Benny 2019: Brettspiele mit Miniaturen spielen, Kindern Zöpfe flechten und am PC mehr programmieren als Videospiele spielen. Zeiten ändern sich. Veröffentlicht vonBenny Matthiesen

Wer hätte das gedacht? Abseits von „Wir haben Vollvertonung!“ sind die BioWare-Köpfchen doch noch für kleine Innovationen gut: Das Legacy-System erlaubt die Gründung einer Familiendynastie. Das was ist wozu gut? Alle Charaktere eines Accounts auf demselben Server tragen gemeinsam zum Erfahrungsvermächtnis bei, erklimmen die Stufen des Legacy-Systems und schalten hierdurch besondere Inhalte für den Gemeinschaftsbund frei. Was mit einem gemeinsamen Familiennamen für alle betroffenen Charaktere beginnt, könnte Spieler über lange Zeit motivieren – wenn BioWare nicht auf denselben Langweilereinheitsbrei der Konkurrenz setzt.

Dieser kleine Informationsartikel zum Legacy-System muss zwangsläufig mit einem Filmzitat beginnen, da kommen wir jetzt nicht drum rum: „Die Macht ist stark in meiner Familie. Mein Vater hat sie… ich habe sie… und meine… Schwester hat sie auch.“ Verdammt, das hat gesessen. Luke und Leia sind Geschwister – und hatten sich nach der Evakuierung Hoths innig geküsst – igitt! Sei es drum. Das Legacy-System soll laut James Ohlen, Lead Designer für SW:TOR, die Bedeutung der Familienbande im Star-Wars-Universum in BioWares MMORPG übertragen. Die deutsche Entsprechung Vermächtnis oder Erbe drückt das dann auch ganz gut aus. Wobei wir natürlich nicht erst den virtuellen Heldentod sterben wollen, um ein Erbe zu hinterlassen.

Funktionsweise des Legacy-Systems

Darf ich vorstellen: Barf the Mog, er ist ein Möter und wir leben jetzt zusammen.

Damit Ihr als kleiner fanatischer Streiter für das Imperium oder als verblendeter Anhänger der Republik nicht direkt zum Spieleinstieg mit allzu vielen Spielelementen überfordert werdet, müsst Ihr Euch den Zugang zum Legacy-System erst einmal erarbeiten. Das geschieht ganz beiläufig, indem Ihr mit einem Charakter das erste Kapitel der Hauptgeschichte Eurer Klasse abschließt. Zu diesem Zeitpunkt solltet Ihr in etwa Stufe 33 von 50 möglichen Charakterstufen erreicht haben und somit erfahren genug sein, um eine kleine feine Familiendynastie aufzubauen.

Das mag jetzt im rein biologischen Sinne keinen direkten Bezug zu einer Familiengründung haben – schließlich endet dieses Kapitel nicht zwingend mit einem Schäferstündchen –, aber nehmen wir einfach mal an, dass Kinderchen im Star Wars: Universum durch den Erfahrungsschatz des alleinigen Elternteils in die Welt ploppen. Das hätte dann auch den Vorteil, dass entbindende Mütter nicht wegen eines gebrochenen Herzens während der Geburt sterben müssten. Ich schaue dabei auf sie, Mr. George ‚Ich hab die Prequel-Trilogie versaut‘ Lucas.

Sobald dieser Meilenstein erreicht ist, wird das Legacy-System für alle Charaktere des Accounts auf demselben Server aktiviert. Solltet Ihr diverse Heldenleben auf verschiedenen Server-Welten gestartet haben, müsst Ihr dementsprechend auf jedem einzelnen die Hauptgeschichte bis zu diesem Punkt voranbringen.

Da in der Star-Wars-Welt noch alles nach rechten Dingen zugeht, dürft Ihr direkt einen gemeinsamen Nachnamen für all Eure Charaktere auf diesem Server wählen. Moderne „Schatz, aber ich würde gerne meinen Nachnahmen auch nach der Hochzeit behalten, da er so schön klingt. Behalt du mal dein Skywalker und ich bleib bei Müller“-Zeiten gibt es in SW:TOR glücklicherweise noch nicht. Komisch nur, dass auch weibliche Charaktere die Wahl des Zunamens treffen dürfen – ich sehe einen Hotfix auf uns zukommen.

Hier könnte auch ein Bild des Legacy-UIs zu sehen sein. Aber die Beta lässt das derzeit nicht zu. Also einmal Tatooine anschauen.

Aber gut, den Nachnamen habt Ihr freigeschaltet, dürft ihn optional für Eure Charaktere anzeigen lassen und tragt fortan mit dem Hauptcharakter, Alts, Twinks sowie etwaigen AH-Spekulanten und Bankiers zur gemeinsamen Legacy-Erfahrung bei – das nennt man dann charakterübergreifend. In einem zweiten Balken unterhalb der regulären Erfahrungspunkteleiste seht Ihr nun den Fortschritt Eurer Legacy-Stufe. Mit jedem errungenen Legacy-Aufstieg sollt Ihr weitere Belohnungen für alle beteiligten Charaktere erhalten. Doch noch ist davon nichts auf den Beta-Servern zu sehen. Zwar können höhere Legacy-Stufen erklommen werden, die versprochenen Boni werden allerdings erst mit künftigen Patches – auch nach der Veröffentlichung – den Weg in Star Wars: The Old Republic finden. Grund genug für uns, um zu spekulieren, was wir von einer Familiendynastie erwarten.

Was bietet das Legacy-System zum Start?

Nun, grundsätzlich einmal erreichen die Entwickler, dass Ihr über einen längeren Zeitraum beschäftigt seid, selbst wenn Ihr mit dem Hauptcharakter die SW:TOR-Handlung durchgespielt habt. Gleichzeitig entsteht das Gefühl, dass Ihr auch dann noch die Geschicke Eures hauptsächlich gespielten Alter Egos lenkt und voranbringt, wenn Ihr gelegentlich mit einem weiteren Familienmitglied fremdgeht.

Dem Legacy-System sei dank: Grillfest mit der ganzen Familie

Darüber hinaus wissen wir dank Ohlen schon jetzt, dass es künftig möglich sein soll, den Familienbaum selbst zu gestalten. Also wenn die Leia dem Luke seine Schwester sein soll, darf der Vader, Darth dem Luke den Vater mimen, während Jar Jar Binks glücklicherweise überhaupt keine Rolle in dieser Konstellation spielt. Sonst wüsste man ja auch gar nicht, wer denn nun mit wem und wie und warum. Das könnte bei ungeklärten Familienverhältnissen delikat werden. Fragt mal Ödipus, der hätte sich über einen Familienstammbaum zum Selberbasteln sicherlich gefreut, denn im Gegensatz zu Luke wusste er nicht, dass er da auf Papalein eindrischt. Und dann noch mit Mamachen schnackselt.

Was wünschen wir uns für das Legacy-System?

Hoffen wir nur, dass die Entwickler nicht auf den Langweilerzug der Konkurrenz aufspringen und mit immer weiteren Legacy-Stufen so ideenreiche Boni wie Händlerrabatte oder einen größeren Erfahrungspunkte- und Rufzuwachs freischalten. Darauf können wir getrost verzichten!

So ein kleiner Palast für die ganze Familie wäre schon schick.

Familienbande werden vor allem durch die gemeinsame Identifikation geknüpft. Hierzu zählt neben dem Familienname vor allem die gemeinsame Geschichte. Star Wars: The Old Republic sollte die Möglichkeiten moderner Hardware und Ressourcen nutzen, um kleine Hinweise auf Familiencharaktere in die Handlung einzubauen. Das muss natürlich kein großer Auftritt werden. Ein einfaches: „Deine Oma fährt auf der Feuchtfarm Speeder-Motorrad“, würde schon reichen. Schließlich ist es Auftrag der Entwickler, uns – den Spielern – eine falsche Welt vorzugaukeln.

Außerdem bietet das Legacy-System die Chance, charakterübergreifende Erfolge und Kodexeinträge zu teilen. In anderen MMORPGs wurden sie oft gefordert und BioWare hat nun das Grundgerüst erschaffen. Spieler werden heutzutage selbst in Offline-Titeln über Erfolge motiviert, um dem Spiel auch nach dem Ende der Haupthandlung die Stange zu halten. MMORPGs kranken dabei darunter, dass bislang jeder einzelne Charakter eines Accounts für sich allein Erfolge einheimst. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl stellt sich jedoch nur dann ein, wenn man als Spieler – als Kopf der Familiendynastie – die Fäden in der Hand hat und die Taten einzelner zum Ruhm aller beitragen.

Doch genug von einem sabbernden Wookiee-Treiber wie mir; jetzt sind Eure Idee gefragt! Was muss, kann und sollte das Legacy-System bieten, um Euch zu überzeugen? Und worauf sollten die Entwickler auf jeden Fall verzichten? Haut uns die Kommentare um die Ohren!

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6 Kommentare

  1. Sehr coole BUs, Benny 🙂 Also ich mag ja gerne einen grafischen Stammbaum für die Wand in meinem Housing-Schiff haben. Und ein Familien-Wappen wäre nett. Und Familien-Kisten, aus denen sich jedes Mitglied des Clans frei bedienen kann – steht natürlich in der Familien-Villa – gleich neben unserem Familien-Butler. Und wie wäre es mit eingebautem Multiboxing? Wir nennen es dann natürlich eine Familientour. Ach und ich würde gerne Freundschaften und Fehden mit anderen Familien führen können. Das wäre was.

  2. Schöner Artikel. Finde das ist auch ne coole Idee von Bioware. Jetzt muss nur noch nen passender Nachname gefunden werden der nach „Star Wars“ klingt xD. Kann man eigentlich auf einem Server Republik und Imperium spielen?. Fehden gibt es ja auch innerhalb von Familien :D.

  3. Als ich das Bild zum Artikel gesehen habe, wäre ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen. 😀

    Bei einer Familienvilla könnte das Problem auftreten, dass wenn Papa-Jedi auf Sith-Sohn trifft (man kann beide Seiten auf nem Server spielen), die Villa zur Familiengruft wird. 😉

    Auch wenn es nicht sonderlich Inovativ ist, würden sich natürlich Titel anbieten, die man bekommt wenn alle 8 Familienmitglieder auf nem Server eine Tätigkeit machen (zB: alle müssen auf Tatooine mit dem Ballon fliegen und bekommen dann den Titel Skywalker ) oder sich ergänzende (zB auf jedem Startplaneten gibt es einen Versteckten Gungan der getötet werden muss um den Titel Held des Star Wars Universums zu bekommen) 😀

    Was warscheinlich nicht ganz leicht umzusetzen ist, aber sehr cool kommen würde, wäre wenn die Entscheidungen des ersten Chars auswirkungen auf das Spiel der späteren hätten.

    kleiner SPOILER
    Mal als Beispiel, als BH erschießt man in der Startwelt den Vater eines Jungen, damit dieser zur Sithakademie kann. Als Sith-Twink bekommt man dann eine zusätzliche Quest in der man auf den jungen Trifft und ihn aufgrund schlechter Leistungen entweder Bestraft (und damit die Befürchtungen des Vaters bestätigt) oder unterstützt.
    SPOILERENDE

    Mal schauen was sie draus machen, bin sehr gespannt.

  4. Das mit den releated Quest finde ich super und ich denke das dieser Wunsch nicht wirklich weit von dem weg ist was wir bekommen werden. Merke wir reden hier über BioWare und Leute welches Spiel ist noch bei BW enstanden :-). Richtig Mass Effect, naja welches Spiel unterstütze nochmal nen Char import mit auswirkungen auf das Nachfolgespiel 🙂 ha ihr habt es bestimmt erraten.

    Ich vertrau da voll und ganz auf die Jungs bei BW die werden schon was nettes machen.

    In diesem Sinne

    Greetz

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