gamescom 2010: Lauf Forrest Lauf!

Der erste Tag ist geschafft und meiner Einer mindestens genauso fertig mit der Welt. Allerdings mit einem mächtig breiten Grinsen im Gesicht. Denn heute habe ich einen Tag erlebt, von dem zumindest ich schon immer geträumt habe: neue, noch nicht veröffentlichte Spiele antesten, mit Spieleentwicklern im Interview plaudern und viele interessante Menschen aus der Spielbranche kennenlernen. Nach einem gefühlten Marathonmarsch von Business-Center, über Messestände bis hin zum Pressezentrum, habe ich mich auf mein persönliches Highlight des ersten Tages festgelegt: Guild Wars 2!

Bevor ich den Präsentationstermin für GW2 in Angriff nahm, stand noch ein Besuch bei Electronic Arts an. Dort präsentierte man der neugierigen Pressemeute die neuesten Bilder von SW:TOR (Star Wars: The Old Republic) und erlaubte uns Spielkindern das Space-MMO gleich selber zu testen. Ich entschied mich für einen Sith Warrior, der mich durchweg positiv überraschte. Trotz seiner mickrigen zwei Level zu Beginn meiner Spielzeit besaß er bereits drei Fähigkeiten, die ordentlich Kawumms machten. Eine Sprintattacke mit viel Akrobatik, war mein Lieblingsskill, der neben seiner gelungenen Animation auch noch ordentlich Schaden beim Gegner verursachte. Die zwei übrigen Fertigkeiten erhöhten meinen ausgeteilten Schaden und wurden mit Hilfe der sogenannten angesammelter Rage gezündet.

Nach nur 20 Minuten hieß es aber, das kleine, schnucklige SW:TOR-Kabuff wieder zu verlassen und sich auf den Weg zu NCsoft zu machen. Dort angekommen erhielten Heinrich und ich direkt eine kleine Privatvorstellung von Guild Wars 2, da anscheinend unsere anderen Pressekollegen diesen Termin für nicht all zu wichtig angesehen hatten. Ein entscheidender Fehler, da uns die Präsentation schlichtweg umgehauen hat. Die Grafik, die viel bunter ist, als von mir angenommen, die Kampfszenen, die Charakterentwicklung, die immer wieder aufkommenden Erinnerungen an GW1 und diese Liebe, mit der das Spiel erstellt wurde und immer noch wird, sind einfach unbeschreiblich. Als wir einen kleinen Ausflug in eine der neuen Hauptstädte unternahmen, knallte uns die Kinnlade endgültig auf den Boden. Diese imposante Metropole ist mit seinen unendlich vielen Details und der schieren Größe, wohl eine der schönsten Städte, die ich je in einem MMO gesehen habe. Wann das Spiel in den Verkaufsregalen stehen soll, ist natürlich immer noch ein großes Geheimnis, aber vom Bauchgefühl einiger meiner Klatsch- und Tratschkollegen her zu urteilen, könnte es bereits im April soweit sein.

Nur zehn Minuten später stand erst mal Umdenken auf dem Plan. Denn direkt in der Kabine nebenan, fand auch schon das Aion-Interview statt. Schnell die überwältigenden GW-Eindrücke beiseite schieben und sich auf Aion einstellen. Meine anfängliche Nervosität wurde mir schnell genommen, als ich zu meinem Erstaunen feststellte, dass mein Interview-Partner kein Wort Englisch sprach und seine Dolmetscherin mit ihrem sehr stark koreanisch angehauchtem Englisch nur schwer zu verstehen war. Dank der asiatischen Freundlichkeit und dem Standard-Dauergrinsen, ging aber auch dieser Termin mehr als gut über die Bühne. Viele interessante Infos zu Aion 2.0, dass bereits am 10. September in Europa erscheinen wird, habe mich doch wieder ins Grübeln gebracht. Vielleicht sollte ich dem Spiel doch noch eine zweite Chance geben.

Während der ganzen Hin- und Herrennerei konnte ich hier und da noch ein Blick auf den Blizzard Messestand und die kleine Behausung von Portal 2 werfen. Allerdings viel zu wenig Zeit, um sich alles genauer anzuschauen. Morgen stehen Blizzard-Termine unter anderem mit Tom Chilton an. Und sollte sich doch noch etwas Luft zwischen der Marathonwanderung zwischen Presse- und Business-Bereich ergeben, werde ich versuchen ein paar StarCraft 2-Matches anzuschauen. Für heute bin ich raus und melde mich morgen Nacht wieder.