Für mich war gleich nach der Vorstellung des Diebes klar: diese Klasse musst du in Guild Wars 2 spielen! Nicht umsonst ist mein Schurke Creep seit Juni 2005 mein Main-Charakter in WoW. Ich mag einfach agile Nahkämpfer, die ihre Feinde aus dem Schatten mit todbringender Präzision zu Leibe rücken. Daher ist es auch keine Überraschung, dass meine ersten Spielstunden in der Guild Wars 2-Beta dem Dieb gehörten. Was ich dort mit meinem Gauner unter anderem erlebt habe, seht und lest ihr in diesem kleinen Beta-Special.
Von der Charaktererschaffung und den ersten Spielminuten
Die ersten Schritte in einem neuen Online-Rollenspiel fühlen sich meist sehr gleich an. Erst wartet die Charaktererschaffung auf uns, die gleich erste Reizpunkte oder einen echten Zeitverbrenner bieten kann.
Ich war recht zufrieden mit den Auswahlmöglichkeiten, außerdem gefällt mir bereits an dieser Stelle das Design von Guild Wars 2 ausnehmend gut. In wie weit die letzten Fragen das Spielerlebnis beeinflussen, weiß ich noch nicht – mein Interesse haben die Auswahlmöglichkeiten auf jeden Fall geweckt.
Ist der Held erst einmal erschaffen, gilt es, die ersten Minuten in einer riesigen Welt zu überstehen, die einen mit neuen Eindrücken schier zu erschlagen droht. Wie mir das gelungen ist, zeigt folgendes Video:
Der Helden-Alltag
WoW, der erste riesige Gegner bereits so früh im Spiel, aber das wussten viele Interessierte ja bereits durch die bisherige Berichterstattung. Viel wichtiger ist natürlich, wie sich die tägliche Arbeit eures Helden anfühlt. Die nächsten Videos zeigen euch daher meinen Dieb bei einigen Events und Quests, die er im Gebiet der Menschen erledigen musste.
Spielgefühl: Dieb
Im Gegensatz zu den anderen Klassen setzt der Dieb auf Initiative als wichtigste Ressource. Ihr startet den Kampf mit zehn Initiative-Punkte, die ihr durch Nutzung eurer Fähigkeiten verbraucht. Einzig euer erster Waffenangriff benötigt keine Initiative. Da die diversen Angriffe keine Abklingzeit auslösen, verbraucht ihr bei unbedachter Nutzung sehr schnell euren gesamten Ressourcenvorrat, wodurch ihr schnell auf dem Trockenen sitzt. (Danke Klen, für den Hinweis, hatte hier tatsächlich etwas falsch beobachtet.) Während des Kampfes und auch außerhalb stellt ihr zwar einen Initiativepunkt pro Sekunden wieder her, doch dauert es einige Sekunden, bis ihr die teureren Angriffe wieder nutzen könnt. Dadurch spielt sich der Dieb etwas träge.
In meinen Testrunden nutze ich vor allem Nahkampfwaffen, also Einhandschwerter oder Dolche für Haupthand und Nebenhand. Ich hätte auch auf zwei Pistolen oder einen Bogen zurückgreifen können, doch waren mir die passenden Waffen leider nicht vergönnt. Im Nahkampf setzt der Schurke auf diverse Möglichkeiten, um hinter seinen Gegner, zwischen mehreren Gegnern hin und her oder in den Tarnmodus zu springen. An dieser Stelle treibt der zweite, kleine Spielspaßverderber sein Unwesen. Noch funktionieren Fähigkeiten dieser Art noch nicht 100 prozentig fehlerfrei, ab und an bin ich doch recht weit weg von meinem Gegner gelandet. Aber abseits der genannten Fehler spielt sich der Dieb durchaus unterhaltsam und lässt immer wieder eine Menge Potenzial aufblitzen. Insbesondere die Stehlen-Funktion kann sehr spaßig werden – so konnte ich einem Gegner ein Wurfnetz stibitzen, dass ich ihm gleich über den Kopf warf, wodurch er kurzzeitig verwirrt wurde.
Der WOW-Effekt: Götterfels
Da mein Dieb ein Mensch ist, landete er nach einigen Abenteuern in Götterfels. Die Stadt selber hat mich absolut umgehauen und sie alleine wird wohl der Grund dafür sein, dass ich mir auch im Live-Betrieb von Guild Wars 2 einen Menschen erstelle – so langweilig das auch ist. Aber seht selbst (bedenkt die mittleren Details meiner Grafikeinstellung):
Die Ninja-Woche steht ganz im Zeichen von Guild Wars 2:
- Guild Wars 2: Karsten und die Nekromantin
- Guild Wars 2: Karsten ist ein Dieb!
- Guild Wars 2: Top oder Flop? Unser erster Eindruck
Freitag:
- Guild Wars 2: Das Startgebiet der Menschen im Video
- Guild Wars 2: Benny mimt den heiligen Wächter
Der erste Teil des Goetterfels Videos sah mir doch sehr nach Standardkost
aus. So ab der Mitte besserte sich der Eindruck dann doch um Einiges.
Also das ist mal eine beeindruckende Stadt. Sehr schöne Videos, danke Karsten!
Naja…sehr schön – das ist lieb^^ Man merkt aber schon, dass es meine ersten Video-Versuche sind 😛 Intro/Outro konnte ich wegen der falschen Auflösung nicht einbinden, bei den Dieb-Videos mussten wir die TS-Spur wegen technischen Problemen rausnehmen, daher noch nicht mal Ingame-Sound….ich gelobe aber Besserung durch stetiges üben 🙂
War auch mehr der Inhalt als die Qualität gemeint 😛
Ah, na dann ist ja gut 😛
Initiative wird nicht aufgebaut, sondern verbraucht. In einen Kampf geht man also immer mit den zehn Initiative-Punkten. Der Angriff auf 1 verbraucht im Gegensatz zu den anderen vier Angriffsfertigkeiten keine Initiative-Punkte. Das sieht man auch sehr schön in deinen Videos.
Dass der Dieb sich anfangs etwas träge spielt, liegt also nicht am Spiel selbst, sondern daran, dass man mit dem System noch nicht vertraut ist. Die fehlende Systemkenntnis führt dazu, dass man Fertigkeiten nicht zum rechten Zeitpunkt einsetzt. Dass die Angriffsfertigkeiten keine Abklingzeit haben verleitet dann auch noch dazu permanent Fertigkeiten zu verwenden, die Initiative-Punkte verbrauchen. Dass man dann mitten im Kampf wie ein Fisch auf dem Trockenen sitzt trägt dann noch mehr zum Gefühl bei, dass sich der Dieb etwas träge spielt.
Insgesamt macht es den Eindruck, dass man als Dieb wirklich auf Timing und Mobilität achten muss, sonst ist man schnell Futter für die Gegner.
NfU.
Stimmt, man startet mit vollen Initiative-Punkten, ich war mir echt sicher, dass ich mit jeder Nutzung meiner ersten Fähigkeit einen Punkt bekommen habe….hatte es extra noch mal bewusst im Spiel Sonntag Nacht getestet. Aber in den Videos sieht es jetzt tatsächlich so aus, dass man in Zeitraum x Y Initiative ausbaut, also auch, wenn man Fähigkeit 1 nicht nutzt.
PS: Habs im Text angepasst
Sehr gut geschriebener und informativer Artikel. Nur eines verstehe ich nicht. Der letzte Absatz trägt die Überschrift „Der WoW-Effekt“. Was hat der Inhalt des Absatzes oder das Video mit WoW zu tun und was ist der WoW-Effekt? Für mich als Nicht-WoW-Spieler, ist es unmöglich da einen Zusammenhang herzustellen, weshalb ich dankbar wäre, wenn du da etwas näher ins Detail gehen könntest. 🙂
Hehe…..sry DankR….dieses WoW bedeutet nicht World of Warcraft, sondern „wow, ist das geil“…ich hätte auch „der Kinnlade geht runter und bleibt unten-Effekt“ schreiben können 😛
Verstehe. Danke für die prompte Aufklärung. Da kann man sich ja wirklich schon mal in Vorfreude üben. 🙂