Der guten alten Zeit kann man in World of Warcraft momentan ganz fantastisch nachtrauern. Früher war schließlich alles besser, als die Welt noch aus zwei Kontinenten bestand, der Himmel noch frei von nervtötenden Flugmaschinen war, Gilden nur aus guten Bekannten bestanden, Schlachtzüge als Sinnbild für 40 Superfreunde zu sehen waren, Klassen ihre definierten Rollen einzuhalten hatten, einige Berufe vom moralischen Nutzen lebten, ellenlange Laufwege zum Tagesmarsch gehörten, WoW-Helden bis in die Haarspitzen gedopt waren, Resistenzen einen allseits beliebten Fortschrittsblocker darstellten, 5er Instanzen als Krönung der Schöpfung galten und Azeroths Spieler nur dann erfolgreich waren, wenn sie vollkommen weltfremd in einer virtuellen Fantasy-Umgebung aufgingen und dafür Ihr RL opferten.
Ach kommt schon, die Klischees glaubt Ihr doch nicht wirklich? Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Manch einem bleiben beim Palavern über die alten Tage ganz bestimmte Erinnerungen in den Gedanken hängen, die einzeln betrachtet durchaus das Bild einer perfekten Welt zeichnen. Dabei vergisst man nur allzu oft, dass das Leben in der Vergangenheit beschwerlich und vom Streben nach unerreichbaren Zielen erfüllt war. Als Ex-Zoni sind mir diese Gedanken nicht fremd. Schließlich hatten wir eine behütete und flächendenkende Kinderbetreuung, die allerdings aufgrund der stark beschränkten Reisemöglichkeiten in meiner persönlichen Erinnerung an Gewicht verliert. Irgendwie war es auch nicht schön, für Südfrüchte stundenlang anstehen zu müssen, um anschließend eine abgezählte Menge eben dieser zu erhalten. Aber warum erzählt der Ossi das hier?
Schlagen wir doch einfach einmal die Brücke zu World of Warcraft. Die Classic-Zeiten waren von Spaß und Herausforderungen geprägt, die sich tief in das Bewusstsein der Spieler eingebrannt haben. Gleichzeitig kann aber keineswegs die Rede von einer heilen Welt sein. Schließlich fehlten der ursprünglichen Welt vielerlei Annehmlichkeiten, die das heutige Heldendasein bereichern. Es ist eben nicht alles schwarz oder weiß, sondern schimmert vielmehr in den unterschiedlichsten Grautönen. Bevor wir uns dem Grund dieses Artikels widmen wollen, dürft Ihr doch bitte Eure Erinnerungen, egal ob negativer oder positiver Natur, aus den Windungen Eures Hirnes herauskramen und in den Kommentaren mit dem Rest der Ninjas teilen.
Es trug sich an diesem schönen Sommertag auf der Jagd nach der täglichen Random-Instanz-Belohnung zu, dass ich einem Gespräch zweier „WoW-Zonis“ lauschen durfte.
Wir begannen ganz gelassen mit dem Erlegen der Trashmobs der nicht heroischen Burg Utgarde, indem für jede einzelne Gegnergruppe gewissenhaft drei Symbole vergeben wurden; ein Kopfnuss-Hinweis für den Schurken, das Buße-Zeichen für meinen Vergelterpaladin sowie eine neckische Raute für das Schaf des Magiers. Als dieser Wasserspender seiner Pflicht nicht nachkam, begann nach kurzem Motzen eine Diskussion zur Wichtigkeit der Kontrolleffekte in längst vergangenen Tagen. Ach, was schreibe ich da; es war vielmehr ein Lobgesang zweier Instanz-Teilnehmer auf die „Burning Crusade“-Zeiten:
„Damals musste man noch richtig gut spielen können!“, sprach der tankende Todesritter, während die leise vor sich hin tickenden Bomben der Trash-Gegner unter seinen Füßen explodierten und einen Großteil seines Lebensbalkens auslöschten. „Wir haben uns durch heroische Instanzen arbeiten müssen!“, fiel der erbaumte Druide zugleich in die Laudatio ein, um darüber das Entfernen der Mana-zehrenden Flüche zu vergessen. „Weiß denn der Magier nicht einmal, was ein Schaf ist?“, polterte der zwergische Todesritter weiter, um sogleich einen verheerenden Flächenschaden auf die gekopfnussten und büßenden Gegner zu entfesseln.
So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass wir beim Endboss der Instanz angekommen weiteren wüsten Beschimpfungen des Magiers lauschen durften, während der Mecker-Tank den spaltenden Ingvar munter durch die Nahkämpfer zog und keinerlei Anstalten machte, dem vermeidbaren Dunklen Zerkrachen zu entkommen.
„Herrlich!“, dachte ich so bei mir, „wo sind nur die guten alten Zeiten geblieben, als Kontrolleffekte in viel zu schwachen Gegnergruppen essentiell waren und Boss-Fähigkeiten keinerlei Bedeutung hatten?“
Und danke.
Also erst gestern musste unser Raid bei den Trash-Gruppen von Halion feststellen, dass Wurzeln, Einschläfern, Kopfnüsse, Wirbeln und ähnliches zum puren Überleben unserer Grupper führte. Denn die Kommandanten sind so übel drauf, dass sie unsere drei Tanks mit einem Augenzwinkern wegpusteten. Im TS hörte man dann nur noch Sprüche wie: „Moment .. ich such den Spruch mal eben aus meinem Zauberbuch raus. Hab den seit BC nicht mehr genutzt.“
Ich erinnere mich noch an Zeiten mit meinem altem Main, der Hexenmeisterin, die oft mit einem Magier ausgetauscht wurde. Und zwar weil ich „nur“ verbannen, der Magier aber ja fast alles sheepen konnte. Aus Frust habe ich mir dann einen Magier hochgespielt, der pünktlich zu WotLK 70, gleichzeitig aber auch unnütz wurde, da CC keinerlei Bedeutung mehr hatte.
das ging uns genauso^^ Böse equipt und total von uns selbst überzeugt gingen wir rein, pullten und liefen vom Geistheiler wieder in die Instanz. Bevor wir auf CC kamen, versuchten wir zuerst diverse andere „Taktiken“. „Noch ein Tank mehr und die Adds mehr aufteilen“….“weiter voneinander weg ziehen“…..usw…bis plötzlich jemand ausversehen auf nen CC-Knopf kam…..
Beim nächsten Versuch haben wir dann mit Kopfnuss 2 Adds außer Gefecht gesetzt….zwei weitere durch Druiden einschläfern lassen….und den Rest der Gruppe mit Stuns das letzte bisschen Ihrer Gefährlichkeit genommen…aber das war dann doch zu viel der Vorsicht…..einschlafen wollen wir beim spielen ja doch nicht^^ Bei der nächsten Gruppe hatten wir den CC dann so eingependelt, dass es flott durch ging und trotzdem alle lebten. Schade, dass Halion schon am ersten Abend nach 4 Trys lag. Ich bin mal auf den Hardmode gespannt.
Ich find die Kael’Thas Taktik super… den Bosskampf werden doch die meisten nicht mal mit LVL85 schaffen. Da fehlt der „I WIN“ Button.. 😉
Das ist halt das Problem… eben weil man den Kram nicht mehr gebraucht hat und jeder quasi iwie „imba“ ist (oder es zumindest glaubt) laufen viele nur noch Brain-afk durch die Inies. Statt wieder so zu spielen wie damals meckern alle nur und machen trotzdem viel falsch oder sich einfach keine Gedanken.
Man muss sich nur mal ansehen wie weit Rnd-Gruppen in AQ kommen *g* „Wie jetzt ? Taktik ? Einfach umhauen !“ *lach*
Das erinnert mich daran, dass ich noch Kael töten muss für den Titel. 😉 Damals leider nicht mehr geschafft, da ich da gerade dann die laaaaange WoW-Pause eingelegt hatte.
CC wird total unterschätzt – besonders auf einem PvP-Server. Was meint ihr, wie der gankende LVL 77 Pala geschaut hat, als ich ihn mit meinem 74er Mage erst mal gesheept hatte? 😀 Und als Schurke ist „Stunlock“ auch immer noch total böse – so fern man es ansetzen kann. 😉
Ich erinnere mich jedenfalls noch als man als Druide in MC mit Healing-Touch (Downranking!) geheilt hat, und per Decursive bei Lucifron entfluchen musste. Wer kein Innervate geskillt hatte (= Ultimate im Heilungsbaum damals), durfte ohnehin nicht mit. Hachja… 😉
Gut, von Inis und Raids habe ich keine wirkliche Ahnung. Ist mir zu kompliziert und mit Taktik habe ich nichts an der Jacke, aber deshalb gehe ich auch nicht da rein (Es sei denn, mir sagt einer, was ich machen soll, aber ich hab keinen Bock mich erstmal 2 Stunden in den Bosskampf zu lesen).
Aber wegen dem Thema „Früher war alles besser“: Was mich z.B. nervt, sind die grundlegenden Änderungen am Jäger. Ich fand es schön andere Tiere zähmen zu müssen um meinem Tier neue Sachen beibringen zu können. Mit dem Wegfall dieser Sache machte mir mein Jäger plötzlich nur noch halb so viel Spaß.
Ich hab mir gerade nochmal die Bilder zu Kael’Thas angesehen und schon die Auflistung auf Bild zwei entlockt mir den Ausruf: ‚Ja, nee, is klar! Kann mich mal jemand vom Bahnhof abholen?‘
Hehe, die Kael-Taktik hab ich durch Zufall in meinem Archive-Ordner gefunden. Mach Dir nichts draus, wir musste das mehrmals im TS erklären, weil wir als Raid-Leitung selbst nicht mehr so richtig wussten, was wir mit den Bildern sagen wollten. 🙂
Der Kampf war grundsätzlich ein Kampf mit kleinen Fortschritten – sterben / nochmal / sterben / nochmal / sterben… usw.
ROFL
Jo, geil fand ich ja die Typen meinten, jo läuft doch super. Dabei wipet man trotzdem und trotzdem und der Einzige Unterschied sind die 1-2 % mehr. bei 20 Wipes, hurrraaaay!!
Mit dem Sheep hatte ich vor kurzem auch viel Spaß und Freude:
Mein Tank war frisch 80 und ich zum zweiten Mal als Tank in der Burg. Beim ersten Mal lief die Mobgruppe vor Keleseth schon sehr chaotisch, beim zweiten Run war jetzt aber ein Mage dabei -> perfekt. Ich verteile also Totenkopf, X und die blaue Sheepraute und schreibe dann, dass die Raute dem Mage gehört.
Ganz schlecht formuliert!
Der Kampf beginnt und ich sehe an mir nur eine dicke Feuerkugel vorbeiziehen, die mittig im blaumarkierten Mob landet….
….der Kampf läuft dann noch etwas chaotischer als beim ersten Mal, aber wir überleben größtenteils 😉 Ich frage also den Mage, warum er nicht sheept, sondern draufbolzt. Er fragt, was das sei und das er dachte, er müsse den blaumarkierten Mob alleine legen.
Tja 😀
*Tränen lach*
Das ist wie „Antanktzeit ist so lange wie ein Feuerball braucht um von des Magiers Fingers bis zum Gegner zu fliegen „…
^_^ Arji
…und früher war doch alles besser.
wo die welt noch gross war da elitemounts erst ab 60 bezahlbar wurden.
mein hexer damals oft angesprochen wurde: „mach mal bitte ein portal nach UNDERCITY!“ und man immer erklären musste hexer porten her, magier porten weg.
ein scholo, strat oder ubrs run ein abendfüllendes programm war. und als raider von geschmolzenem Kern und co ein krasser imba spieler ist.
wo das huntermal noch angezeigt hat was der magier zu cheepen hatte.
wo man sich auf einem PVP server einen namen machen konnte da man in den feindlichen städten leute meuchelte um den höchsten rang zu bekommen. wo bei tarrens mühle wilde schlachten tobten und immer um sein leben fürchten musste.
wo EIN alterac 1-2 tage ging. man raus musste und nach stunden ins gleiche alterac zurück kamm und man sogar froh war das es das selbe mit dem selben leuten war.
wo man sich mit gesten und einem kek (lol eines allys, gelesen aus der sicht eines hordlers) mit dem feind kommunizierte.
auch wenn mann tausend tode stab wow hatte was magisches. weis jetzt leider nur noch ein spiel ist wo man ausrüstung zusammen farmt und das in windes eile… …unterstützendes ui, addons und sonstiger schnickschnack hat den zauber zerstört und aus einer mystischen welt eine mathematische gleichung gemacht, leider.
… und darum war damals alles besser!
wo EIN alterac 1-2 tage ging <– Da musste ich gerade lachen. 😀 War das geil damals… ohne Realmübergreifendes Schlachtfelder! (Frostwolf-internes BG).
BUR ihr Allies! 😀
Hach ja… ich vermisse zu viel von damals… 2 Tage Alterac war auch was… habe erst mit BC dann aktiv geraidet 🙂
Da war es mir nur wichtig, Spaß zu haben und nicht unbedingt schnell durch zu rushen. Das einzige war damals, dass wir 2 Gruppen gebildet haben und ein Wettrennen durch Karazahn gemacht haben. Hey, das dauerte fast 4 Stunden, weil wir gerade mal Gruul down hatten, aber es hatte Spaß gemacht. Als ich im Februar das letzte mal meinen Account an hatte, organisierte ich mal einen Teil – Random – Raid (1/2 Gilde, 1/2 random) durch Naxx… den ersten Wipe verursachten da eine Magierin und ein Krieger, die sich „Progress-Raider“ nannten. Rums, außer meiner Gilde und 3 Leuten aus der Freundesliste waren alle weg… teils mit üblen Flames. Ich kann es schon verstehen, sich die „alten Zeiten“ zurück zu wünschen…
Früher war alles besser!
;D
Ich kann mich noch gut erinnern wie wir ewig (im Sommerloch) an C`thun rumgewipt sind.. damals konnte man sich noch nicht so schick durch die Instanz porten wie das einige Zeit später eingeführt wurde. Das war ein unglaublicher Spaß. Vor allem wenn sie die 40 Leute rechts und links neben der Tür positioniert haben und einer ist zu nahe an den Eingang gehopst.. BRUZEL war die Hälfte des Raids wieder tot am Boden. hihi