hat sich damals in den AGBs ganz extrem umfangreiche Datensammelrechte eingeräumt, die weit über das bisher übliche Ausmaß hinaus gingen. Unter Anderem eben auch darüber, welche anderen Programme denn auf dem PC so installiert sind. Das stimmt natürlich misstrauisch und macht ein mulmiges Gefühl. Ganz egal ob das Programm jemals wirklich Daten gesammelt hat…als Nutzer kann man so etwas ja in der Regel ja gar nicht überprüfen. Die AGBs wurden dann nach dem Shitstorm ja auch noch mal speziell für Deutschland ergänzt, unter Anderem auch um Erklärungen welche Daten jetzt gesammelt werden und wofür sie gebraucht werden. Seitdem ist es zumindest auf ähnlichem Niveau wie Steam und damit imo gerade so akzeptabel.
Die Aufregung bei Origin wurden aber damals nicht durch irgendwelche AGB erzeugt, sondern weil alle Webseiten ungeprüft die Behauptung übernommen haben, dass Origin den Rechner der Nutzer komplett scannen und ausspionieren würde. Erst nach einige Tagen – und nachdem sich mal einige Nutzer die Mühe gemacht haben, zu überprüfen, was Origin bei der Installation wirklich macht – kam raus, dass es das ganz normale Windowsprotokoll ist, das man braucht, um eine Installation auf dem Programme-Laufwerk vorzunehmen. Und nein, Origin hat sich eben nicht mehr Rechte herausgenommen als andere Programme.
Ja, das finde ich tatsächlich lächerlich. Und obendrein peinlich für alle „berichtenden“ Webseiten.
ps: Ich glaube, ich habe damals selbst eine News dazu gebracht. Allerdings erst nach mehrmaligem Drängen und später auch etwas erbosteren Forderungen meines damaligen Chefs. Die News selbst war wiederum im Konjunktiv. Das hilft aber nichts, weil Leser das nur selten erkennen oder richtig interpretieren. Und ist obendrein eh kompletter Müll. Mit diesem stinkigen Konjunktiv werden die dämlichsten Meldungen verfasst, nur damit man sie verfassen kann.
Ich bin nicht mehr sicher, ob der Fesplatte-Durchsuchen-Fake tatsächlich die allererste Meldung zum Thema und Auslöser des Shitstorm war. Letztendlich ist mir das aber auch ziemlich wurst. Die Probleme mit der EULA waren ja unabhängig von der Fakemeldung völlig real und der Aufschrei zumindest in dieser Hinsicht völlig gerechtfertigt. Der Shitstorm hat letztendlich EA dazu bewegt, daran etwas zu ändern. Das wäre ansonsten halt nicht passiert, und wir hätten dann heute ein noch wesentlich datenschutzunfreundlicheres Origin als ohnehin schon.
Der Shitstorm ging tatsächlich mit der Scan-Meldung los. Ich hatte damals News-Dienst, daher stecke ich doch ganz gut in der Materie.
Und letztendlich sind AGB und EULA nur bedrucktes Papier (oder die digitale Variante davon). Es zählt, was tatsächlich passiert. Und da verhält sich Origin eben nicht anders als die Konkurrenz. Das Scannen der Festplatte war eben ein einfaches Windows-Protokoll, das macht jeder Installer. Übertragen wurde davon auch bei Origin noch nie etwas.
Ich finde es ja löblich, wenn Verbraucher misstrauisch sind. Das sollte man immer. Was ich nicht verstehe, ist die Entladung aller Frustration auf einzelne Unternehmen, während sich gleich handelnde Konkurrenten ins Fäustchen lachen können.
Steam hat die Akzeptanz über Preiskampf geschafft. Origin macht da noch nicht mit und bleibt wahrscheinlich bis in alle Zeiten der Buhmann der Online-DRMs (wobei, Uplay spielt da ja ganz gut mit). Fair finde ich das nicht.
Ein „normaler“ Benutzer wie ich einer bin wird nicht beurteilen können, was ein Programm im Hintergrund so alles tut oder auch nicht tut. Die Behauptung, Origin mache nichts Anderes als ähnliche Programme ist für mich nicht überprüfbar. Also richte ich mich danach, was der jeweilige Betreiber sich in seinen Nutzungsbedingungen so für Rechte einräumt. Es liegt ja nahe, dass er das nicht tun würde wenn er sich nciht auch benutzen wollte.
Da ist es nun mal in der Tat so, dass Origin sich auch nach der Änderung der EULA wesentlich mehr herausnimmt. Steam z.B. fragt nach, ob man freiwillig an der Hardwaresurvey teilnehmen möchte. Origin erlaubt sich das einfach mal in der Eula…
So lange EA sich weiter so verhält, dürfen sie verdientermaßen der Buhmann bleiben.
Richtig, deswegen kannst du das auf den entsprechenden IT-Seiten (Golem, Heise, PC Games Hardware etc.) nachlesen. Das ist die Aufgabe dieser Seiten: zu informieren. Das haben die Videospielewebseiten anfangs nicht gemacht.
Ein „normaler“ Benutzer liest aber auch keine AGB durch. :p
Und in Origin kannst du wie bei Steam das Häkchen entfernen, das die Übermittlung von Hardware-Angaben erlaubt. Die Programme unterscheiden sich auch da nicht.
Edit: Der verdammte Nvidia-Treiber mit „Experience“ übermittelt mehr Daten und Hardware-Informationen als alle DRM-Programme zusammen.
Edit 2: Nur damit wir klar verstehen, worum es hier geht. Die erste Anschuldigung kam via Reddit mit einem nachweislich gefälschten Screenshots, in dem behauptet wurde, Origin würde Daten übermitteln. (2011?)
Die neuerliche Anschuldigung 2014 kam ebenfalls via Reddit, als ein Screenshot rumgeschickt wurde, auf dem zu sehen ist, dass Origin Windows-Routinen (ja, die haben eine Verschlüsselung „Was will EA verbergen?????????“) nutzt, um auf der Festplatte die installierten Origin-Spiele zu finden.
Das kann schnell bedrohlich wirken auf Leute, die keine Ahnung haben, wie Apps und Programme für Windows funktionieren. Das eigentliche Problem sind die Webseiten, die das in die Welt posaunen und dann noch nicht mal eine Richtigstellung hinterherschieben.
Ich will eigentlich nur sagen, dass EA damals seine EULA sicher nicht geändert hätte, hätte es den Shitstorm nicht gegeben. Den tollen Haken um die Datenübermittlung abzuschalten gäbe es vermutlich heute auch nicht. Dieser Shitstorm hat aber nur deshalb so viel Fahrt aufgenommen, weil gerade Anfangs von allen Seiten immer wieder darüber berichtet wurde und das Thema nicht abkühlen konnte. Der Panikmache-Fake hatte da einen großen Anteil dran. Das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man sich über den damaligen Shitstorm aufregt. Er hat letzten Endes etwas Positives bewirkt.
P.S.: Ich nutze eine AMD Grafikkarte. 😉
Den Opt-Out-Haken gibt es seit 2011. Da hat sich ebenfalls nichts Neues getan. Ich will mich wirklich nicht streiten und muss jetzt aufpassen, dass ich nicht dämlich Vergleiche ziehe. Aber nein, es ist niemals in Ordnung, durch falsche Anschuldigungen auf einen Missstand hinzuweisen. Das schadet der Glaubwürdigkeit (einer anonymen Masse mag es egal sein) des Anschuldigenden und ist gegenüber dem Beschuldigten nicht fair. Vor allem dann, wenn man jedes Mal die „Beweise“ fälscht. Egal, welche vorgeblich hehren Ziele dahinter stehen mögen.
Lasst uns Steam, Origin, Uplay und Co. für das kritisieren, was sie sind. Online-Gängelungen und DRM-Maßnahmen die den Weiterverkauf von Spielen unterbinden sollen. Lasst uns EA dafür kritisieren, wenn sie Mist bauen wie mit dem Online-Zwang und den falschen Ankündigungen zu Sim City. Lasst uns Ubisoft dafür kritisieren, wenn sie mit Watchdogs und AC:U zeigen, dass unfertige Spiele und schlechte Server-Performance einfach von den Publishern hingenommen werden. Lasst uns Steam dafür kritisieren… Ach, die haben euch doch eh mit den Rabattschlachten gekauft. :p
“ Aber nein, es ist niemals in Ordnung, durch falsche Anschuldigungen auf einen Missstand hinzuweisen.“
Zwischen EA und den Usern besteht einfach eine Machtdifferenz. EA kann grundsätzlich geschlossen auftreten UND hat Geld genug um für sich selbst Werbung zu machen.
Wenn User dem begegnen wollen, braucht es so etwas wie einen Sammelruf. Sonst zerfasert das in einzelne kleine Protestchen, die allesamt überhaupt nichts bewirken, außer „schön, dass es mal gesagt wurde“ Kommentaren darunter.
Ich würde dir ja recht geben, wenn die Anschuldigungen gegen EA allesamt Humbug gewesen wären. Waren sie aber nicht. Diese Fakemeldung war nur ein kleiner Teil der Kritik. Und zumindest in den deutschen Newsmeldungen ist es dann ganz schnell in EULA-Analysen umgeschwungen. Gamestar hatte sich damals tatsächlich noch einen Anwalt rangeholt, der das für sie bewerten sollte. Gamersglobal hatte zu der Zeit afaik auch schon ihren Games-Anwalt, der seinen Senf dazu gegeben hat. Will sagen: der Shitstorm wurde nach der Initialzündung ganz schnell faktenbasiert.
Edit: und natürlich gibt es den „nicht übermitteln“ Haken in Origin seit 2011. 2011 wurde Origin released. 2011 gab es den Shitstorm. 2011 hat EA seine EULA geändert. Der Punkt ist nicht, seit wann es den Haken gibt, sondern dass es ihn überhaupt gibt und ob es ihn ohne den Shitstorm überhaupt gäbe.
Ich bin voll und ganz bei dir, dass sich Nutzer zusammenschließen sollten. Dagegen habe ich nie Einwand eingelegt. Aber bitte dort, wo Kritik angebracht ist.
Die Opt-Out-Funktion in Origin gibt es schon die ganze Zeit.
Was sich seit dem Shitstorm 2011 wirklich geändert hat, ist, dass der EULA-Passus zu Marketing-Verwendung der Daten geändert wurde. Ansonsten steht bei den ganzen Clients (mit Formulierungsunterschieden) dasselbe Zeug zur Datenerhebung drin.
Wichtig ist, was der Client macht. An der Funktionsweise von Origin gab es aber keine Änderung. Das Ding benutzt dieselben Protokolle wie eh und je – wie jeder WinRar-Installer.
Und dennoch gilt Origin bei vielen Spielern als das Spionage-Tool. Den EULA-Passus bringen die wenigsten. Und nein, es ist nicht in Ordnung, wenn ich wilde Anschuldigungen hinausposaune und darauf hoffe, dass irgendetwas hängenbleibt. Und bei Origin bleibt der Spionagevorwurf bis heute hängen – obwohl daran nichts dran war oder ist. Und auch der 2014-Shitstorm wird hängenbleiben – obwohl daran nichts dran war oder ist.
Das kann man fair finden, wenn man EA ohnehin für die schlimmste Firma der Welt hält. Andernfalls sollte man sich gegen die Stirn schlagen und darf das ruhig als lächerlich bezeichnen.
Wenn Programme (seit jeher) identisch funktionieren und lediglich in den Nutzungsbedingungen Formulierungsunterschiede aufweisen, die aber ohnehin kein normale Nutzer liest, dann ist es bigott, das eine Programm zu verteufeln und das andere schweigend zu erdulden. Für den normalen Nutzer zählt, was die Programme machen, denn wenn er ernsthaft seine Zeit damit verbringen würde AGBs und EULAs zu lesen, hätte er keine Zeit mehr zum Spielen.
Da sind wir nun wieder bei der Überprüfbarkeit. Ich kann nicht überprüfen, ob sich der Client heute anders verhält. Ich kann nicht ml überprüfen, ob der Client nicht doch mehr macht als in der EULA steht. Ich kann nur entscheiden, ob ich dem Unternehmen vertraue. Und Vertrauen muss sich halt erarbeitet werden. Mit solchen EULAs anzufangen, wie EA es damals getan hat, ist sicher keine vertrauensbildende Maßnahme. 😉
Wieder eine gute Folge. Den Christian gerne öfter mal mit einladen.