Veröffentlicht vonKarsten

Secret of Mana

Heute sind sich viele SNES-Spieler einig: der Rollenspiel/Action-Adventure-Mix Secret of Mana ist ein echter Klassiker für das Super-Nintendo. Und dank Internet und diversen Print-Magazinen wissen wir auch bei aktuellen Titeln meist vor Release, ob ein Spiel „kaufenswert“ ist. Doch wie war das damals? Als es noch kein Internet gab. Als Magazine für Videospiele rar gesät waren. Die besten Werbemittel in meiner Jugend waren die Rückseiten der Spiele- und Konsolen-Verpackungen, auf denen Screenshots zu sehen waren. Klar, Mario- und Zelda-Titel waren vom Namen her bereits in dem Moment gekauft, in dem sie im Laden standen. Aber wenn ich an den Kauf von Secret of Mana denke…das Spiel stand zwischen vielen anderen Titeln. Und wenn man Wochen und Monate spart, überlegt man sich genau, wofür man das Geld auf den Tresen legt. Waren es wirklich die Bilder auf der Rückseite der Schachtel? Oder das fette Lösungsheft, das bei uns Europäern gleich dabei war? Letztlich ist es egal, warum ich das Spiel gekauft habe – Secret of Mana war ein absoluter Glücksgriff und mein persönlicher Anfixer für die Japano-Rollenspiele der 16-Bit-Ära! Wie cool war es bitte, dass man mit seinem Held nicht alleine unterwegs war, sondern nach einigen Abenteuern von einem Mädchen und einer Koboldin begleitet wurde, die bei Bedarf (beziehungsweise nach Möglichkeit (Stichwort: Multitap)) auch von Freunden gespielt werden konnten. Nochmal: Ihr konntet die Geschichte rund um das Imperium und die Manafestung mit zwei Kumpels durchspielen! Geil. Außerdem war das Kampfsystem genial. Euer Held konnte schnell zuschlagen oder einen mächtigen Schlag aufladen. Er wechselte zwischen mehreren Waffen, die durch Nutzung auflevelten. Es gab eine Vielzahl von Zaubern, die unterschiedlich wirksam gegen die diversen Widersacher waren.

Und auch wenn die KI der beiden Begleiter nicht die Tollste war, so machte es dennoch Spaß, die beiden Helfer via Taktikfeld auf eine bestimmte Spielweise einzunorden und dann in den Kampf zu ziehen. Abwechslungsreiche und fordernde Boss-Begegnungen, die Canoni-Brüder mit ihrem „Schnellreise-Service“, der Drachen Lufti, mit dem ihr später über die Karte fliegen konntet, oder auch der wahnsinnig tolle Soundtrack des Spiels: Secret of Mana hatte so viel zu bieten. Wahnsinn. Alleine das Main-Theme sorgt bei mir auch heute noch für ein stupides Dauer-Grinsen. Gleiches gilt damals wie heute auch für die einzigartige Übersetzung. An Pogopuschel, Floddermäuse und Terrorenten wird sich sicherlich jeder Fan nur zu gut erinnern. Und wie ich nicht schlecht staunte, als selbst die Lindenstraße in einem Dialog-Satz erwähnt wurde. Ein großes Spiel, dessen Nachfolger leider nie nach Europa gekommen ist. Der Vorgänger wiederum ist unter dem Namen Mystic Quest für den Game Boy erschienen – den Titel habe ich selber leider nicht gespielt. Wer keinen Super Nintendo zuhause hat, kann Secret of Mana übrigens für die Virtual Console der Wii erwerben. In dieser Version gibt es aber kleinere Anpassungen, so fehlt  aus irgendwelchen Gründen die Lindenstraße – Skandal.

Terranigma / Illusion of Time / Secret of Evermore

Einige Fans werden vielleicht wütend mit den Fäusten fuchteln, weil ich die im Titel genannten 16-Bit-RPG-Klassiker über einen Kamm schere, doch würde ich mich zu oft wiederholen, wenn ich jedes Spiel einzeln würdigen würde. Verdient hätten sie es, keine Frage und vielleicht mache ich später in irgendeiner Form ein ausführliches Special zu den Japano-Rollenspielen dieser Zeit. In diesem Rückblick wäre das aber vielleicht doch etwas „to much“. Zumal sich in meinem persönlichen Werdegang eben vor allem das ausführlicher beschriebene Secret of Mana dadurch abhebt, dass es die Quelle des Virus war, die erste große Liebe – und die kann man eben nur schwer vergessen. Auf alle nachfolgenden Vertreter des Genres stürzte ich mich blindlings, weil ich einfach nicht genug von den Spielen bekommen konnte. In so kurzer Abfolge besuchten die Module meinen SNES, dass sich die Erinnerungen in meinem Kopf immer wieder miteinander vermischen. Weil die Spiele einen ähnlichen Look hatten. Weil sie sich sehr ähnlich angefühlt haben. Gleichzeitig gab es aber auch signifikante Unterschiede, die jeden Titel durchaus einzigartig werden ließen.

So ist die Welt in Terranigma zu Beginn des Spiels bereits dem Untergang verfallen und nur durch die Taten des Helden Ark werden nach und nach die diversen Kontinente wieder vom Meeresgrund zur Oberwelt gehoben. Wir retten den Ursprung aller Pflanzen, befreien die Tiere und erwecken schließlich die Menschheit wieder. In der Folgezeit müssen die Dörfer und Städte neu aufgebaut werden und unser Held darf abseits der Kämpfe dabei helfen und seinen Beitrag leisten. Spannend. Gefallen haben mir auch die Parallelen zur realen Welt, ob es jetzt die Schauplätze sind (Tokyo, Stockholm usw.), oder die Anlehnungen an historische Persönlichkeiten. (Kolumbo, Rod Wood und Co.) Es ist unterm Strich nur allzu verständlich, dass der Titel in den All-Time-Favorites von Ramon gelandet ist.

Bei Secret of Evermore wiederum konntet ihr neben eurem Helden auch einen Hund steuern und Großostheim (Sitz von Nintendo Deutschland) besuchen. Ja, Großostheim. Das Spiel startete in „good old germany“. Wir kämpften uns durch vier Epochen, die sich deutlich voneinander unterschieden und selbst auf den ollen Köter Einfluss nahmen. Zudem wurden einige Dinge fast schon dreist von Secret of Mana geklaut (Ring-Menü, Waffen steigen im Level auf, usw.), doch wie heißt es: „Lieber gut geklaut als schlecht selber gemacht“.

Im dritten Titel im Bunde, Illusion of Time, musste man die Welt dagegen vor einem nahenden Kometen retten. Das Spiel hatte weniger Rollenspiel-Komponenten als die Konkurrenz und auch nach Rätseln suchte man meist vergebens. Dafür begeisterte der Titel durch interessante Locations, die an reale Vorbilder wie die chinesische Mauer oder die ägyptischen Pyramiden angelehnt waren. Das Kampfsystem reizte vor allem durch die unterschiedlichen Formen, in die man sich verwandeln konnte. Die Werte des Helden verbesserte man, indem man in einem Gebiet alle Gegner erledigte und als Belohnung einen Edelstein erhielt. Was ich zudem sehr geil fand: Überall gab es versteckte Juwelen, die man gegen neue Gegenstände und Fähigkeiten eintauschen konnte. Fand man alle 50 Stück, öffnete sich ein neues Level, in dem man gegen den Endgegner des Vorgängers Soul Blazer antreten durfte. (Terranigma ist übrigens der dritte Teil der Soul Blazer-Reihe.)

Mir ist bewusst, dass ich diverse Japano-RPGs nicht erwähnt habe. Gerade die Final Fantasy-Teile und auch Chrono Trigger hätten eine explizite Erwähnung verdient, doch habe ich in meiner Super Nintendo-Zeit keinen einzigen US-Import gespielt. Ich war halt noch ein kleiner Bub, ohne Verbindungen zum Schwarzmarkt oder unendlichem Reichtum.  Dementsprechend überlasse ich es euch, diese Titel in den Kommentaren zu würdigen. Schämen muss ich mich dafür wohl für Lufia, ein Titel, der in Deutschland erschien (In Japan war es eigentlich sogar bereits der zweite Lufia-Teil.), der aber komplett an mir vorbei gegangen ist. Wir hatten ja nur Mundpropaganda und die Spiele-Sammlungen der Freunde, um von solchen Perlen zu erfahren. Falls ihr einen der besagten Teile gespielt habt, erwarte ich ausführliche, nostalgisch verklärte Anekdoten in den Kommentaren!

Super Metroid

Nachdem es bereits jeweils einen erfolgreichen Metroid-Teil auf dem NES und dem Game Boy gab, durfte natürlich auch für die Super-Variante ein Samus Aran-Abenteuer nicht fehlen: 1994 erblickte Super Metroid das Licht der Verkaufsregale. Und im Prinzip könnte ich jetzt all das wiederholen, was ich bereits zum ersten Teil geschrieben habe. Das coole Science Fiction-Setting mit der beklemmenden Atmosphäre ist auch auf dem Super Nintendo einzigartig. Nirgendwo sonst war man so auf sich alleine gestellt. Ich kämpfte mich erneut durch ein riesiges Labyrinth von Räumen, erlernte immer neue Gadgets, wie den Morphing-Ball, die Grappling Beam, der X-Ray Scope, mit denen ich in bis dato verschlossene Bereiche vordringen konnte. Dazu die geilen Boss-Fights. Das neue Auto-Mapping. Der Bezug zu den ersten Teilen am Anfang des Spiels in Kombination mit der Musik, wodurch man direkt wieder „drin“ war. Einfach nur ein tolles Game.

>>Weiter geht’s auf der vierten Seite mit Donkey Kong Country, Street Fighter, F-Zero und Rock´n Roll Racing.

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11 Kommentare

  1. Was? Super Castlevania und Zombies ate my Neighbours nur ok? KETZER! 🙂 Danke für die nette Übersicht – jetzt weiß ich endlich genau, welche Titel mir in meiner noch jungen SNES-Sammlung noch fehlen. 🙂

    P. S.: Konsolen-/Spielespenden nehme ich gerne an! :p

  2. Die Lindenstraße wurde ja nur erwähnt, weil das Spiel schlicht weg fast durchgehend frei übersetzt wurde. Zumal Secret of Evermore gleich aussieht, weils vom amerikanische Squaersoft Studio Produziert wurde, daher trägt es auch diesen Namen und wurde explizit für den westlichen Markt angefertigt, wo wie Seiken Densetsu 3 leider nie erhalten habe 🙁

  3. da bekomm ich pipi in die augen =(
    secret of mana bekam ich damals durch die spielshow „games world“ (lief damals auf sat 1) wo ich leider nur den 2. platz gemacht habe… der erste bekam nen mega drive *grummel* aber am ende fande ich es besser das ich secret of mana bekam =)
    und omg rock`n roll racing….das spiel ist schuld das ich bis heute rock liebe XD
    ich hatte total vergessen das es ein blizzard spiel war XD

  4. Super Castlevania IV ist immer noch das beste Castlevania und mehr als ok ^^
    Alles großartige Spiele bei denen man sich überlegt doch nochmal ein SNES zu holen. Zu meiner Schande muß ich gestehen nach dem ersten Zelda kein weiteres gespielt zu haben. SFII war eine Offenbarung, das hatte ich mir mit F-Zero aus der Videothek ausgeliehen und stundenlang gezockt

  5. Huhu, auf jeden fall erwähnenswert Breath of Fire 1 + 2 ausserdem Lufia 1 + 2 und Shadowrun nicht zu vergessen =)

    1. Bei Harvest Moon streiten sich die Geister.. entweder man liebt es .. oder man hasst es … was dazwischen gibt es net …

  6. Ich fand an den Breath of Fire teilen immer sehr Cool das man nach ner Zeit,eine eigene Stadt hatte und je nachdem welche Leute man sich in die Stadt geholt hatte Entwickelte sie sich anders,sogar soweit das sie Irgendwann Fliegen konnte^^

  7. Hui, das SNES. Meine erste eigene Konsole, die ich zum Geburtstag bekam. Dazu das Geniale Zelda-A Link to the Past. Ich weiss gar nicht wie oft dieses Spiel durchgespielt wurde. In den folgenden Jahren kamen Super Metroid, Secret of Mana, Mystic Quest, Illusion of Time / Secret of Evermore, Super Street Fighter dazu. Ach ich habe diese Spiele geliebt. Ohhh da hätte ich fast Starwing/Starfox vergessen. Auch ein sehr geiler Raumschiffshooter. Ein sehr geiles System mit noch geileren Spielen. Heutige Spiele können in Sachen „wiederspielwert“ nicht annäherend mithalten. Und wäre damals nicht FF7 für die Playstation erschienen, hätte ich vemutlich mein SNES heute noch. *Schnief*

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