Veröffentlicht vonKarsten

Resident Evil

„Sport ist Mord“, sagt der Volksmund – eine ganze Meute Zombies aber genauso. (Preise für die beste Überleitung des Jahres schickt Ihr bitte an die angegebene Adresse im Impressum – danke.) Und kein Spiel hat das Gefühl des Überlebenskampfes gegen eine Zombie-Übermacht besser auf die Leinwand gepresst als das Resident Evil-Universum. Hat Euch das Schwarz/Weiß-Intro des ersten Teils damals auch so in den Bann gezogen? Wie das Bravo-Team (durch echte (schlechte) Schauspieler dargestellt) durch das Gras schleicht. Die elendigen Köter angreifen, der Hubschrauber abhaut und sie in die Spencer-Villa flüchten müssen. Und schließlich die Vorstellung der Charaktere, die an Beat´m´Up-Spiele erinnert. Trash pur und einfach nur schön! Genau wie das Spiel, dass natürlich mit der Steuerung zu kämpfen hatte. Aber bis dato hatte ich mir in einem Spiel noch nie so in die Hosen gemacht. Die kleinen Schock-Events, die Rätsel, die – aufgrund von Munitionsknappheit – spannenden Kämpfe, die Farbbänder….Resident Evil ist zurecht einer der Meilensteine der Videospiele-Geschichte.

An den zweiten Teil erinnere ich mich auch noch sehr gut. Eines der wenigen Spiele, die ich schon vor Release auf dem Einkaufszettel stehen hatte, für das ich bereits lange vorher mit dem Sparen anfing. Und irgendwie hat sich der Kauf auch gelohnt. Das Intro war ein einziger Augenporno, das Spiel setzte fast 1zu1 auf die bekannten Mechaniken des ersten Teils und die wenigen Änderungen (neue Charaktere, sichtbare Verletzungen der Helden) fügten sich nahtlos ins Spielerlebnis ein. Doch warum schreibt der Karsten „irgendwie auch gelohnt“?

Die Spielzeit des Titels war mit knapp zwei Stunden nicht allzu hoch. Im Jahre 2012 wäre mir das bei einem Vollpreisspiel tierisch auf die Eier gegangen. In den jungen Jahren sah das aber anders aus. Die verschiedenen Boni (B-Szenario, neue Kostüme, Waffen und Spielfiguren) sorgten für ordentlich Motivation, das Spiel immer wieder und wieder in die Konsole einzulegen. Mit einem Grinsen im Gesicht erinnere ich mich noch daran, dass ein Kumpel vor der Tür stand, weil er gehört hatte, dass ich das neue Resident Evil da habe. Er so: „Kannste mir mal ein bisschen was vom Spiel zeigen?“. Ich so:“Hast du zwei Stunden Zeit? Dann zeig ich dir das ganze Spiel.“ Nach 1:58 Stunde war ich durch. Wie oft ich das Spiel durchgespielt habe, merke ich immer, wenn ich die englischen Dialoge höre. Damals konnte ich tatsächlich jeden Satz auswendig mitsprechen. Den dritten Teil fand ich im Vergleich übrigens eher schwach, was vor allem daran lag, dass er aufgrund der Story mit der belangloseste und überflüssigste Teil der Serie ist.

Silent Hill

Die Resident-Evil-Teile hatten es schon in sich, doch hat mich das erste Silent Hill damals noch mehr an den Eiern gepackt. Die geringe Weitsicht der in Echtzeit berechneten Grafik wurde im Spiel zur absoluten Tugend gemacht: Draußen herrschte undurchdringlicher Nebel, in der düsteren Parallelwelt konnte Harry Mason ohne seine Taschenlampe kaum die Hand vor Augen sehen. Dazu noch eine eindringliche Musik und ein paar fesselnde Soundeffekte sich nähernder Gegner und der kleine Karsten scheißt sich vor Angst in die Hosen. Eine volle Hose ist natürlich wenig hilfreich, wenn man als fürsorglicher Vater seine verschwundene Tochter finden muss. Also fix mit Rohr, Motorsäge oder Pistole bewaffnet, um den abgedrehten Dämonen das Fürchten zu lehren. Es hat tierisch Spaß gemacht, durch die Stadt zu spazieren, die abgedrehten Ideen der Entwickler auf sich wirken zu lassen und dem Klang des Radios zu lauschen. Auch wenn Silent Hill „nur“ auf der Survival-Horror-Welle mitlief, die durch Resident Evil ausgelöst wurde, so ist das Spiel doch ein echter Klassiker. Jetzt müssten nur noch die aktuellen Fortsetzungen an die Qualität der ersten beiden Teile heranreichen.

Parasite Eve

Ich gebe es gleich zu: Ich habe nur den zweiten Teil der Serie gespielt – das erste Parasite Eve ist meines Wissens in Europa auch nie veröffentlicht worden. Schade eigentlich, soll das Spiel doch grandios gute FMV-Sequenzen und ein recht interessanten Gameplay-Mix besessen haben. Der zweite Teil war dagegen ein Survival-Horror-Spiel, dass wie auch Silent Hill auf der Boom-Welle von Resident Evil entstand. Im Gegensatz zum Umbrella-T-Virus macht Euch in Parasite Eve ein Mikroorganismus zu schaffen, der mit menschlichen Zellen in einer Art Symbiose lebt. Blöderweise können diese Mitochondrien ihre Wirtskörper in ekelhaft aussehende Monstrositäten verwandeln, sodass Ärger quasi vorprogrammiert ist. Wie in Capcoms Klassiker bewegt Ihr Euch durch vorgerenderte Hintergründe und auch das Kampfgefühl ist durchaus ähnlich. Einziges wirkliches Alleinstellungsmerkmal ist die Parasite Energy, die die Heldin Aya einsetzen kann. Sie verfügt über diese Magie-ähnlichen Angriffe, weil sie selber von den Mitochondrien befallen ist, mit dem Organismus aber in Harmonie zusammen lebt. Die vier Energy-Arten Feuer, Wasser, Erde und Wind lassen sich durch gesammelte Erfahrungspunkte weiter verbessern – der einzige Rollenspielaspekt, der es aus dem ersten Teil in den Nachfolger geschafft hat. Auch wenn es „nur“ ein weiteres Survival-Game war: Es sah geil aus, spielte sich gut und auch die Story war durchaus gelungen. Ich hab Parasite Eve 2 richtig gerne gezockt.

Dino Crisis

Dass Capcom und Entwickler-Legende Shinji Mikami nicht nur auf Zombies können, bewiesen sie 1999 mit Dino Crisis. Steuerung, Spielgefühl und Grafikstil erinnerten zeitweise frappierend an die Resident-Evil-Teile nur ging es hier keinen lebenden Untoten sondern Dinosauriern an das eigentlich ja auch ausgestorbene Leben. Und da ich früher großer Dinosaurier-Experte war (wie alle kleinen Jungs), fand ich in den beiden Teilen der Dino-Jagd eine gelungene Abwechslung zum Horror-Erlebnis. Die Hintergründe waren nicht mehr nur vorgerendert, sondern wurden in Echtzeit dargestellt, darunter litt aber auch ein wenig die grafische Qualität des Spiels. Die Spiele fühlten sich zum einen sehr actionreich an, die flinke 180 Grad-Drehung per Knopfdruck war Gold wert, gleichzeitig gab es ordentliche Rätseleinlagen, um den Kopf auf Hochtouren zu bringen. Und natürlich war die Darstellung der Dinosaurier richtig geil. Die Animationen waren für damalige Verhältnisse butterweich, sodass es eine schiere Freude war, gegen die Echsen ins Feld zu ziehen.

>>Weiter geht es auf der vierten Seite mit Legacy of Kain, MediEvil, Nightmare Creatures und Tenchu.

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2 Kommentare

  1. Du poeser Pursche den 2ten Teil darf man doch nicht erwaehnen/vorfuehren oder Lobpreisen … xD
    Aber du hast verdammt viele Spiele die ich liebe hier erwaehnt gepriesen sei die damalige PSX Zeit … es war genial und ich bin froh das ich einige Perlen hier habe … xD

  2. Ich dachte kurz, Froschgeräusch 2, wo hat er das denn ausgegraben und dann musste ich so lachen, das ich weinte. Sehr schöne Umschreibung und sehr gute Spiele, auch wenn ich einige nur auf den PC kenne.

    Aber PS1 war schon eine geile Zeit. Nicht ganz so gut wie mit dem N64 oder dem SNES aber war schon geil 😀

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