Veröffentlicht vonKarsten

Update: Jetzt mit Video! In Zeiten, in denen Entwickler und Publisher gerne mit harten NDAs (Non-Disclosure-Agreement = Verschwiegenheits-Vereinbarung) frühzeitiges Beta-Feedback von Spielern und Presse verhindern, kann man es gar nicht positiv genug herausstellen, dass Frogster einen sehr viel offeneren Weg geht. Bereits in der Sneak-Peek durften wir frei über unsere Erlebnisse in TERA berichten, eine Galerie, ein Podcast und ein Erfahrungsbericht waren das Ergebnis. Im NinjaCast plauderte Lead Community Manager Mike Kiefer zudem über ein weiteres heißes Eisen im Feuer des Publishers: RaiderZ. Und genau für dieses Spiel ist am Montag die Friends&Family-Beta gestartet, zu der auch einige Ninjas eingeladen wurden. Und auch dieses Mal gibt es keinen Knebel – wir dürfen bereits in dieser frühen Phase des Spiels über alles Gesehene berichten. Die Feder ist gespitzt, die Tinte  geschwärzt und der Kopf mit Kaffee auf Hochtouren gebracht – dann wollen wir mal.

Monster-Hunting-MMORPG

Bereits die normalen Gegner warten mit einem abgedrehten Design auf.

Die Bezeichnung des Genres hinter RaiderZ liest sich schon ein wenig sperrig: Free2Play-Monster-Hunting-MMORPG. Umso gespannter war ich, speziell nach den Ausführungen von Mike, wie sich das Spiel in der Praxis von normalen Online-Rollenspielen abhebt. Nun, zum einen fällt in RaiderZ gleich das actionbasierte Kampfsystem auf. Wie in TERA müsst Ihr Gegner zuerst anvisieren, bevor Ihr mit Euren Maustasten und Hotkeys Eure Angriffe auf den Feind niederregnen lasst. Gleichzeitig ist es enorm wichtig, dass Ihr Eurerseits den Attacken der Gegner ausweicht. Mein Berserker kann zum Beispiel Angriffe per rechtem Mausklick einfach blocken (und dadurch einen Teil des Schadens verhindern) oder mit einer geschickten Rolle zur Seite oder nach hinten ausweichen. Solche Manöver stehen aber nicht unendlich oft zur Verfügung, da sie jedes Mal Stamina verbrauchen. Wer zu oft im falschen Moment ausweicht, wird dem richtig fiesen Angriff des Gegenübers vielleicht nicht mehr entgehen können.

Größe ist nicht alles – oder doch?

Kämpfe gegen große Monster wie diese Krabbe bilden die Höhepunkte in RaiderZ.

Zum anderen fallen schnell die riesigen Gegner ins Auge, auf die Ihr immer wieder trefft.  Bereits auf den ersten Leveln begegnet Ihr zum Beispiel einer riesigen Kröte, die ordentlich Schaden austeilt und Euch sogar kurzzeitig mit ihrem Maul packt – schlechter Atem und Mundschleim … eine ekelige Kombination. Wer hier nicht gezielt ausweicht, leidet. In einem anderen Kampf erwehren wir uns den Schlägen einer riesigen Krabbe. Mit ein wenig Glück gelingt es, eine Schere des Monsters abzutrennen und diese fortan als Waffe zu nutzen. Das Körperteil unseres Gegners macht gleich viel mehr Schaden als unser normaler Zweihänder, sodass wir den Krabbler nach zähem Beginn doch recht flott besiegen. In einer anderen Zone sind so starke Gegner unterwegs, dass wir uns an Altären kurzzeitig in einen mächtigen Kämpfer verwandeln, neue Fähigkeiten inklusive. An anderer Stelle schnappen wir uns riesige Kanonenrohre (die Art von Kanonen, die auf Piratenschiffen stehen und andere Segler aus der Distanz beschießen) und lassen unsere Feinde in Explosionen zergehen.

Wo ist der Loot?

Das hergestellte Abenteurer-Rüstungs-Set liefert uns einen Bonus, der unsere Verteidigung stärkt.

Einen dritten Unterschied bemerkten wir erst nach einigen Level-Aufstiegen: RaiderZ belohnt Euch nicht, wie aus anderen Online-Rollenspielen gewohnt, mit einer unendlichen Flut an Rüstungen und Waffen. Für die Quests gibt es meist Erfahrungspunkte und Silberstücke, ab und an winken Tränke oder Nahrungsmittel. Die Gegner hinterlassen Euch nach ihrem Ableben wiederum Handwerksmaterialien, mit denen Ihr Euch dann doch noch neue Klamotten oder Klingen besorgt. Per Quest landet Ihr beim Schneider oder Schmied, erlernt das eine oder andere Rezept, um die notwendigen Materialien auf einen Blick parat zu haben, und wenn Ihr alles besorgt habt, stellt Euch der jeweilige Handwerker den gewünschten Gegenstand her. Die ersten Rüstungen lasst Ihr später zu besseren Versionen weiterverarbeiten, bis Ihr schließlich ein komplettes Set tragt, dass Euch mit interessanten Boni versorgt.

Nach einigen Upgrades wird der Zweihänder mit Juwelen verbessert.

Und auch das große Zweihand-Schwert meines Berserkers verbessere ich gezielt, wodurch es immer mehr Attribute und schließlich sogar Fassungen für Juwelen erhält. Die Materialien dafür findet Ihr, wie schon gesagt, bei Euren besiegten Feinden. Alternativ baut Ihr Steinvorkommen ab oder sammelt Gräser ein – nichts besonderes in einem MMORPG, aber aufgrund der großen Bedeutung des Craftings umso wichtiger für Euren Helden.

Eine Frage des Stils

Auf Stufe 10 erlernen wir eine Mastery, dank der wir Talentpunkte nun auch in anderen Kampfstilen verteilen dürfen.

Kommen wir zur letzten Eigenheit von RaiderZ. Im Gegensatz zu Guild Wars, WoW und Co. wählt Ihr bei der Charaktererschaffung keine Klasse, sondern entscheidet Euch stattdessen für einen Kampfstil. Mit Defender (Tank), Berserker (Nahkampf-DD), Sorcerer (Fernkampf-DD) und Kleriker (Heiler) decken die vier Stile die wichtigsten Rollen eines typischen MMORPGs ab – wir entscheiden uns zu Beginn zum Beispiel für den Zweihänder-schwingenden Berserker, dessen Waffen größer sind als unser Held. (Ob er damit was kompensieren muss?) Das Besondere an diesen Stilen: Ihr könnt diese miteinander vermischen. So konnten wir auf Stufe 11 das erste Mal Talentpunkte abseits des Berserker-Baums verteilen und so Heilkräfte oder mächtige Feuer-Angriffe erlernen. Wie individuell sich dieses System auf der maximalen Stufe spielen wird, konnten wir nach dem ersten Tag natürlich noch nicht feststellen. Die Idee an sich ist aber nicht schlecht, zumal Ihr die verteilten Talentpunkte immer wieder neu verteilen dürft. Flexibler geht es nur, wenn man im Spiel komplett auf die vorgefertigten Rollen Tank, Heiler und DD verzichtet.

Mehr MMORPG als gedacht

Erledigte Quests bringen Euch Erfahrungspunkte und Gold.

Bei all den Unterschieden ist RaiderZ doch mehr Online-Rollenspiel als gedacht. Ihr erstellt einen Helden, stürzt Euch von Quest zu Quest und schnetzelt Euch durch dutzende Widersacher – und ja, die meisten sind kaum größer als in anderen MMORPGs. Die Aufgaben verlangen von Euch vor allem blutige Arbeit, ab und an müsst Ihr aber auch Gegenstände einsammeln, Verbündete beschützen oder Vorräte zerstören. Und auch die bereits genannten Crafting-Quests gibt es immer wieder. Ihr sammelt durch die Kämpfe und Quests Erfahrungspunkte, steigt im Level auf und verteilt dadurch Talentpunkte, wodurch Ihr wiederum neue Angriffe oder passive Verbesserungen erlernt. Und sind die Gegner zu stark, schließt Ihr Euch in Gruppen zusammen und erledigt diese gemeinsam. Doch auch wenn Ihr zu spät zum Kampf kommt und gruppenlos dabei helft, die letzten Lebenspunkte des Feindes herunterzukloppen: Wenn Ihr die Quest habt, wird Euch der Gegner auch ohne Gruppenbeitritt angerechnet. Löblich.

Recht schönes Free2Play

Dieses Reittier konnten wir uns leider nur mieten. Ob es später einen eigenen Reitstall für jeden Helden geben wird?

Den asiatischen Look von RaiderZ muss man mögen. Das Gegner-Design ist abgedreht, kommt dabei aber nicht an TERA ran, die Welt ist farbenprächtig dargestellt, die Waffen sind groß und die Frisuren und Klamotten sind … aus der Hölle. Da wir gerade die Friends&Family erleben, lasse ich Kritik an den Texturen mal außen vor. Nur so viel: Für einen von vorneherein geplanten Free2Play-Titel sieht RaiderZ recht hübsch aus, es kann im aktuellen Zustand aber nicht mit dem Abo-Spiel TERA mithalten – was wahrscheinlich auch nach Beta-Ende so bleiben wird. Ich hoffe aber, dass es zumindest noch weitere Einstellungsmöglichkeiten für die Charaktererschaffung geben wird. Mir hat tatsächlich keine einzige Einstellungskombination für meinen Helden gefallen – und das kommt wirklich verdammt selten vor. Außerdem hoffe ich sehr darauf, dass es später noch toll aussehende Rüstungen geben wird. Bisher ähnelt mein Style eher an den Pfadfinder-Club Fähnlein Fieselschweif als an einen mächtigen Berserker, der im Blutrausch gleich dutzende Feinde auf einen Schlag erledigt.

Zustand der Beta

Kleinere Bugs: Dieses Buch konnten wir erst einsammeln als die Leiche der vorher besiegten Spinne verschwand.

RaiderZ befindet sich noch in einer sehr frühen Beta-Phase – es gibt also noch eine Menge Baustellen für die Entwickler. Hier werden Dialog-Optionen noch nicht angezeigt, dort kann man einen Gegenstand nicht auswählen. An anderer Stelle gibt es noch asiatische, vertonte Dialoge. Und auch einige soziale Funktionen wie Freundeslisten sind noch nicht nutzbar. Dementsprechend vorsichtig muss man mit Kritik sein – vieles wird in den nächsten Monaten noch besser und runder werden. Gerade das Spielerlebnis fühlt sich aber schon sehr ordentlich an. Es gab noch keine wirklich störenden Bugs, die Performance war zumindest bei mir absolut in Ordnung und auch der Quest-Verlauf funktioniert bisher lückenlos.

Fazit: TERA light – mit neuen Facetten

Scheiße, sieht mein Held kagge aus 🙁

Alleine aufgrund des Kampfsystems drängt sich der Vergleich mit TERA geradezu auf. Ich persönlich empfand dabei die Spielweise meines RaiderZ-Berserker als nicht ganz so spektakulär gut wie den Kampfstil meines Amani-Berserker. Das Ausweichen und Abblocken von Angriffen hat sich in TERA etwas runder und griffiger angefühlt. Dort konnte ich außerdem in den ersten Level-Stufen bereits Angriffe als Kombos nutzen und diese Schlagreihen sogar individuell gestalten. In RaiderZ gibt es auch Schlagabfolgen, doch sind mir die erst deutlich später aufgefallen und bisher fehlt mir auch noch die Möglichkeit der Anpassung. Haggy wiederum meinte, dass ihm der Sorcerer aus RaiderZ mehr Spaß macht als das TERA-Pendant. Und Dracun, der TERA noch gar nicht gespielt hat, ist total begeistert von dem Kampfsystem in RaiderZ. So unterschiedlich können Eindrücke sein.

Ein letztes Fazit zum Schluss: Ninjas sind cooler als Piraten!

Ähnlich sieht es bei der Grafik aus. Natürlich kann ein „fast-noch-Alpha“-RaiderZ mit der fortgeschrittenen Beta von TERA optisch nicht mithalten. Mir gefällt aber auch der Stil und das Gegner-Design von TERA deutlich besser. Natürlich gehen auch hier die Meinungen auseinander, so meinten einige Mitspieler gestern im TS, dass sie die Welt von RaiderZ im direkten Vergleich mit TERA ansprechender finden. Einig waren wir uns dagegen bei den Kämpfen gegen die richtig großen Monster. Die Gefechte sind anspruchsvoll – wer den Angriffen des Kontrahenten nicht ausweicht, wird schnell das Zeitliche segnen – und machen ordentlich Spaß. Wir hoffen alle, dass die Anzahl an normalem Trash-Gedrisse im Laufe der Abenteuer weniger wird, damit uns immer mehr und immer größere Mega-Monster vorgesetzt werden. Ist ja schließlich ein Monster-Hunting-MMORPG. Mir persönlich hat zudem der ungewohnt  große Fokus auf das Crafting gefallen. Ich selber habe bisher zwar nur die Aufgabe, die Materialien zusammen zu suchen, aber dass neue Klamotten und Waffen eben nicht bei jedem Kampf auf den Helden warten, ist ein durchaus ungewohnter, aber nicht unangenehmer Ansatz. Jetzt aber genug geschrieben: Ich muss einen fiesen Wolf besiegen, der größer ist als mein Alter Ego  und zudem gut im Futter steht – seine Angriffe kommen schnell und hart … wenn ich ihn erledigt habe, hänge ich sein Fell über dem Kamin auf. Wenn Ihr ebenfalls auf die Jagd gehen wollt, könnt Ihr Euch hier für die Beta anmelden.

Bildergalerie

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Let’s Play: RaiderZ

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8 Kommentare

  1. Huhu,
    en Reittier bekommst du in der nächsten Stadt musst nur Craft-Mats sammeln … xD
    Aber recht hast .. es macht Spaß.

  2. bei 00:52 kommt bei mir ein fehler =( liegt es an youtube oder könnt ihr da was machen?

    1. hiho!
      Heute morgen ging das komplette Video noch – habe es extra nochmal gegengecheckt. 🙁 Ich schau gleich mal, was da los ist.

      /Nachtrag: Bin nun schon bei Minute sechs, und keine Probleme – ggf. einfach mal die Seite neuladen. 🙂

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