Es war keine sonderlich große Überraschung. Immerhin wurde schon vor geraume Zeit angekündigt, dass der Mönch, so wie wir ihn aus Guild Wars 1 kennen und lieben, 250 Jahre später keinen Platz mehr in Tyria finden wird. Dennoch stirbt bekanntlich die Hoffnung zuletzt. Mit der offiziellen Vorstellung des Wächters, als eine Art Weiterentwicklung des kuttentragenden Mönches, ist dieser letzte Hoffnungsschimmer jedoch nun vollends weggefegt worden. Was werden wir Mönche aber nun tun? Werden wir die Flinte ins Korn werfen und uns einer anderen Klasse widmen oder nehmen wir die Herausforderung an, gehen mit der Zeit und freunden uns mit dem robusten Wächter an? Wir zeigen Euch, was vom Mönch übrig geblieben ist und warum der Wächter der optimale Kompromiss zwischen ArenaNet und der Community ist.
Bis dato fuhr ArenaNet eine klare Linie: Nekromant, Elementarmagier, Krieger und Waldläufer wurden als spielbare Klassen in Guild Wars 2 vorgestellt. Alles altbekannte Gesichter, die in ihrem Grundgedanken kaum verändert wurden. Mit dem jüngsten Zugang, dem Wächter, fahren die Entwickler nun jedoch eine andere Schiene. Getreu dem Motto „Es wird keine reine Heilerklasse mehr geben!“ halten sie ihr Versprechen und präsentieren einen gut gepanzerten Beschützer, der seine Gruppe tatkräftig unterstützt – sei es als Schadensausteiler oder -vermeider. Dabei dient der Wächter als eine Art Weiterentwicklung des Mönchs:
„In Guild Wars 1 we had a Monk. We know people like to play that profession, we also know we’re not building a dedicated healer in our game, so we couldn’t bring in a character called a Monk into our game and say oh we just totally annulled his healing and took away his connection to the gods. What we did is take what we thought people enjoyed about that class and play-style and started from scratch to build something more in-the-front-line, fightery, throwing up walls, shields and doing these other crowd control area block things. So we put him in heavy armour and things evolved from there.“ (Quelle)
Ein Mönch hätte einfach nicht mehr ins Spielkonzept gepasst. Man hätte ihm wohl kaum alle Heilzauber wegnehmen können und dann so tun können, als ob es sich dabei um eine vollwertige Klasse handle. Deshalb schnappte man sich die Dinge, die die Spieler am Mönch am meisten schätzten und vermischte das mit den Eigenschaften eines klassischen Kämpfers. Und schon war der Wächter geboren. Übrig geblieben ist vom Usprungsmönch jedoch nicht viel. Dennoch wird es jeden Kuttenträger freuen, dass einige Schutzfähigkeiten wie Aegis und Schild der Absorption nach wie vor zum Repertoire des Wächters gehören werden.
Zusätzlich bedient sich der Wächter Fähigkeiten, die nicht nur vom Mönch stammen, sondern stark an andere bekannte Klassen erinnern. Vom Ritualisten schnappt er sich die Geister in Form von Waffen und seine Tugenden Gerechtigkeit, Mut und Entschlossenheit orientieren sich stark an den Prinzipien des Paragons. Sogar klassische K-Möter Fähigkeiten beherrscht der Wächter: „Mit Entschlossenheit regeneriert der Wächter passiv Lebenspunkte, sodass er sich sogar in die gefährlichsten Situationen stürzen und doch überleben kann.“
Ein Mischmasch aus vergangenen Zeiten Tyrias vereint sich in der neuen Klasse des Wächters. Eine Evolution, die rollenspieltechnisch ein enormes Potential in sich trägt. Was ist aus den Mönchen geworden? Warum existieren sie nicht mehr in der Form, wie wir sie einst kannten? Waren sie zu schwach für all das was in den letzten Jahren passiert ist und haben sie sich deshalb zu Kämpfern entwickelt? Eventuell impliziert diese Entwicklung auch, dass Ritualisten und Paragons genauso wie die Mönche die Weiterentwicklung Tyrias nicht überstanden haben. Fragen über Fragen, die hoffentlich auf irgendeine Art und Weise im Spiel beantwortet werden.
Aber werden wir Noch-Mönche uns mit dem Wächter anfreunden können? Erinnert er nicht doch zu sehr an den von Vorurteilen nur so strotzenden Paladin? Will ich eine solche Klasse spielen? Sollte es ArenaNet schaffen den Wächter von dem klischeebelasteten Paladin abzugrenzen und seine Wurzeln in der Mönchs-Kaste ganz klar in den Vordergrund zu stellen, könnte der Spagat gelingen. Zwar werden wir nicht mehr in kultigen Kutten und Ganzkörper-Tattoos umherwandern, keine täglichen Tai-Chi-Übungen vollführen und uns wohl leider auch vom perfekten Farmer verabschieden müssen, eine Chance sollten wir dem Wächter aber trotzdem geben. Denn er ist die einzige und letzte Erinnerung an unsere wohl liebste Klasse.
Hehe so wie sich der Trailer anschaut sieht es aus, als ob der Wächter richtig dolle zuhauen könnte. Damit wären ja wohl schon ein Haufen WoW-Paladin Klischees ausser Kraft gesetzt 😛
Waldläufer ftw :=)
Bei mir wird es wohl der gute alte Krieger werden… 🙂
Bei mir wirds ebenfalls der Krieger, einfach weil er mir unglaublich vielseitig einsetzbar scheint mit seinen ganzen Waffengattungen und Kombinationsmöglichkeiten.
Hinzu kommt noch das er mich an den Waffenmeister in HdRO erinnert, der mir in den unzähligen MMOs die ich gespielt hab mit Abstand am meissten Spass gemacht hat, da die Kombination aus schwerer Rüstung, Schaden und Offtank einfach genau meinem Spielstil entspricht. 🙂
Wächter Spiel ich auch bei HdRO – da war ich öhm… brillant. Konnte halt nur keine Aggro halten – da es das bei GW2 ja wohl nicht mehr geben wird – Here i guard 😉
Schön getippselt, Frau Mönch 😉
Grüße vom Flo