Der NinjaCast ist zurück. In Folge 126 treffen sich Imke, Flo und Benny zum gemütlichen Plausch. Zu Beginn beleuchten die drei die Hintergründe zu Peter Molyneuxs Schmähung in der Presse. Die bekommt anschließend noch wegen merkwürdiger Meldungen zu Diablo 3 ihr Fett weg. Gespielt wurden The Order 1886, Blackguards 2, WoW, Carribean & Viking Conquest, HOTS und Idol Hands. Den Schlusspunkt markieren explodierende Katzen. Reingehört.
Was ist nur los mit Flos Idol Peter Molyneux. Erst verspricht er uns Videospielern das Blaue vom Himmel, nur um uns später – meist viel später – gar bitterlich zu enttäuschen. Eurogamer.com und Rockpapershotgun.com haben in den vergangenen Wochen einen Sturm der Entrüstung losgetreten, dem sich Molyneux künftig dadurch entziehen möchte, indem er nicht mehr mit der Presse über seine anstehenden Spiele spricht. Während Flo für sein altes Idol immer noch höhste Bewunderung empfinden, diskutiert unsere Dreierrunde mit unterschiedlichen Standpunkten, wie viel Respekt Journalisten ihrem Interview-Partner entgegenbringen sollten. Außerdem schauen wir darauf, was Peter Molyneux tatsächlich in seinem Leben vollbracht hat – abseits aller gebrochenen Versprechen – und was es eigentlich mit dem Gott der Götter in Godus auf sich hat.
Anschließend macht mal wieder Diablo 3 von sich reden. Oder besser gesagt: Englischsprachige und deutschsprachige Webseiten bringen Diablo 3 ins Gerede, weil Blizzard für den asiatischen Markt neue Mikrotransaktionen – also kleine Zusatzkosten im Spiel – ausprobieren möchte. Warum uns das herzlich egal sein kann, weiß Free2Play-Expertin Imke (Expertin klingt gut, schreibe ich jetzt jedes Mal!)
Gespielt wurde natürlich auch. Unter anderem Diablo 3, weil Blizzard mit dem Start der zweiten Saison wieder einmal zum Monsterschnetzeln einlädt. Warum Benny wieder zurückkehrt nach Sanktuario, weiß er selber nicht. Wie kann ein Spiel nur so viel Kontrolle über den menschlichen Verstand haben?
Und weil wir gerade bei Blizzard sind. Heroes of the Storm ist doof. Meint zumindest Benny. Damit steht er gegen die Meinung so ziemlich aller anderen Ninjas, die lange vor ihm die Alpha- und Betaversionen des reduziert, flotten MOBAs gespielt haben. Warum Benny kein Gefallen daran finden kann, erklärt er ausführlich. Danach wird fein gestritten. So ein bisschen zumindest.
Wesentlich mehr Spaß gibt es hingegen mit The Order 1886. Das sieht nämlich phantastisch aus, ist wunderbar inszeniert und bietet abseits des beeindruckenden Szenenbildes vor allem Deckungs-Shooter-Standardkost. Ist das gut, darf man das mögen und wie wichtig darf die Spielzeit bei der Bewertung eines Kunstwerkes sein? Fragen, die im Gespräch geklärt werden.
Flo hat es wieder einmal ins Kampfgetümmel verschlagen. Dieses mal sticht der Freibeuter in die karibische See: Carribean ist die zum Piraten mutierte Version des Schlachtengetümmels Mount & Blade und verzückt unseren bärtigen Anführer allein mit inbrünstig dahingeschmetterten Shantis und feiner Welteroberung. Das ganze Vergnügen gibt es übrigens auch noch für richtig harten Typen in Viking Conquest.
Kommen wir zum PR-Teil dieser Ausgabe. Flo arbeitet für den Vertrieb, der uns Blackguards 2 beschert hat. Benny hat seinerzeit bereits den ersten Teil für buffed.de getestet und berichtet nun, was sich in knapp einem Jahr bezüglich der Schwächen und Stärken des DSA-Taktikrollenspiels getan hat.
Imke verschlägt es hingegen immer noch in die World of Warcraft. Aber anstatt üblen Obermotzen nachzujagen, heroischen Schlachten beizuwohnen oder wehrhafte Garnisonen aufzubauen, vertreibt sie sich ihre Zeit lieber mit Warterei. Seltene Begleiter für den Haustierkampf sind nämlich gar nicht so leicht zu fangen. Warum, wieso? Imke verrät es uns.
Den Abschluss der 126. Ausgabe des NinjaCasts markieren explodierende Katzen und das Götterspiel Idol Hands. Nehmt das, Internet und Molyneux!
NinjaCast Folge 126
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https://www.youtube.com/watch?v=-e1L8Tltmuw
https://www.youtube.com/watch?v=5pPvp8veCkI
Ich finde die Behandlung die Peter Molyneux da über sich ergehen lassen hat, ziemlich fies. Ich stimme da mit dem Kommentar auf SUperlevel überein: das war kein Interview das Informationen zum Ziel hatte, sondern ein Verhör das bloßstellen und abstrafen sollte.
Es ist imo absolut richtig, Leute mit ihren falschen Versprechen zu konfrontieren. Aber man sollte dabei nicht die Ebene der Höflichkeit und der Menschlichkeit verlassen.
Davon mal ganz abgesehen ist Molyneux bei weitem nicht der einzige langnasige Pinocchio in der Spieleindustrie. Wie oft sehen wir uns ganz bewusst doppeldeutigem PR-Sprech gegenüber, das absichtlich falsche Erwartungen weckt (und Vorbestellungen befeuert), aber genug SPielraum lässt um dann hinterher sagen zu können „habt ihr falsch verstanden, hatten wir anders gemeint“?
Wenigstens nehme ich Molyneux ab, dass er jedes einzelne seiner Versprechen ernst gemeint hat und zumindest zu diesem Zeitpunkt die volle Absicht hatte, es zu erfüllen – bis ihn die Realität eingeholt hat. Das ist mehr Ehrlichkeit, als man von vielen anderen großen Playern in der SPieleindustrie gewohnt ist.
Kleiner Nachtrag: das ist ist ein sehr schönes Beispiel dafür, was ich meine.
http://www.gamestar.de/hardware/news/grafikkarten/3083351/nvidia_geforce_gtx_900m.html#comments
10 Jahre lang war das Übertakten offenbar kein Problem und plötzlich soll es eines sein?
Der Hersteller gelobt nach Protesten Besserung und schmuggelt hintenrum eine erneute Änderung rein, die genau das verhindert? Einfach nur widerlich. Da ist mir ein Peter Molyneux, der seine überzogenen Versprechen in dem Moment wo er sie ausspricht wenigstens ernst meint, bei weitem lieber.
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
Ich finde solche Vergleiche albern.
Was Nvidia da zu machen scheint, ist einfach dreist. Punkt.
Was Molyneux seit Jahren gemacht hat, war doch auf einer ganz anderen Ebene dreist – es hat niemandem wirklich geschadet (gut, vielleicht seinen Angestellten, die seine Versprechungen nicht zusetzen konnte). Er hat einfach nur zu viel phantasiert. Das sind doch zwei paar verschiedene Schuhe. Wobei er mit Godus und Curiosity und dem Publisherversprechen / Gewinnbeteilungsversprechen knapp an einer Nvidia-Aktion vorbeigeschrammt ist. Gab’s da nicht auch ärger wegen 3,5 statt 4 GB Grafikspeicher?
Ja, Molyneux hat niemandem finanziellen Schaden zugefügt – Publisher mögen das anders sehen. Aber er ist eben ein unterhaltsames Großmündchen. Ein Mensch, dem man gerne zuhört. Ein Mensch, dem man geglaubt hätte, hätte er davon gesprochen, dass sie diese und diese Ideen haben und sie gern umsetzen würden. Aber Molyneux hat schlicht immer den Eindruck erweckt – und damit ist er dann auch in die Schlagzeilen gekommen -, dass diese Visionen keine Visionen, sondern intern bereits Realität wären.
Und genau dafür erntet er seit Jahren Hohn und Spott. Ich kann das nachvollziehen.
Bei Beleidigungen und persönlichen Anfeindungen bin ich raus; wie immer. Das ist durch nichts gerechtfertigt.
Das Interview mit RPS war für beide Seiten entlarvend. Der Interviewer, der unbedingt Aussagen hören wollte und emotional involviert war und der Interviewte, der alle Schuld von sich weisen wollte und immer nur Opfer der Umstände war. Das Interview war kleinlich („Was haben sie am 15. Januar 1987 gesagt?“…) auf der einen Seite und zugleich entlarvend auf der anderen Seite: „Schuld kenne ich nicht!“
Molyneux‘ Art ging so lange gut, wie Publisher die finanziell Leidtragenden waren. Mit Kickstarter wurden die Spieler zu Publishern (lassen wir mal die eigentlichen Definition von Kickstarter weg) und regen sich dementsprechend auf. Dass Molyneux in Interviews gesagt hat, dass man auf Kickstarter was vom Pferd erzählen muss, wenn man sein Ziel in letzter Sekunde erreichen möchte, hat ihn für mich nur unsympathisch gemacht. Denn da war wieder die verdrehte Molyneux-Welt: Das unschuldige Opfer, das aufgrund der Struktur von Kickstarter-Kampagnen zum Lügen gezwungen wurde – er konnte gar nichts dafür, dass er den Leuten das Blaue vom Himmel versprochen hat. Gleiches gilt für Curiosity: Was kann er denn dafür, dass es noch keinen Mehrspielerpart und damit keinen Gott der Götter gibt?
Visionen zu haben, ist toll. Wenn man aber über 20 Jahre hinter den Visionen zurückbleibt, dann muss man sich nicht wundern, wenn ein Teil der Zuhörerschaft irgendwann sagt: Laber du nur.
Was das beides miteinander zu tun hat? In beiden Fällen wurde der Verbraucher unterm Strich angelogen. Der Unterschied ist: Molyneux hat keine Täuschungsabsicht. Er hat Luftschlösser gebaut und die dann nicht abgeliefert. Mehr eigentlich nicht. Darüber kann (und sollte) man sich lustig machen. Aber man sollte dabei doch die Verhältnismäßigkeit im Hinterkopf behalten.
Nvida dagegen hatte sehr wohl Täuschungsabsicht. Sie haben nicht einfach was erzählt und dann gemerkt, dass sie es nicht halten können. Das war mir Kalkül und Anlauf.
Ich finde das unendlich viel schlimmer.
Und doch ist es Molyneux, der in einem solchen „Interview“ angegangen wird, während wir es bei großen Unternehmen inzwischen gewohnt sind, mit den Achseln zucken und weiter machen. Da stimmt doch was nicht. Wenn überhaupt jemand eine solche Behandlung verdient, dann doch zuerst mal solche Unternehmen. Und wenn wir mit denen fertig sind, können wir uns vielleicht auch noch um solche Luftschlösschenbauer wie Molyneux kümmern.
Warum sollte man ein anderes Negativbeispiel in die Diskussion bringen? Was bringt das? Wir müssen jetzt nicht über Molyneux reden, weil es Nvidia gibt? Das ist doch albern.
Dazu kommt: Nvidia hat mit den beiden Aktionen einen wesentlich größeren Schaden bei den entsprechenden Kunden angerichtet.
Die Empörung über Molyneux zielt doch aber auf etwas ganz anderes ab: Warum verspricht er seit Jahrzehnten Dinge, die er nicht einhalten kann? Die Antwort lautet für mich nach all den Interviews: Weil es ihm egal ist, ob Leute auf sein Wort vertrauen.
Siehe: „Bei Kickstarter hab ich alles versprochen, Hauptsache, dass Ziel wird erfüllt. Und wenn die Leute nicht rechnen können und nicht selbst sehen, dass sich mit dem Geld kein Spiel entwickeln lässt, dann ist das nicht meine Schuld.“
Für viele Spieler galt halt die Regel: Entwicklern vertraue ich. Publisher und PR sind alles Lügner.
Öhm, Moment, ich hab nicht gesagt, dass man über Molyneux nicht reden dürfe nur weil Andere noch viel schlimmer sind. Genau genommen habe ich mehrfach erwähnt, dass es richtig ist, Leute mit ihren Lügen oder falschen Versprechen zu konfrontieren, damit dieser Vorwurf nicht komm. Hat leider nicht geholfen. 🙁
Was ich mit diesem Beispiel bezwecke ist, Molyneuxs Lügengeschichten mal ein wenig einzuordnen. Während dieser „Interviewer“ zu einem Teil ziemlich beleidigend auf dem Mann rumhackt, scheinen Unternehmen wie Nvidia höchstens ein kleines Shitstörmchen im Wasserglas zu bekommen und dann ist wieder Business as usual. Wo ist der RPS-Artikel über regelmäßige Lügen oder bewusst doppeldeutigen Statements von anderen Playern der Spieleindustrie? Warum haben sie sich gerade Molyneux auserkoren? Weil er sich nach der Godus-Sache zufällig gerade angeboten hat? Vermutlich war es das. Vermutlich aber auch, weil kein Manager von Ubisoft, EA oder Nvidia so ein „Interview“ über sich ergehen lassen würde, ohne kommentarlos zu gehen und nie wieder mit diesen Leuten zu sprechen.
Und was Kickstarter angeht: da ist er ja nun bei weitem nicht der einzige, der nicht liefern kann. Ich habe das ein oder andere Projekt gefunded, von dem man leider seit einer Weil überhaupt kein Update mehr bekommen hat. (ConFed Express z.B.). Godus war übrigens nicht dabei. 😉
Auf Kickstarter gilt halt nach wie vor: man kauft dort nichts, man unterstützt. Wer kaufen will, muss warten bis das Spiel im Laden steht.
Nvidia bekommt nur ein kleines Shitstürmchen ab? Die werden in den USA gerade mit Sammelklagen überzogen. Eben weil sie mit etwas geworben haben, was sie nicht leisten.
Bei Molyneux geht es um Ankündigungen und das fehlende Eingeständnis, dass vielleicht sogar er selbst Verantwortung dafür tragen könnte, dass viele Versprechungen nicht eingehalten wurden. Auf Publishern und PR-Leuten wird doch die ganze Zeit herumgehackt. Es stimmt doch nicht, dass man bei EA/Ubisoft etc. über „Lügen“ hinwegsehen würde. Die werden permanent mit Falschaussagen konfrontiert – siehe Xbox-One-Leistung, Sims-Cloud, 30 FPS für Kinogefühl etc. Es gewittert permanent.
Die Frage ist doch eher: Warum sollte Molyneux mit seiner Vita der leeren Versprechungen ausgenommen sein? Weil er bisweilen trotzdem gute Spiele abgeliefert hat – selbst wenn sie nicht im Ansatz das waren, was er im Vorhinein erzählt hatte?
Molyneux wurde angegangen, weil er sich mit seinen Aussagen zur Zulässigkeit von Kickstarter-Lügen, seinem Umgang mit dem „Life changing“-Gewinner von Curiosity und der komplett fehlenden Einsicht, selbst Fehler gemacht zu haben, ganz von selbst ins Aus katapultiert hat.
Was ich damit meinte ist, dass diese Hersteller oder Publisher nicht in der selben Art mit all ihren Lügen über ihre gesamte Existenz hinweg konfrontiert werden. Es sind immer ausgewählte Einzelfällte, die dann hochköcheln wenn sie aktuell sind. Aber schnappt sich mal jemand von RPS (oder einem beliebigen anderen spielejornalistischen Angebot) einen CEO von EA und geht mit ihm wie in einem Verhör ALLE Lügen durch? Das passiert nicht. Die SIm City Lügen sind doch inzwischen nur noch Teil des Hintergrundrauschens. Wir erinnern uns zwar noch daran, aber präsent sind sie auch nicht mehr.
Ich sage überhaupt nicht, dass Molyneux ausgenommen werden soll.
Aber ich sage, dass man ihn nicht verhältnismäßig harscher angehen sollte, als Andere, die wir regelmäßig bereits nach wenigen Monaten wieder vom Haken springen lassen.
Zu Heroes of the Storm:Seit Dezember ist jeden Monat ein neuer Held erschienen und die nächsten Monate sind auch schon bestätigt.Wenn sie das so weiter durchhalten dann ist es genau wie bei zb Lol mit dem erscheinen der Champions 🙂